„Das Netz ist unpolitisch" (Rainer Rilling)
Diese These verblasst angesichts der rasch fortschreitenden Entwicklung des Internet in den letzten 15 Jahren. Es hat sich gezeigt, dass die Politik sehr wohl im Internet präsent ist. Kaum jemand würde dies heute noch leugnen (vgl. Birkenmaier 2004: 203). Wir treten mittels Internet in Kontakt mit Behörden, beteiligen uns an politischen Diskussionen in verschiedenen Foren, informieren uns über den neuesten Stand der Dinge und stolpern gelegentlich über Partei-Websites, die besonders dann interessant sind, wenn gerade Wahlkampfzeit ist. Die politischen Parteien haben mittlerweile verstanden, das Internet als Wahlkampfmedium einzusetzen. Brisantestes Beispiel ist der US-Wahlkampf um die Nachfolge von George Bush. Fast täglich überschlagen sich hier die Meldungen über neue Spendenrekorde im Zuge der Internet-Wahlkampagne. Selbst das Fernsehen, bisher wichtigstes Medium in den Wahlauseinandersetzungen, wird 2007 durch YouTube, dem bekanntesten Videoportal, ersetzt (vgl. ORF 2007: o.S.). Im neuen Jahrtausend angelangt, vergrößert sich der Einfluss des Internet, auch für die Politik. Das Netz ist politisch.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Einführung in die Thematik
- 1.2 Fragestellungen
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2. Politische Kommunikation im Internet
- 2.1 Begriffsbestimmungen
- 2.2 Vom Mythos der „Amerikanisierung“
- 2.3 Formen politischer Online-Kommunikation
- 2.3.1 Virtuelle Parteizentralen
- 2.3.2 E-Mail und Newsletter
- 2.3.3 Weblogs
- 2.3.4 Diskussionsforen
- 2.3.5 Chat
- 3. Wahlkampf im Internet
- 3.1 Voraussetzungen
- 3.1.1 Kriterien für Öffentlichkeit
- 3.1.2 Nutzerstruktur
- 3.2 Kommunikationspotenziale
- 3.2.1 Technisches Potenzial
- 3.2.2 Politisches Potenzial
- 3.2.3 Stimmenpotenzial
- 3.3 Nationalratswahlkampf 2002 und 2006
- 3.3.1 Online-Campaigning der Parteien
- 3.3.2 Angekommen im digitalen Zeitalter?
- 3.3.3 Nach der Wahl ist vor der Wahl
- 3.1 Voraussetzungen
- 4. Konklusion
- 4.1 Resümee und Interpretation der Ergebnisse
- 4.2 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Proseminararbeit analysiert die Rolle des Internets im österreichischen Wahlkampf. Im Fokus stehen die Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich durch die Nutzung des Mediums Internet für politische Kommunikation und Wählermobilisierung ergeben. Ziel der Arbeit ist es, zu untersuchen, inwieweit das Internet eine Alternative zu traditionellen Wahlkampfmedien darstellt und wie es die politische Landschaft in Österreich beeinflusst.
- Die Bedeutung des Internets als Kommunikationsmedium im politischen Kontext
- Die verschiedenen Formen politischer Online-Kommunikation im österreichischen Wahlkampf
- Die technischen und politischen Potenziale des Internets für Wahlkampagnen
- Der Einfluss des Internets auf die Wählermobilisierung
- Eine vergleichende Analyse der Nationalratswahlkämpfe 2002 und 2006
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt in die Thematik des Internets im österreichischen Wahlkampf ein und beleuchtet die Relevanz des Themas. Zudem werden die Forschungsfragen der Arbeit formuliert und der Aufbau der Arbeit skizziert.
Kapitel 2: Politische Kommunikation im Internet
Kapitel 2 widmet sich dem Begriff der politischen Kommunikation im Kontext des Internets. Es werden verschiedene Formen der politischen Online-Kommunikation, wie z.B. virtuelle Parteizentralen, E-Mails und Newsletter, Weblogs, Diskussionsforen und Chat, vorgestellt. Darüber hinaus wird die so genannte „Amerikanisierungsthese“ in Bezug auf den Einsatz des Internets im Wahlkampf diskutiert.
Kapitel 3: Wahlkampf im Internet
In diesem Kapitel werden die Voraussetzungen für die Nutzung des Internets im Wahlkampf analysiert, die Kommunikationspotenziale des Mediums aufgezeigt und die beiden Nationalratswahlkämpfe 2002 und 2006 in Österreich betrachtet. Die Analyse konzentriert sich auf das Online-Campaigning der Parteien und die Frage, ob der Wahlkampf in Österreich bereits im digitalen Zeitalter angekommen ist.
Schlüsselwörter
Politische Kommunikation, Internet, Wahlkampf, Online-Campaigning, Wählermobilisierung, Nationalratswahlkampf, Österreich, Amerikanisierungsthese, Virtuelle Parteizentralen, E-Mail, Newsletter, Weblogs, Diskussionsforen, Chat.
- Quote paper
- BA Bakk.Komm. Heidi Huber (Author), 2007, Das Internet im österreichischen Wahlkampf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151099