Die Figur oder das Motiv der Wasserfrau tauchte bereits in den Sagen, Mythen und Märchen zahlreicher Kulturen auf. Dabei findet sich nicht nur innerhalb der griechischen Mythologie das Bild der Nymphen durch die Okeaniden und Nereiden vertreten, sowie der Sirenen in dem griechischen Epos der Odyssee von Homer, sondern auch in der Darstellung der indischen Gottheit Vishnu als vierarmige Frau mit dem Unterleib eines Fisches.
Die vorliegende Arbeit widmet sich zwei Gedichten unter dem Titeln der Undine. Eine Version stammt von Werner Max Oskar Paul Bergengruen und wurde 1950 in dem Gedichtband Die heile Welt publiziert. Die andere Fassung geht auf Karl Krolow zurück und wurde 1952 im Sammelband Die Zeichen der Welt veröffentlicht. Dabei sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Undinenmotivs herausgearbeitet werden, weshalb das Element des Wassers sowie die Begegnung zwischen Wasser- und Menschenwelt zwei wesentliche Aspekte der Untersuchungen darstellen. Beim ersten Lesen wird bereits das Ineinandergreifen der beiden Elemente Wasser und Erde deutlich, was bei Bergengruen durch die Verknüpfung der Wortschatzkategorien aus beiden Materien realisiert wird und bei Krolow durch eine ausschweifende Beschreibung der die Undine umgebenden Natur. Es zeigt sich, dass Undine, als fremdartiges Wesen, zwar zweifellos dem Reich des Wassers zuzuordnen ist, doch eine Verbindung zur Erde und den dort lebenden Menschen sucht. Demnach sind beide Elemente nicht nur innerhalb der Vier-Elemente-Lehre, sondern auch als ihr Umfeld untrennbar miteinander verbunden. Beide Werke konfrontieren ihren Leser nicht nur erneut mit der traditionellen Vorstellung der Undine , sondern sind auch weiteres Zeugnis für das magische Wirken, welches diese „unbekannte Welt“ auf die Menschen seit jeher ausübte.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Undine von Werner Bergengruen
- 1. Elementarsymbolik
- 2. Die Begegnung zwischen Wasserwelt und Menschenwelt
- III. Die Undine von Karl Krolow
- 1. Elementarsymbolik
- 2. Die Begegnung zwischen Wasserwelt und Menschenwelt
- IV. Resümee - Das Undinenmotiv im Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung des Undinenmotivs in zwei Gedichten, eines von Werner Bergengruen und eines von Karl Krolow. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit dem Motiv der Wasserfrau herauszuarbeiten. Dabei werden insbesondere die Elementarsymbolik des Wassers sowie die Begegnung zwischen Wasserwelt und Menschenwelt untersucht.
- Die Darstellung des Undinenmotivs in der Literatur
- Die Elementarsymbolik des Wassers in den Gedichten von Bergengruen und Krolow
- Die Begegnung zwischen Wasserwelt und Menschenwelt
- Die Rolle der Wasserfrau als Vermittlerin zwischen den Welten
- Die Bedeutung des Motivs für die menschliche Psyche
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Undinenmotiv in seiner historischen und literarischen Bedeutung vor. Sie verweist auf die vielfältigen Erscheinungsformen der Wasserfrau in Sagen, Mythen und Märchen sowie in der Literatur von der Romantik bis zur Gegenwart.
Das zweite Kapitel analysiert das Gedicht "Undine" von Werner Bergengruen. Es beleuchtet die Elementarsymbolik des Wassers und die Begegnung zwischen Wasserwelt und Menschenwelt, die im Gedicht dargestellt werden.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Gedicht "Undine" von Karl Krolow. Es untersucht die spezifischen Merkmale des Undinenmotivs in Krolows Werk und stellt Vergleiche zu Bergengruens Gedicht her.
Das Resümee fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und stellt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Undinenmotivs in den beiden Gedichten heraus.
Schlüsselwörter
Undine, Wasserfrau, Wasserwesen, Elementarsymbolik, Begegnung, Wasserwelt, Menschenwelt, Mythologie, Literatur, Romantik, Gegenwart, Werner Bergengruen, Karl Krolow.
- Quote paper
- Diana Ingeborg Klein (Author), 2009, Das Undinenmotiv im Vergleich in "Undine" von Werner Bergengruen und "Undine" von Karl Krolow, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151044