In den letzten Jahren hat sich das Verbraucherverhalten hinsichtlich des
Abschlusses von Verträgen wesentlich geändert. Dem Laden an der Ecke mit dem
persönlichen Gespräch, der persönlichen Beratung und der Möglichkeit vorheriger
Überlegung aufseiten des Verbrauchers ist im wesentlichen Umfang der
Kauftätigkeit außerhalb der Ladengeschäfte gewichen. Der Verbraucher meidet
den Weg in den anonymen Supermarkt und in die mangels Parkmöglichkeiten
schlecht erreichbaren Innenstadtgeschäfte. Der Verkauf per Katalog und Internet
oder über den Vertreterbesuch erspart ihm aufwendige Wege und Zeit. Der
Unternehmer hingegen benötigt hierzu kein aufwendiges Ladengeschäft inklusive
kostenträchtiger Lagerungen in teuren Verkaufszentren. Dem Unternehmer bietet
sich zudem die Möglichkeit, gezielter auf den Verbraucher zuzugehen und nicht
erst zu warten, bis dessen Überlegungen ihn in sein Ladengeschäft führen. Der
Unternehmer kann attraktiver und aggressiver vorgehen. Er kann über geschulte
Vertreter bzw. Verkäufer seinen Umsatz erhöhen und Kosten sparen.
Über die diversen Arten des Direktvertriebes werden mittlerweile auch
Versicherungsverträge an den Mann beziehungsweise die Frau gebracht. Doch
dies birgt ebenfalls Gefahren, denn auch Haustürgeschäfte, bei welchen der
Abschluss eines Versicherungsvertrages im Fokus steht, bedürfen eines
besonderen Verbraucherschutzes. Das mittlerweile im Bürgerlichen Gesetzbuch
integrierte „Gesetz über den Widerruf von Haustür- und ähnlichen Geschäften“
bietet jedoch in solchen Situationen keinen Schutz.
Wie kann man sich als Verbraucher dennoch hinreichend gegen die alltäglich
praktizierten und teilweise recht erfolgreichen Tricks der Unternehmen
ausreichend schützen?
Dieser Frage wird in der vorliegenden Ausarbeitung rund um das Thema der
„Problematik von Haustürgeschäfte im Versicherungswesen“ nachgegangen.
Hierzu muss zunächst geklärt werden, wie Verträge und insbesondere
Versicherungsverträge zustande kommen, was eigentlich Haustürgeschäfte sind
und wie deren rechtliche Handhabung per Gesetz geregelt ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeine Aussagen zum Vertragsrecht
- a. Die Grundsätze des Kaufvertrages
- b. Die Grundsätze des Versicherungsvertrages
- 3. Haustürgeschäfte als besondere Vertriebsform
- a. Erläuterungen und Arten der Haustürgeschäfte
- i. Verhandlungen am Arbeitsplatz
- ii. Bereich der Privatwohnung
- iii. Freizeitveranstaltungen
- iv. Ansprechen in Verkehrsmitteln
- v. Öffentlich zugängliche Verkehrswege
- b. „Das Haustürwiderrufsgesetz“
- i. Das Widerrufsrecht und seine Rechtsfolgen
- ii. Die Anwendbarkeit auf Versicherungsverträge
- a. Erläuterungen und Arten der Haustürgeschäfte
- 4. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Problematik von Haustürgeschäften im Versicherungswesen. Sie analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Besonderheiten dieser Vertriebsform und die damit verbundenen Herausforderungen für Verbraucher.
- Rechtliche Grundlagen des Kauf- und Versicherungsvertragsrechts
- Definition und Arten von Haustürgeschäften
- Das Haustürwiderrufsgesetz und seine Anwendbarkeit auf Versicherungsverträge
- Verbraucherrechte und -schutz im Kontext von Haustürgeschäften
- Risiken und Herausforderungen für Verbraucher bei Haustürgeschäften im Versicherungswesen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problematik von Haustürgeschäften im Versicherungswesen ein und beleuchtet den Wandel des Verbraucherverhaltens in Bezug auf Vertragsabschlüsse. Kapitel 2 erläutert die allgemeinen Grundsätze des Vertragsrechts, insbesondere im Hinblick auf Kauf- und Versicherungsverträge. Kapitel 3 beschäftigt sich mit den Besonderheiten von Haustürgeschäften als Vertriebsform, wobei verschiedene Arten und ihre rechtliche Handhabung im Detail dargestellt werden. Das „Haustürwiderrufsgesetz“ und seine Relevanz für Versicherungsverträge wird in Kapitel 3.b. ausführlich analysiert.
Schlüsselwörter
Haustürgeschäfte, Versicherungswesen, Vertragsrecht, Widerrufsrecht, Verbraucherrechte, Vertriebsform, Direktvertrieb, Risikomanagement, Verbraucherschutz, Rechtliche Rahmenbedingungen
- Arbeit zitieren
- Alina Dorl (Autor:in), 2003, Zur Problematik von Haustürgeschäften im Versicherungswesen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15148