Mit dem Web 2.0 hat eine neue Ära des Internets begonnen. Dieser Begriff ist nicht exakt umrissen, er umschreibt eine neue Internetkultur und tauchte erstmals während einer Konferenz in den USA auf (O´Reilly, 2005). Er verweist auf eine Reihe von Internetanwendungen, deren Merkmal es ist, dass Nutzer und Nutze-rinnen selbst zum Mitgestalter von Webinhalten werden. Mit Hilfe solcher Anwendungen kann jeder Nutzer, auch ohne große technische Kenntnisse, selbst produzierte Texte, Fotos, Audio- und Videobeiträge innerhalb webbasierter Plattformen der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Andere Nutzer haben wiederum die Möglichkeit diese zu bewerten oder zu kommentieren.
Eine besondere Gruppe von Web 2.0-Plattformen stellen die sogenannten Social Networking Sites (abgekürzt SNS) oder Online Communities dar. Auch in Deutschland verzeichnen solche Plattformen zur Zeit einen regelrechten Boom mit explodierenden Mitgliederzahlen. Vor allem Heranwachsende nutzen diese Plattformen sehr intensiv. SchülerVZ, das unter Jugendlichen beliebteste Netzwerk, zählt nach eigenen Aussagen knapp 5,5 Millionen Mitglieder (schülervz.net, 2009).
Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, einerseits die Potenziale von Online Netzwerken für Jugendliche zu erfassen. Auf der anderen Seiten sollen die mit der Nutzung verbundenen Risiken aufgezeigt werden.
Zunächst werden im zweiten Kapitel die Besonderheiten der Lebensphase Jugend dargestellt. Das dritte Kapitel geht anschließend auf die Medienausstattung und
–nutzung von Jugendlichen ein. Am Beispiel SchülerVZ werden die Möglichkeiten und Funktionen von Communities dargestellt (Kap. 4.1) und es werden die Motive und Bedürfnisse jugendlicher Netzwerknutzer erläutert (Kap. 4.2). Ein kurzer Exkurs zu Erwachsenen-Communities und deren Nutzung erfolgt im fünften Kapitel: Zum einen, weil auch immer mehr – vor allem junge – Erwachsene in SNS agieren, andererseits, weil sich teilweise auch Jugendliche auf diesen Plattformen aufhalten. Auf mögliche Potenziale und Risiken von Online Netzwerken wird im sechsten Kapitel hingewiesen und im Anschluss daran werden medienpä-dagogische Interventionen erörtert (Kap. 7). Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung und einem Fazit (Kap. 8).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Lebensphase Jugend
- 3. Jugendliche und neue Medien
- 4. Jugendliche in Online Netzwerken
- 4.1 Communities für Heranwachsende: Beispiel SchülerVZ
- 4.2 Motive und Bedürfnisse jugendlicher Nutzer.......
- 5. Exkurs: Online Communities für Erwachsene.
- 6. Potenziale und Risiken von Online Netzwerken
- 7. Interventionsmöglichkeiten
- 7.1 Stärkung der Medienkompetenz.
- 7.2 Verantwortung der Anbieter.
- 7.3 Beispiele aus der Praxis
- 8. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Potenzialen und Risiken von Online Netzwerken für Jugendliche. Ziel ist es, die Möglichkeiten, die diese Plattformen bieten, zu erforschen und gleichzeitig die Gefahren aufzuzeigen, die mit ihrer Nutzung verbunden sind.
- Die Besonderheiten der Lebensphase Jugend und die damit verbundenen Entwicklungsaufgaben.
- Die Medienausstattung und -nutzung von Jugendlichen, insbesondere im Kontext des Web 2.0.
- Die Funktionsweise und Nutzung von Online Communities durch Jugendliche, am Beispiel SchülerVZ.
- Die Motive und Bedürfnisse, die Jugendliche zur Nutzung von Online Netzwerken bewegen.
- Mögliche Potenziale und Risiken von Online Netzwerken für Jugendliche und medienpädagogische Interventionsmöglichkeiten.
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Besonderheiten der Lebensphase Jugend und den damit verbundenen Entwicklungsaufgaben. Hier werden die Herausforderungen des Heranwachsens, wie die Ablösung von den Eltern, die Identitätsfindung und der Aufbau von Beziehungen zu Gleichaltrigen, beleuchtet.
Im dritten Kapitel wird die Medienausstattung und -nutzung von Jugendlichen in den Fokus gerückt. Die JIM-Studie liefert Daten über die hohe Verbreitung von Computern und Internetzugang in Haushalten mit Jugendlichen und zeigt den intensiven Medienkonsum dieser Altersgruppe auf.
Kapitel 4.1 stellt am Beispiel von SchülerVZ die Funktionsweise und die Möglichkeiten von Communities für Jugendliche dar. Kapitel 4.2 erläutert die Motive und Bedürfnisse, die junge Menschen zur Nutzung von Online Netzwerken bewegen.
Der Exkurs in Kapitel 5 beleuchtet die Nutzung von Online Communities durch Erwachsene, insbesondere durch junge Erwachsene.
Kapitel 6 befasst sich mit den Potenzialen und Risiken von Online Netzwerken für Jugendliche. Hier werden sowohl positive Aspekte, wie die Förderung von Kommunikation und sozialer Interaktion, als auch negative Aspekte, wie Cybermobbing und Datenschutzbedenken, betrachtet.
Kapitel 7 erörtert medienpädagogische Interventionsmöglichkeiten, um den verantwortungsvollen Umgang mit Online Netzwerken zu fördern.
Schlüsselwörter
Online Netzwerke, Social Networking Sites (SNS), Web 2.0, Jugendliche, Medienkompetenz, Cybermobbing, Datenschutz, Medienpädagogik, SchülerVZ.
- Arbeit zitieren
- Angela Droste (Autor:in), 2010, Online Communities – Potenziale und Risiken für jugendliche Nutzer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151311