Wie stellen sich Kinder einer 2. Klasse Gott vor und inwiefern weisen die gemalten Gottesbilder geschlechtsspezifische Unterschiede auf? Der erste große Teil dieser Arbeit umfasst die theoretischen Grundlagen des Forschungsprojekts. Innerhalb dieses Kapitels werden dazu verschiedene Definitionen erläutert sowie im Anschluss daran die Entwicklungspsychologie vorgestellt. Fokussiert wird sich dann anschließend auf die Untersuchungen zum Gottesbild von Anton A. Bucher, und Helmut Hanisch. Der zweite Teil dieser Arbeit stellt dann mein Studienprojekt dar. Hierbei wird meine Vorgehensweise des Projektes sowie Methode und Erhebung aufgeführt und erläutert. Danach werden die Ergebnisse meiner Untersuchung dargelegt und basierend auf die Ansätze von Anton A. Bucher, und Helmut Hanisch diskutiert und analysiert. Eine Reflexion meines Studienprojekts sowie das Fazit soll die Arbeit abrunden.
Während meines Praxissemesters an einer Grundschule in Gütersloh entstand von den SuS eine Diskussion über die Vorstellungen von Gott. Dies veranlasste mich intensiver über das Thema Gottesvorstellungen bei Kindern nachzudenken. Eine religiöse Erziehung in der Schule und zuhause, wie z.B. der Besuch von Kindergottesdiensten, das Feiern unterschiedlicher Feste, der RU in der Schule oder auch das Vorlesen aus der Kinderbibel, kann die Gottesvorstellungen bei Kindern beeinflussen. Aber auch der Medienkonsum bei Kindern, wie das Fernsehen und Internet, können die Gottesvorstellungen prägen. Jedes Kind entwickelt seine eigene Vorstellung davon, wie Gott aussieht und wie er sein könnte, basierend auf den genutzten Quellen. Während für den einen die Existenz selbstverständlich ist, bleibt es für den anderen unerklärlich, da sie sich den menschlichen Sinnen entzieht und nicht nachgewiesen werden kann. Die Vorstellungen können demnach vielfältig sein und sich von Kind zu Kind unterscheiden, egal mit welchen Voraussetzungen und auch wenn sie gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Doch wo genau liegen die Unterschiede bei den Gottesvorstellungen? Wo gibt es vielleicht Überschneidungen und wie stellen sich Kinder Gott vor? Für mich ist die Untersuchung der Gottesvorstellungen von Heranwachsenden eine zentrale Aufgabe und ein bedeutendes Anliegen der Religionspädagogik sowie der praktischen religiösen Arbeit mit Kindern. Dadurch motivierte es mich, die nachfolgende Studie mit den SuS der 2. Klasse durchzuführen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Definitionen
- 2.1.1 Der Begriff Gott
- 2.1.2 Die Begriffe Gottesvorstellung und Gottesbild
- 2.2 Modelle der religiösen Entwicklung
- 2.3 Gottesbilder
- 2.3.1 Nach Helmut Hanisch
- 2.3.2 Nach Anton Bucher
- 3. Die Untersuchung
- 3.1 Die Fragestellung
- 3.2 Zielgruppe der Untersuchung
- 3.3 Durchführung und Erhebung
- 3.3.1 Vorgehensweise
- 3.3.2 Auswertung
- 3.4 Analyse der Ergebnisse
- 4. Beantwortung der Fragestellung
- 5. Reflexion
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Studienprojekt untersucht die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Gottesvorstellungen von Kindern der zweiten Klasse. Ziel ist es, die individuellen Vorstellungen von Gott zu erforschen und diese mit bereits bestehenden Studien zu vergleichen. Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, wie Kinder Gott wahrnehmen und ob sich dabei Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen zeigen.
- Kindliche Gottesvorstellungen und ihre Entwicklung
- Einfluss von religiöser Sozialisation auf die Gottesvorstellung
- Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Darstellung von Gott
- Vergleich mit bestehenden Studien (Hanisch, Bucher)
- Anwendung entwicklungspsychologischer Modelle
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Arbeit wird durch eine Anekdote aus dem Religionsunterricht eingeleitet, die die unterschiedlichen Gottesvorstellungen von Kindern aufzeigt. Die Autorin beschreibt die verschiedenen Einflüsse auf die kindliche Gottesvorstellung (religiöse Erziehung, Medienkonsum) und formuliert ihre Forschungsfrage.
Kapitel 2 (Theoretische Grundlagen): Dieses Kapitel definiert die Begriffe "Gott", "Gottesvorstellung" und "Gottesbild" und beleuchtet die Unterschiede zwischen diesen Begriffen. Es werden verschiedene Modelle der religiösen Entwicklung (Piaget, Fowler, Oser/Gmünder) vorgestellt, um den kognitiven und religiösen Entwicklungsstand der untersuchten Kinder einzuschätzen.
Kapitel 2.3 (Gottesbilder): Die Studien von Helmut Hanisch und Anton Bucher zu kindlichen Gottesvorstellungen werden vorgestellt und deren Ergebnisse zusammengefasst.
Kapitel 3 (Die Untersuchung): Das Forschungsdesign der Autorin wird beschrieben. Die Zielgruppe (15 Kinder einer zweiten Klasse) wird charakterisiert und die Vorgehensweise bei der Datenerhebung (Zeichnungen der Kinder) erläutert. Die Auswertungsmethode wird ebenfalls detailliert dargestellt.
Kapitel 3.4 (Analyse der Ergebnisse): Die Ergebnisse der eigenen Untersuchung werden präsentiert und mit den Ergebnissen von Hanisch und Bucher verglichen. Es werden die anthropomorphen und symbolischen Darstellungen von Gott, sowie geschlechtsspezifische Unterschiede analysiert.
Schlüsselwörter
Gottesvorstellungen, Gottesbild, kindliche Religiosität, religiöse Entwicklung, geschlechtsspezifische Unterschiede, empirische Religionspädagogik, Helmut Hanisch, Anton Bucher, anthropomorph, symbolisch, Grundschule, Religionsunterricht.
- Quote paper
- Alina Finkeldey (Author), 2024, Geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Gottesvorstellungen von Kindern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1510181