Die UN hat 2005 zum internationalen Jahr des Mikrokredits ausgerufen. Ein umfassender Finanzsektor soll bei der Bekämpfung der Armut helfen.
Diese Arbeit versucht „Microfinance“ anhand neuester Veröffentlichungen und Entwicklungen kritisch zu betrachten.
Die Idee, den Armen aus ihrer Misere herauszuhelfen oder wenigstens in ihrer Misere zu helfen, indem man ihnen Zugang zu einfachen Bankdienstleistungen verschafft, ist schon recht alt. Systematisch unternahm es Raiffeisen von 1865 an, Finanzkooperativen zu schaffen. Im ländlichen Lateinamerika gab es zu Beginn des 20. Jhs. Ansätze nach diesem Vorbild.
Zwischen 1950 und 1970 bemühten sich in einige der damals so genannten „Dritte-Welt-Länder“ mit staatlich geleiteten Entwicklungsbanken das Armutsproblem anzugehen.
Sie scheiterten aber zumeist an den hohen Kosten der bewusst niedrig angesetzten Darlehenszinsen und der häufigen Kreditausfälle. Neuen Schwung bekam die Idee in Bangladesh. Das Grameen Bank (= dörfliche Bank) Projekt entstand 1976 im Dorf
Jobra, Bangladesh. 1983 wurde es durch ein eigens erlassenes Gesetz in eine normale Bank umgewandelt.
In den 1980ern werden in mehreren Ländern mit unkonventioneller Herangehensweise Mikrokreditprogramme entwickelt, sie erreichen eine große Zahl von Kunden. Die Zinsen und Rückzahlungsrate decken die Kosten und garantieren in den meisten Fällen den
Weiterbestand der Banken für die Armen. In den frühen 90er-Jahren erweitert sich das Angebot: aus Mikrokredit wird Mikrofinanz.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Armut auf dieser Erde
- 2.1 Geographische Verbreitung der Armut
- 2.2 UN-Ziel, Armut zu beseitigen
- 2.3 Situation der Armen
- 3. Finanzdienstleistungen für Armen
- 3.1 Welche Finanzdienstleistungen die "unbankables" brauchen
- 3.2 Reichweite der Microfinance
- 3.3 Einleitung der Microfinance-Aktivitäten
- 3.4 Die Grameen Bank als Beispiel
- 3.5 Microfinance Bankdaten
- 4. Die Zukunft von Microfinance von 2007 aus gesehen
- 4.1 welfareists und instituionales: Ziel ausweitung
- 4.2 Regulierte Institute als Sparkassen
- 4.3 Fragwürdige Kommerzialisierung
- 5. Microfinance kein Allheilmittel
- 5.1 Keine exakten Erhebungen
- 5.2 Finanzkrise weist auf Zusammenhänge hin
- 5.3 Microcredit nicht überwiegend für Kleinst-Unternehmer
- 6. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beleuchtet die Thematik der Microfinance und untersucht, inwiefern sie als Lösung für die Armut in der Welt betrachtet werden kann. Sie analysiert die Verbreitung der Armut, die Situation der Armen und die Rolle der Finanzdienstleistungen für Arme, insbesondere der Microfinance.
- Die Verbreitung und Ursachen von Armut weltweit
- Die Bedeutung von Finanzdienstleistungen für Arme
- Die Entwicklung und Funktionsweise von Microfinance-Institutionen
- Die Kritik an der Kommerzialisierung von Microfinance
- Die Frage, ob Microfinance ein Allheilmittel für Armut darstellt
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Microfinance ein und erläutert die Relevanz der Thematik für die aktuelle globale Situation.
- Kapitel 2: Armut auf dieser Erde: Dieses Kapitel beleuchtet die geographische Verbreitung der Armut, das UN-Ziel der Armutsbekämpfung und die Situation der Armen.
- Kapitel 3: Finanzdienstleistungen für Armen: Hier werden die Finanzdienstleistungen betrachtet, die für Arme relevant sind. Die Reichweite der Microfinance wird dargestellt, die Einleitung von Microfinance-Aktivitäten erläutert und die Grameen Bank als Beispiel vorgestellt.
- Kapitel 4: Die Zukunft von Microfinance von 2007 aus gesehen: Dieses Kapitel betrachtet die Zukunft der Microfinance im Jahr 2007, untersucht die Zielausweitung, die Rolle von regulierten Instituten und die Kritik an der Kommerzialisierung.
- Kapitel 5: Microfinance kein Allheilmittel: Dieses Kapitel befasst sich mit den Kritikpunkten an Microfinance, die darauf hinweisen, dass es kein Allheilmittel für die Armut ist. Es wird auf fehlende exakte Erhebungen, Zusammenhänge mit der Finanzkrise und die Verwendung von Microcredit für andere Zwecke als Kleinstunternehmen hingewiesen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Seminararbeit sind: Microfinance, Armut, Finanzdienstleistungen, "unbankables", Grameen Bank, Kommerzialisierung, Finanzkrise.
- Quote paper
- Maria Gall (Author), 2010, Microfinance - Eine Lösung für die Armen der Welt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151227