Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, das Lebenslange Lernen, den Umgang und das Verständnis dahinter in unterschiedlichster Art und Weise, innerhalb des gesellschaftlichen Kontexts und dem Bereich der professionellen Pflege kritisch zu analysieren.
Nach welchen Merkmalen kann ein pädagogisches Konzept als Utopie beschrieben werden und welche der Merkmale lassen sich auf den Ansatz des Lebenslangen Lernens übertragen?
Findet eine Problemverschiebung in die Erwachsenenpädagogik und die berufliche Weiterbildung statt? Und gibt es Anhaltspunkte, Lebenslanges Lernen als Platzhalter für eine Moral zu beschreiben, wenn strukturbedingte Probleme in der Pflege über keine Adresse mehr verfügen?
Zu Beginn wird neben einer allgemeinen Klärung des Utopiebegriffs, der Zusammenhang zum Lebenslangen Lernen im Bereich der Erwachsenenpädagogik betrachtet. Darauf folgt im Unterkapitel 2.3 eine Sammlung von Merkmalen einer Utopie, die für den Übertrag auf das Lebenslange Lernen und den Verlauf der Thesis grundlegend sind. In Kapitel 3 wird das Lebenslange Lernen mit seiner Vielfältigkeit herausgearbeitet, um das Verständnis in unterschiedlichen Perspektiven aufzuzeigen und voneinander abzugrenzen. Neben der intensiven Auseinandersetzung verschiedener Auslegungen des Begriffs und unterschiedlicher Perspektiven um das Lebenslange Lernen, werden letztendlich drei Dimensionen von Elke Gruber herangezogen, die das Lebenslange Lernen und seine Vielfältigkeit prägnant zusammenfassen. Ausgehend dieser Erkenntnisse wird im 4. Kapitel das Lebenslange Lernen in der Erwachsenenbildung anhand des Utopiegedankens gefiltert und kritisch aufgezeigt. Dadurch ergibt sich ein weiterer Themenschwerpunkt der Thesis, indem der Zusammenhang des Lebenslangen Lernens als Strategie und somit die Pädagogisierung gesellschaftlicher Krisen diskutiert werden. Am Beispiel der professionellen Pflege wird dann untersucht, ob und welche Krisen zu einer Pädagogisierung führen und welche Rolle die berufliche Weiterbildung im Sinne des Lebenslangen Lernens dabei spielt. Daraus ergibt sich die Grundlage für das 5. Kapitel, welches gesellschaftliche Herausforderungen als Auslöser für das Lebenslange Lernen und die berufliche Weiterbildung als Strategie für Transformation und Anpassung gegenüberstellt und kritisch reflektiert. Das 6. Kapitel widmet sich der Frage, wie Aspekte des Lebenslangen Lernens in der Pflegepraxis integriert und umgesetzt werden können. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Einführung in das Thema der Arbeit
- 1.2 Problemstellung und Erkenntnisinteresse
- 1.3 Gliederung der Arbeit
- 2. Der Utopie-Begriff in der Erwachsenenbildung
- 2.1 Utopien als Ausdruck gesellschaftlichen Krisenbewusstseins
- 2.2 Positive und negative Utopiegedanken in der Pädagogik
- 2.3 Merkmale einer Utopie
- 3. Annäherung an das Lebenslange Lernen
- 3.1 Lebenslanges Lernen als bildungspolitisches Konzept
- 3.2 Zugänge und Perspektiven des Lebenslangen Lernens
- 3.3 Erziehungswissenschaftliche Perspektive auf das Lebenslange Lernen
- 3.4 Dimensionen des Lebenslangen Lernens nach Elke Gruber
- 3.5 Zwischenfazit
- 4. Lebenslanges Lernen als Utopie in der Erwachsenenpädagogik?
- 4.1 Die Pädagogisierung gesellschaftlicher Krisen
- 4.2 „Krisen in der Pflege“ im Kontext der Pädagogisierung
- 4.2.1 Gewalt in der Pflege
- 4.2.2 Integration von Arbeit und Lernen (Praxisanleitung)
- 5. Gesellschaftliche Entwicklung als Indikator für die Strategie des Lebenslangen Lernens in der Pflege
- 5.1 Lebenslanges Lernen in der Pflege als rechtliche Grundlage
- 5.2 Begründungszusammenhang Lebenslanges Lernen in der Pflege
- 6. Wissenstransfer
- 6.1 Qualifizierungsbestrebungen aus der Perspektive beruflich Pflegender
- 6.2 Der Wissenstransfer in die Pflegepraxis
- 6.3 Lerntheoretische Ansätze im Kontext der Erwachsenenpädagogik
- 6.4 Nachhaltige Bildungsarbeit in der Pflegepraxis
- 7. Abschlussdiskussion
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Konzeption des lebenslangen Lernens im Kontext der Erwachsenenbildung, insbesondere in der Pflege. Die Arbeit analysiert, inwiefern lebenslanges Lernen als utopisches Konzept verstanden werden kann, das auf gesellschaftliche Krisen und deren Pädagogisierung reagiert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung von Wissenstransfer und dessen Umsetzung in der Praxis.
- Lebenslanges Lernen als bildungspolitisches Konzept und seine Herausforderungen
- Die Rolle von Utopiegedanken in der Erwachsenenbildung
- Pädagogisierung gesellschaftlicher Krisen, am Beispiel der Pflege
- Wissenstransfer und nachhaltige Bildungsarbeit in der Pflege
- Der Bezug zwischen gesellschaftlicher Entwicklung und lebenslangem Lernen in der Pflege
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und beschreibt die Problemstellung und das Erkenntnisinteresse der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet den Begriff der Utopie in der Erwachsenenbildung und untersucht dessen Relevanz im Kontext gesellschaftlicher Krisen. Kapitel 3 nähert sich dem Konzept des lebenslangen Lernens aus verschiedenen Perspektiven an. Kapitel 4 diskutiert lebenslanges Lernen als mögliche Utopie in der Erwachsenenpädagogik, insbesondere im Kontext von Krisen in der Pflege, wie Gewalt und der Integration von Arbeit und Lernen. Kapitel 5 analysiert die gesellschaftliche Entwicklung und deren Einfluss auf die Strategie des lebenslangen Lernens in der Pflege. Kapitel 6 beschäftigt sich mit dem Wissenstransfer und nachhaltiger Bildungsarbeit in der Pflegepraxis.
Schlüsselwörter
Lebenslanges Lernen, Erwachsenenbildung, Utopie, Pädagogisierung, Pflege, Wissenstransfer, gesellschaftliche Krisen, Praxisanleitung, nachhaltige Bildung.
- Quote paper
- Marlene Giller (Author), 2022, Verlagerung struktureller Probleme in die Erwachsenenpädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1512086