„Ich verzeihe keinem“ ist eine Erinnerung an die Zeit im Kreis der Avantgardisten.
Claire Goll gelingt es, einen kühlen Blick auf ihre Epoche zu werfen. Ihr geht es vor
allen Dingen darum, »[...] ihren Teil an Erfahrungen und Einsichten zu liefern [...]«
(Goll, Claire: Ich verzeihe keinem. München. 1978. S. 6) und damit den Dada-Mythos
etwas anzukratzen.
Aus der Vogelperspektive spricht Claire Goll insbesondere über die Anfänge von
„Dada“, über die Avantgarde vor dem Hintergrund des Krieges und über Kontakte zu
anderen Künstlern und Intellektuellen.
Sie spricht aber auch über die strenge Erziehung ihrer Mutter und über ihre Liebe zu
Yvan Goll, wodurch ihre Autobiographie nicht nur kühler Blick auf ihre Epoche bleibt.
Claire Goll beleuchtet die Avantgarde aus einem anderen Blickwinkel und bringt
somit andere Einsichten als die der Historiker.
So beschreibt sie Eigenheiten von Malern und Schriftstellern, deckt Dadagetue auf
und distanziert sich von falschem Feminismus.
Ihr ist es wichtig den Unterschied zwischen Schein und Sein herauszustellen und ihre
Wahrheit zu präsentieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Avantgarde aus der Sicht Claire Golls
- Die Stimmung in Deutschland vor dem 1. Weltkrieg
- Die Anfänge von „Dada“ im 'Cabaret Voltaire'
- Der 'internationale Dada' und die Kritik an Tzara und Breton
- Hans Arp: Ein Gegenstück zu Tzara und Breton
- Die Perspektive der Historiker im Vergleich zu Claire Golls Sicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Autobiografie "Ich verzeihe keinem" von Claire Goll bietet einen persönlichen Einblick in die Zeit der Avantgarde und insbesondere in die Entstehungsgeschichte von Dada. Goll strebt nicht nur danach, ihre Erfahrungen und Einsichten zu teilen, sondern auch den Dada-Mythos zu hinterfragen.
- Die Rolle der Avantgarde im Kontext des Ersten Weltkriegs
- Die Entstehung und Entwicklung des Dadaismus
- Die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Motivationen der Dadaisten
- Die Perspektive der Historiker im Vergleich zu Claire Golls persönlicher Sicht
- Die Frage nach der Authentizität und der Rolle des Mythos in der Kunstgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Claire Goll beschreibt ihre Motivation für die Niederschrift ihrer Erinnerungen und ihren Anspruch, eine authentische Sicht auf die Avantgarde zu liefern, die sich von der Perspektive der Historiker unterscheidet.
Die Avantgarde aus der Sicht Claire Golls
Die Stimmung in Deutschland vor dem 1. Weltkrieg
Goll schildert die romantische Stimmung in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg und den Einfluss des Krieges auf die Intellektuellen, die sich in der Schweiz zusammenschlossen.
Die Anfänge von „Dada“ im 'Cabaret Voltaire'
Goll beleuchtet die Rolle des 'Cabaret Voltaire' in Zürich als Treffpunkt der Avantgardisten und beschreibt den Wandel von einem Theaterkabarett zu einem Ort für die Geburt von Dada. Sie kritisiert die gängige Interpretation der Historiker, die den Fokus auf den 5. Februar 1916 als Geburtsdatum von Dada legen.
Der 'internationale Dada' und die Kritik an Tzara und Breton
Goll zeichnet die Entwicklung des 'internationalen Dada' nach und kritisiert das Streben nach Skandal und Selbstdarstellung von Künstlern wie Tristan Tzara und André Breton.
Hans Arp: Ein Gegenstück zu Tzara und Breton
Goll stellt Hans Arp als Kontrast zu Tzara und Breton heraus, indem sie seine Bescheidenheit und die Einheit von Kunst und Leben betont.
Die Perspektive der Historiker im Vergleich zu Claire Golls Sicht
Goll kritisiert die einseitige Sichtweise der Historiker, die den Fokus auf fertige Kunstwerke legen und die unvollkommenen Anfänge des Dadaismus vernachlässigen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themenfelder der Autobiografie sind: Avantgarde, Dadaismus, 1. Weltkrieg, 'Cabaret Voltaire', Zürich, Künstlerperspektive, Historikerperspektive, Authentizität, Mythos, Kunstgeschichte, Tristan Tzara, André Breton, Hans Arp.
- Arbeit zitieren
- Lucia Prado (Autor:in), 2003, Claire Golls "Ich verzeihe keinem". Eine Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15129