Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Bausteine der Anzeigenwerbung
2.1 Schlagzeile
2.2 Fließtext
2.3 Slogan
2.4 Produktname
3. Abschließende Bemerkungen
Quellenverzeichnis
1. Einleitung
In der vorliegenden Arbeit soll, wie Janich es nennt, der ´Mikrokosmos Anzeige´ (Janich 2005: 43), also die Textbausteine der Anzeigenwerbung ´Schlagzeile´, ´Fließtext´, ´Slogan´ und ´Produktname´, untersucht werden. Dabei soll näher auf deren Merkmale, Inhalte und Funktionen eingegangen werden.
Viele sprachwissenschaftliche Untersuchungen beschränken sich oft nur auf die Betrach- tung einzelner Elemente wie beispielsweise den Slogan. Genau das soll hier vermieden werden; vielmehr ist das Ziel dieser Arbeit, die Wichtigkeit der einzelnen Bausteine in Bezug zueinander darzustellen, um so die Möglichkeit zu bieten, eine Werbeanzeige als Gesamtbild betrachten und analysieren zu können.
Da die Untersuchung einer konkreten Werbeanzeige den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, sind die folgenden Ausführungen eher an der Theorie orientiert, wobei die aufgeführten Beispiele dazu dienen sollen, diese besser verstehen und gegebenenfalls anwenden zu können.
2. Die Bausteine der Anzeigenwerbung
2.1 Schlagzeile
Die Schlagzeile ist der Blickfang einer Werbeanzeige. Neben dem Bild ist sie das zentrale Textelement und soll die Aufmerksamkeit des Rezipienten wecken (vgl. Janich 2005: 43).
Experten nennen die Schlagzeile auch Headline, da sie sich in der Regel oberhalb aller anderen Textbausteine einer Anzeige befindet. Zielke unterscheidet weiter die Subheadline (Unter- bwz. Zweitüberschrift) und die Topline (Überschrift der sprachlichen Bausteine) (vgl. Zielke 1991: 68f).
Janich bevorzugt ausschließlich die Verwendung des Begriffs ´Schlagzeile´ und hält eine Differenzierung in Headline, Subheadline und Topline für überflüssig, da dies einerseits schwierig vorzunehmen und andererseits nicht besonders ergiebig ist.
Im Idealfall erfüllt die Schlagzeile noch einen weiteren Zweck, indem sie „den Aufmerksamkeit erregenden und produktspezifischen Zusatznutzen, der in der jeweiligen Anzeige im Vordergrund steht, thematisiert“ (Janich 2005: 45).
Der von Werbefachleuten verwendete Begriff dafür lautet Unique Selling Proposition, kurz USP, „was von Werbepraktikern überwiegend als "einzigartiger Verkaufsvorteil" oder als "herausragendes Nutzenversprechen" übersetzt und verstanden wird“ (Zielke 1991: 67).
Ziel dieses Zusatznutzens ist es, die einander immer ähnlicher werdenden Produkte von-einander abzugrenzen, auch wenn man keine markanten Unterschiede mehr zwischen den einzelnen beworbenen Produkten feststellen kann. Dies wird auch in den nach Janich zitierten folgenden Beispielen deutlich. So kann der Zusatznutzen darin bestehen,
a) eine Produkteigenschaft besonders hervorzuheben (z.B. Schlagzeile für die medizinische Salbe Mobilat: Bei Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen: Mobilat. Mit der 3-Wirkstoff-Formel.),
b) eine besondere Verwendungssituation oder einen Verbrauchsaspekt aufzuzeigen (z.B.Schlagzeile für Schmerztabletten: Die neue Thomapyrin zum Kauen ist da.),
c) einen besonderen Nutzen für den Konsumenten zu benennen (z.B. Schlagzeile für TV- und Videogeräte von Toshiba: Toshiba – einfach nur einstecken.),
d) das Produkt in allgemeine Wertvorstellungen einzubetten (z.B. Schlagzeile für den VW Polo: Manche mögen´s sicher.) (Janich 2005: 46).
Das Problem bei diesen Möglichkeiten, den Zusatznutzen zu benennen, besteht darin, dass es bei der Zuordnung zu Überschneidungen kommen kann, sodass man nicht immer eindeutig feststellen kann, welcher Zusatznutzen sich nun genau hinter einer Schlagzeile verbirgt. Trotz dieser Schwierigkeiten macht es sicherlich Sinn, einer Schlagzeile einen Zusatznutzen zuzuordnen. So kann man diese zunächst nach ihrem Inhalt klassifizieren und damit auf weitere interessante Aspekte einer Werbeanzeige stoßen.
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