Betroffene einer Depression greifen verstärkt zu dysfunktionalen Emotionsregulations-Strategien zurück. Beim Versuch, Emotionen zu bewältigen wird mitunter auf das Smartphone, einem mittlerweile omnipräsenten Begleiter, zurückgegriffen. Wenige Studien setzen sich bisher damit auseinander, wie genau depressive Menschen das digitale Endgerät als Tool zur Emotionsregulation nutzen. Es fehlen Erkenntnisse dazu, welche Bedeutung diese Art der digitalen Emotionsregulation für Betroffene trägt. Im Rahmen dieser empirischen Arbeit wurden daher sieben Personen mit depressiver Symptomatik interviewt, um der Forschungsfrage nachzugehen, inwiefern depressive Erwachsene ihr Smartphone zur digitalen Emotionsregulation nutzen und wie entsprechende smartphone-basierte Regulations-Strategien hinsichtlich ihrer Funktionalität wahrgenommen werden. Die qualitative Untersuchung ergab, dass die Befragten insbesondere die Kommunikation mit Bezugspersonen, digitale Medien (v.a. Social Media), Musik, Organisations-Tools sowie die Internet-Recherche vor dem Hintergrund der Emotionsregulation einsetzen und sich die verschiedenen Strategien teilweise hinsichtlich ihrer wahrgenommenen kurz- und langfristigen Wirksamkeit unterscheiden. Von Bedeutung sind hierbei nicht nur die Smartphone-Funktionen selbst, sondern insbesondere auch Kontextfaktoren, wie die wahrgenommene Kontrolle über die Nutzung. Insgesamt tragen die gewonnenen Erkenntnisse zu einem besseren allgemeinen Verständnis über den speziellen Phänomenbereich bei, was wiederum einen Beitrag zur Entwicklung von Interventionen leistet, die speziell das digitale Emotionsregulations-Management adressieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
- Theoretischer Teil
- Emotionsregulation
- Grundlagen und Modelle der Emotionsregulation
- Emotionsregulation aus dem Blickwinkel der Klinischen Psychologie
- Digitale Emotionsregulation
- Störungsbild Depression
- Charakteristika und Klassifikation
- Besonderheiten der Emotionsregulation im Rahmen der Depression
- Risikofaktoren und Entstehungsbedingungen
- Psychologische Therapie der Depression
- Smartphone-Nutzung
- Grundlagen der Smartphone-Nutzung
- Risiken der Smartphone-Nutzung
- Emotionsregulation und problematische Smartphone-Nutzung
- Integration
- Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse
- Auswahl relevanter theoretischer Konzepte für das weitere Vorgehen
- Präzisierung der Zielsetzung
- Methodenteil
- Untersuchungsdesign
- Stichprobe
- Vorgehensweise bei der Fallauswahl und Rekrutierung
- Beschreibung der Stichprobe
- Methoden der Datenerhebung und -aufarbeitung
- Auswahl der Erhebungsmethode
- Planung der leitfadengestützten Interviews
- Durchführung der Interviews
- Vorgehen bei der Datenaufbereitung
- Methode der Datenanalyse
- Auswahl der Auswertungsmethode
- Planung und Durchführung der qualitativen Inhaltsanalyse
- Ergebnisse
- Analyse 1 - induktive Kategorienbildung
- Analyse 2 - deduktive Kategorienanwendung
- Diskussion
- Interpretation der Ergebnisse
- Kritische Reflexion des eigenen Vorgehens
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Nutzung von Smartphones als Emotionsregulations-Tool bei depressiven Erwachsenen. Ziel ist es, zu verstehen, wie depressive Personen ihr Smartphone zur Bewältigung von Emotionen einsetzen und wie die Wirksamkeit dieser Strategien wahrgenommen wird.
- Smartphone-Nutzung als Emotionsregulationsstrategie bei Depression
- Wirkungsweise verschiedener smartphone-basierter Emotionsregulationsstrategien
- Rolle von Kontextfaktoren (z.B. wahrgenommene Kontrolle) bei der Smartphone-Nutzung
- Qualitative Untersuchung der subjektiven Erfahrungen Betroffener
- Beitrag zur Entwicklung von Interventionen im Bereich des digitalen Emotionsmanagements
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit. Der theoretische Teil beleuchtet die Grundlagen der Emotionsregulation, das Störungsbild Depression und die Smartphone-Nutzung, inklusive der Risiken und des Zusammenhangs mit problematischer Smartphone-Nutzung. Es werden relevante theoretische Konzepte für die Untersuchung vorgestellt. Der Methodenteil beschreibt das Untersuchungsdesign, die Stichprobe, die Datenerhebungs- und -aufbereitungsmethoden sowie die qualitative Inhaltsanalyse. Die Ergebnisse präsentieren die Auswertung der Interviews. Die Diskussion interpretiert die Ergebnisse und reflektiert die Methodik.
Schlüsselwörter
Emotionen, Emotionsregulation, Smartphone, Depression, digitale Emotionsregulation, qualitative Interviewstudie, Smartphone-basierte Strategien, Kontextfaktoren, Interventionsentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Daline Ostermaier (Autor:in), 2024, Das Smartphone als Emotionsregulations-Tool, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1511705