Das übergreifende Anliegen der vorliegenden Arbeit besteht in der Darstellung und Diskussion des Verhältnisses zwischen der regionalen katalanischen und der überregionalen kastilischen Sprache in Spanien.1 Die Gliederung der Arbeit umfasst sowohl historische als auch zeitgenössische Aspekte der soziolinguistischen Entwicklung des/der betreffenden Sprachgebiete(s). Dabei werden zwei zentrale Themen behandelt werden, um die sich wiederum zwei weitere mit ihnen verbundene Punkte anordnen werden. Die zentralen Aspekte bestehen zum einen in einer detaillierten Darlegung der diachronen Entwicklung des Katalanischen (in Katalonien) seit dem 16. Jahrhundert und zum anderen in der Projektion der daraus gewonnenen Erkenntnisse auf das relationistische Modell des Soziologen und Philosophen Pierre Bourdieu, das in dessen Reflexiver Anthropologie ausführlich dargelegt ist. Die beiden begleitenden Punkte in dieser Arbeit sind einerseits der Frage gewidmet, wann, ob und inwieweit sich die Sprecher des Katalanischen mit denen des Kastilischen in Katalonien in einer Diglossiesituation befanden/befinden, wobei die theoretische Hauptausrichtung hauptsächlich an Fishmans (1967) Diglossiekonzeption vorgenommen werden wird; und zum anderen soll am Ende der Arbeit schließlich ein kurzer Überblick über die zeitgenössische Situation des Katalanischen gegeben und davon ausgehend einige Tendenzen dieser europäischen Sprache besprochen werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das Konzept der Diglossie
- III. Die Sprachentwicklung in Katalonien
- III.1. Die Teildiglossie Katalanisch-Kastilisch ab dem 16. Jahrhundert
- III.2. Die Revitalisierung des Katalanischen ab 1850
- III.2.1. Das Institut d'Estudis Catalans
- IV. Die soziologische Dimension
- V. Das Katalanische der „Dritten Republik“
- VI. Zusammenfassung und Aussichten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Verhältnis zwischen Katalanisch und Kastilisch in Spanien, wobei sowohl historische als auch zeitgenössische Aspekte der soziolinguistischen Entwicklung der beiden Sprachen beleuchtet werden.
- Die diachrone Entwicklung des Katalanischen in Katalonien seit dem 16. Jahrhundert
- Die Anwendung des soziologischen Modells von Pierre Bourdieu auf die Sprachentwicklung
- Die Untersuchung der Diglossiesituation zwischen Katalanisch und Kastilisch
- Ein Überblick über die zeitgenössische Situation des Katalanischen
- Die Analyse der Tendenzen der europäischen Sprache Katalanisch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das übergreifende Anliegen der Arbeit dar: die Analyse des Verhältnisses zwischen Katalanisch und Kastilisch in Spanien. Es werden die zentralen Themen der Arbeit und die beiden mit ihnen verbundenen Punkte erläutert.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Konzept der Diglossie und erläutert die Definition von Charles Ferguson und deren Erweiterung durch Fishman. Es wird die Entwicklung des Katalanischen in den katalanischsprachigen Gebieten der Iberischen Halbinsel seit dem 16. Jahrhundert betrachtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Sprachentwicklung in Katalonien. Es werden die Teildiglossie Katalanisch-Kastilisch ab dem 16. Jahrhundert und die Revitalisierung des Katalanischen ab 1850, einschließlich des Instituts d'Estudis Catalans, behandelt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der soziologischen Dimension des Verhältnisses zwischen Katalanisch und Kastilisch.
Das fünfte Kapitel beleuchtet die Situation des Katalanischen in der „Dritten Republik“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der soziolinguistischen Situation Kataloniens und analysiert das Verhältnis zwischen Katalanisch und Kastilisch. Schlüsselbegriffe sind Diglossie, Sprachentwicklung, Sprachkontakt, Sprachpolitik, Revitalisierung, Soziolinguistik, Pierre Bourdieu, Katalanisch, Kastilisch, Spanien.
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- Alexander Zuckschwerdt (Author), 2010, Zwischen Koexistenz und Konkurrenz - Der Fall Katalanisch vs. Spanisch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150894