Die vorliegende Proseminarsarbeit beschäftigt sich mit der Konfrontation zwischen Lucius Sergius Catilina und Marcus Tullius Cicero vor dem Hintergrund der zweiten catilinarischen Verschwörung des Jahres 63 v.Chr. Hinsichtlich dessen, dass Catilina bis zum heutigen Tage als Inbegriff eines Verschwörers gilt und Cicero nicht nur Redner, Staatsmann und Philosoph war, sondern seine Werke in ihrem vorbildlich lateinischen Stil noch heute eine unbestritten große Wirkung auf das abendländische Denken haben, möchte ich mich auf den folgenden Seiten mit diesen beiden Persönlichkeiten befassen. Ist es möglich ihnen grundlegende Charaktereigenschaften mit Hilfe von historiographischen Quellen zuzuschreiben, um ihre Aktionen besser deuten zu können? Gibt es eventuell sogar Attribute, die beiden gemeinsam waren, wobei Catilina auf den ersten Blick doch eine pure Personifizierung des Bösen darstellt und Cicero als rechtschaffender Hirte und Hüter des Gesetzes erscheint. War das Schicksal beider vielleicht so miteinander verflochten, dass ihnen eine gleiche Machtposition nicht teil werden konnte? Zur Beantwortung dieser Fragen soll sich mit einem ersten Einblick auf die sozialen Gegebenheiten im Alten Rom und dem darauf folgenden expliziten Eingang auf die Ausgangslage der verfügbaren Quellen im Verlauf dieser Studie genähert werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Bedeutung eines sozialen Aufstieges innerhalb der res publica
- III. Das Schlüsselereignis
- III.I. Die zweite coniuratio
- III.II. Mündung der Ereignisse
- IV. Die Antagonisten in den Quellen
- IV.I. Catilina bei Sallust
- IV.II. Catilina bei Cicero
- IV.III. Cicero in den Quellen
- IV.IV. Ciceros Selbstdarstellung
- V.I. Fazit: Disqualifikation Catilinas – Qualifikation Ciceros?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Proseminarsarbeit untersucht die Konfrontation zwischen Lucius Sergius Catilina und Marcus Tullius Cicero im Kontext der zweiten catilinarischen Verschwörung des Jahres 63 v. Chr. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob es möglich ist, diesen beiden Persönlichkeiten anhand historiographischer Quellen grundlegende Charaktereigenschaften zuzuschreiben, um ihre Aktionen besser zu deuten und ihre Unterschiede zu analysieren. Darüber hinaus wird untersucht, ob es Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Antagonisten gab, trotz des scheinbar gegensätzlichen Images von Catilina als Personifizierung des Bösen und Cicero als rechtschaffenem Hüter des Gesetzes. Die Arbeit befasst sich auch mit der Frage, ob das Schicksal beider Männer miteinander verflochten war und ob ihnen eine gleiche Machtposition verwehrt wurde.
- Soziale Strukturen und Aufstiegsmöglichkeiten im Alten Rom
- Die zweite catilinarische Verschwörung als Schlüsselereignis
- Darstellung Catilinas und Ciceros in den Quellen
- Analyse der Charaktereigenschaften und Handlungsmotivationen beider Figuren
- Die Frage nach der Verflochtenheit von Schicksal und Machtposition
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und skizziert die Forschungsfrage, die im Zentrum der Analyse steht. Das zweite Kapitel beleuchtet die sozialen Strukturen im Alten Rom und untersucht die Bedeutung des sozialen Aufstiegs innerhalb der römischen Gesellschaft. Dabei werden die unterschiedlichen Herkünfte und sozialen Positionen von Catilina und Cicero hervorgehoben, die einen bedeutenden Faktor für die Entwicklung ihrer politischen Karrieren darstellten. Das dritte Kapitel befasst sich mit der zweiten catilinarischen Verschwörung als zentralem Ereignis der Arbeit. Es analysiert die Ereignisse, die zur Verschwörung führten, und beleuchtet die Rolle von Catilina und Cicero in diesem Kontext. Das vierte Kapitel analysiert die Darstellung der beiden Antagonisten in den historischen Quellen. Es untersucht die unterschiedlichen Perspektiven von Sallust und Cicero und beleuchtet die Selbstdarstellung Ciceros. Schließlich beleuchtet das fünfte Kapitel die Frage, ob die Quellen eine Disqualifikation Catilinas und eine Qualifikation Ciceros nahelegen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen der römischen Geschichte, insbesondere der sozialen Strukturen und Machtverhältnisse im Alten Rom, der catilinarischen Verschwörung, den historischen Figuren Catilina und Cicero, deren Charaktereigenschaften und Handlungsmotivationen, sowie den Quellenkritik und der Interpretation historischer Ereignisse. Weitere zentrale Themen sind die politische Rhetorik und die Selbstdarstellung, die im Kontext der Verschwörung und der politischen Karriere von Cicero eine wichtige Rolle spielten.
- Arbeit zitieren
- Diana Ingeborg Klein (Autor:in), 2005, Catilina vs Cicero vor dem Hintergrund der zweiten coniuratio , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151025