Im Zeitalter der Globalisierung und internationalen Geschäftsbeziehungen scheint die Welt zusammengewachsen zu sein. Nicht nur von Abenteuerlust und Neugier getrieben, sondern auch aus beruflichen Gründen wollen wir neue Welten entdecken, fremde Länder und Kulturen kennen lernen. Bereits in der Schule lernen wir zwei bis drei Fremdsprachen. In unserem sozialen Umfeld haben wir Bekannte anderer Nationalitäten. Kurz und knapp, wir sind mit dem Begriff und der Bedeutung von Interkulturalität vertraut und meinen uns in der Welt auszukennen.
Und doch begegnet uns der Begriff des Kulturschocks häufig in der Alltagswelt. Es scheint geradezu, als das der Kulturschock unabdingbar mit Interkulturalität in Beziehung steht. Doch wie ist das möglich?
Wir verbinden Interkulturalität mit Bewusstseinserweiterung, weiterführende Kompetenzen für den Beruf, bessere Zusammenarbeit und Toleranz im Miteinander durch Auslandserfahrungen. Der Kulturschock hingegen wird mit negativen Erfahrungen und Erlebnissen, die man in einer fremden Kultur gemacht hat, in Zusammenhang gebracht; ganz der Maxime „Wenn ich im Ausland bin, treffe ich auf eine andere Kultur und das Zusammentreffen sowie meine Erfahrungen mit dieser können einen Schock auslösen“. Der Schock wird mit befremdeten Erfahrungen assoziiert und somit als negativ bewertet. Demnach müsste man sich doch vor einem Kulturschock schützen und Kontakte mit fremden Kulturen vermeiden. Der Kulturschock müsste dann eigentlich Interkulturalität verhindern.
Dem Begriff des Kulturschocks scheint noch eine andere Bedeutung innezuwohnen.
Vielleicht scheinen sich Interkulturalität und Kulturschock doch nicht auszuschließen.
Ich möchte in diesem Essay den Gedanken des Kulturschocks klären und zeigen, dass er weniger Moment als vielmehr Prozess ist. Zudem wird verdeutlicht, dass der Kulturschock geradezu eine der bedeutendsten Komponenten von Interkulturalität darstellt und Bedingung positiver Fremdbegegnung ist.
Im Rahmen dieser Arbeit liegt daher der Fokus auf der Darstellung des Verlaufs eines Kulturschocks sowie dessen Chancen, Gefahren und Ueberwindung.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Platz an der Sonne
- Kulturschock - Was ist das eigentlich?
- Kultur als Orientierungssystem
- Der Kulturschock als Prozess
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay untersucht das Phänomen des Kulturschocks im Kontext von Globalisierung und Interkulturalität. Ziel ist es, die Komplexität des Begriffs „Kulturschock“ zu beleuchten und seine Bedeutung als Prozess statt als Moment zu verdeutlichen.
- Definition und Entwicklung des Begriffs „Kulturschock“
- Kultur als Orientierungssystem und seine Rolle im Kulturschock
- Der Kulturschock als dynamischer Prozess der Anpassung und Bewältigung
- Die Bedeutung von Interkulturalität und dem Umgang mit kulturellen Unterschieden
- Die Auswirkungen des Kulturschocks auf das Individuum und die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel schildert eine persönliche Erfahrung mit dem Kulturschock, die die Problematik des Themas verdeutlicht. Das zweite Kapitel widmet sich der Definition und Entwicklung des Begriffs „Kulturschock“ und beleuchtet die historische Perspektive. Das dritte Kapitel erläutert die Bedeutung von Kultur als Orientierungssystem und zeigt, wie kulturelle Unterschiede zu Missverständnissen und Orientierungsverlust führen können. Das vierte Kapitel fokussiert den Kulturschock als Prozess der Anpassung und Bewältigung, der mit Herausforderungen und Chancen verbunden ist. Das fünfte Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen und diskutiert die Bedeutung des Themas für die heutige Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Kulturschock, Globalisierung, Interkulturalität, Kultur als Orientierungssystem, Anpassung, Bewältigung, Missverständnisse, Orientierungsverlust, soziale Kompetenz, Fremdheit, Andersartigkeit.
- Arbeit zitieren
- Milena Gutsch (Autor:in), 2008, Urlaub, Reisen, Globalisierung – Fremde Welten und der Kulturschock , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151213