Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Basel-II-Abkommen und seinen Auswirkungen für Banken und Kreditnehmer.
Seit den Siebzigerjahren bemüht sich das Basel Committee vor allem um die Schaffung adäquater Standards sowie deren Beaufsichtigung. Mitte der Achtziger Jahre kam es zu einem Konkurrenzkampf zwischen den weltweit größten Banken. Daraufhin sank die Eigenmittelausstattung dieser Banken bedrohlich, da zu viele Kredite, meist viel zu großzügig, vergeben wurden. Daher sah sich das Basel Committee zur Handlung gezwungen. Resultierend daraus, kam es zur Herausgabe einer Eigenmittelempfehlung, des Basel Capital Accord (Basel I), der für die international tätigen Banken der G10 gelten sollte. Dieser verlangte von der Bank eine Mindestkapitalausstattung von 8% für ihre Kreditpositionen und implizierte somit auch das andere Risiken abgedeckt werden, da die Banken Kredite nun effektiver vergeben mussten. Obwohl Basel I nur für international tätige Banken vorgesehen war, entwickelte er sich in den 90ziger Jahren zum Standard und gilt mittlerweile in über 100 Ländern.
1.2. Definition Basel II
Da sich die Bankenwelt mit zunehmender Zeit jedoch stark veränderte, das Angebot immer weiter ausgebaut wurde und neue Finanzinstrumente und Methoden der Risikostreuung hinzukamen, wurden die nunmehr 11 Jahre alten Basel I-Richtlinien zunehmend den gegebenen Vorraussetzungen, in ihrer Komplexität, nicht mehr gerecht. Aus diesem Grund entschloss sich der Basler Ausschuss 1999 zu einem neuen, modernen Rahmenwerk. Das "Erste Konsultationspapier" bildete die Grundlage der neuen Basel II-Richtlinien. Neben der Mindestkapitalanforderung an die Banken, wurde nun ein aufsichtliches Überprüfungsverfahren sowie Regeln zur Veröffentlichung von Unternehmensinformationen, die so genannte Marktdisziplin,
hinzugefügt. Dies bildet nun die 3-Säulen der Basel II-Richtlinien.
Darüber hinaus wird den Banken die Verwendung von Einstufungen der Risikoklassen , von Staaten, Unternehmen sowie Banken, durch zugelassene externe Ratingagenturen erlaubt. Auch interne Rankings der Banken, zur Evaluierung von Kreditrisiken, sind nun zugelassen.
Im Januar 2001 sowie im März 2003 folgten dann weitere Konkretisierungen, in form der 2. und 3. Konsultationspapiere.
Der endgültige Neue Basler Akkord soll Ende 2003 veröffentlicht werden und zu Beginn 2006, mit eine Übergangsphase von einem Jahr, in Kraft treten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Basel I
- Definition Basel II
- Zeitplan der Neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung
- Die drei Säulen der Neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung
- Mindesteigenkapitalerfordernis
- Das Kreditrisiko
- Der Standardansatz
- Die IRB - Methode
- Marktrisiko und operationelles Risiko
- Bankaufsichtliches Überprüfungsverfahren
- Marktdisziplin
- Auswirkungen auf Banken und Kreditnehmer
- Auswirkungen auf die Banken
- Auswirkungen auf die Kreditnehmer
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Basel II-Akkord und seinen Auswirkungen auf Banken und Kreditnehmer. Sie beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Akkords sowie die drei Säulen, die ihn ausmachen: Mindestkapitalerfordernis, bankaufsichtliches Überprüfungsverfahren und Marktdisziplin. Der Fokus liegt dabei auf den Auswirkungen des Akkords auf die Kapitalstruktur von Banken und die Kreditvergabebedingungen für Kreditnehmer.
- Die Entstehung und Entwicklung des Basel II-Akkords
- Die drei Säulen des Basel II-Akkords
- Die Auswirkungen des Akkords auf die Kapitalstruktur von Banken
- Die Auswirkungen des Akkords auf die Kreditvergabebedingungen für Kreditnehmer
- Die Bedeutung der internen Ratingsysteme für die Banken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert zunächst die Entstehung und Entwicklung des Basel I-Akkords und die Notwendigkeit einer Aktualisierung des Regelwerks. Sie definiert die drei Säulen des Basel II-Akkords und erläutert den Zeitplan der Implementierung. Das zweite Kapitel analysiert die drei Säulen des Basel II-Akkords im Detail. Es beleuchtet das Mindestkapitalerfordernis mit Fokus auf das Kreditrisiko und die verschiedenen Ansätze zur Berechnung der Risikogewichte. Das dritte Kapitel untersucht die Auswirkungen des Basel II-Akkords auf Banken und Kreditnehmer. Es befasst sich mit den Auswirkungen auf die Kapitalstruktur von Banken und die Kreditvergabebedingungen für Kreditnehmer.
Schlüsselwörter
Basel II, Banken, Kreditnehmer, Eigenkapital, Risikomanagement, Kreditrisiko, Marktrisiko, Operationelles Risiko, Aufsicht, Marktdisziplin, Rating, IRB-Ansätze.
- Arbeit zitieren
- Andreas Mellenthin (Autor:in), 2003, Basel II und seine Auswirkungen für Banken und Kreditnehmer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15113