Auf den ersten Blick deutet für den „neutralen“ Betrachter nichts auf Probleme innerhalb der Stadtgrenzen Hemsbachs hin. Und doch wirken Bürgermeister Volker Pauli und Stadtrat äußerst beunruhigt, denn im vorangegangenen Jahr erhöhte sich die Anzahl an Leserbriefen an die regionale Tageszeitung (Weinheimer Nachrichten), worin sowohl über wachsendes Unbehagen einzelner Bürger bzgl. eigener Sicherheit und damit verbundener Lebensqualität, als auch konkret über zunehmende Kleinkriminalität und Belästigungen berichtet wird.
Dies wurde zum Thema einer außerordentlich einberufenen Sitzung des Hemsbacher Stadtrates, zu der auch ein Vertreter des städtischen Polizeireviers eingeladen wurde. Die Präsentation des Polizeidienstellenleiters ergab in den Jahren 1999 bis 2009 eine unerhebliche Steigerung der Kriminalitätsrate von 0,45%. Beunruhigend erscheint jedoch die Tatsache, dass im Jahr 2009 bei der Polizei Hemsbach 813 Straftaten angezeigt und bearbeitet wurden, was einer Steigerung, zum Jahr 2008 von 6,36 % entspricht. Ganz klar erkennbar wurde hierbei ein, mehr als überdurchschnittlicher, Anstieg der Rate im Bereich der Rauschgiftkriminalität und eine zunehmend jünger werdende Täterschaft. Hierbei wurden nur Daten von der Polizei bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalten erfasst. Damit ist jedoch in der Statistik nicht die Dunkelfeldkriminalität enthalten.
Aufgrund dieser Daten und Anzeichen zunehmender Kriminalität zeigen sich Bürgermeister und Stadtrat ernsthaft beunruhigt, und sorgen sich um die bisher doch hervorragende Lebensqualität Hemsbachs. Hat man doch in den vergangenen zehn Jahren, bei umfassenden nationalen Vergleichsstudien, immer vordere Plätze im Ranking deutscher Kleinstädte eingenommen. Dies führte zu einer sehr guten überregionalen Presse über Hemsbachs hohe Lebensqualität, was den Bekanntheitsgrad Hemsbachs über die Stadtgrenzen hinaus erhöhte.
Mittels einer Imagestudie mit Fokus auf genau diesem Problembereich, sollen sowohl Erkenntnisse bzgl. der Einschätzung der Situation durch die Bewohner Hemsbachs, als auch Erkenntnisse über eine eventuelle Dunkelfeldkriminalität in Hemsbach gewonnen werden. Von den Ergebnissen der Studie erhofft man sich, konkrete Problemlösungsmöglichkeiten erarbeiten zu können, um einem drohenden, durch die Kriminalität verursachten, dauerhaften Imageverlust der Stadt Hemsbach, sowohl innerhalb der Stadtgrenzen als auch darüber hinaus, vorzubeugen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Definitionsphase
- 1.1 Analyse der Ausgangssituation
- 1.2 Problemdefinition
- 1.3 Zielsetzung
- 2. Designphase
- 2.1 Vorbereitende Planung
- 2.2 Die Auswahl der Untersuchungspersonen
- 2.3 Die Grundgesamtheit
- 2.4 Die Auswahlgesamtheit
- 2.5 Die Stichprobe
- 3. Datengewinnungsphase
- 3.1 Die Entwicklung des Erhebungsinstruments
- 3.2 Wesentliche Merkmale der schriftlichen Befragung
- 3.3 Arten der Fragestellung
- 3.4 Auszüge aus der Hemsbacher Studie
- 3.5 Pretest
- 4. Datenanalysephase
- 4.1 Datenaufbereitung
- 4.2 Auswertungen
- 5. Dokumentationsphase
- 5.1 Interpretation der Ergebnisse
- 5.2 Ableitung von strategischen Maßnahmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung einer Marktforschungsstudie zum Image der Stadt Hemsbach. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der steigenden Kriminalitätsrate und deren potenziellen negativen Einfluss auf das positive Image der Stadt. Ziel ist es, Erkenntnisse über die Wahrnehmung der Sicherheit und Lebensqualität in Hemsbach zu gewinnen und mögliche Lösungsansätze zur Reduzierung der Kriminalität zu entwickeln.
- Analyse der aktuellen Situation in Hemsbach und der Wahrnehmung der Einwohner
- Untersuchung der Ursachen für die steigende Kriminalitätsrate
- Beurteilung des Einflusses der Kriminalitätsrate auf das Image der Stadt
- Identifizierung von Handlungsmöglichkeiten zur Steigerung der Sicherheit und Verbesserung des Images
- Entwicklung einer Marktforschungsstrategie zur Erhebung relevanter Daten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit ist in fünf Abschnitte gegliedert. Die Definitionsphase legt den Grundstein für die Studie, indem sie die Ausgangssituation in Hemsbach beleuchtet, das Problem der steigenden Kriminalität definiert und die Zielsetzung der Studie klar umreißt. Die Designphase beschäftigt sich mit der Planung und Durchführung der Studie, einschließlich der Auswahl der Untersuchungspersonen und der Entwicklung des Erhebungsinstruments. Die Datengewinnungsphase geht auf die wichtigsten Merkmale der schriftlichen Befragung ein, zeigt relevante Fragestellungen und Auszüge aus der Hemsbacher Studie und erläutert den Pretest-Prozess. Die Datenanalysephase beschäftigt sich mit der Aufbereitung und Auswertung der erhobenen Daten. Die Dokumentationsphase schließlich interpretiert die Ergebnisse der Studie und leitet daraus konkrete strategische Maßnahmen ab.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Imageforschung, Marktforschung, Kriminalität, Lebensqualität, Kleinstadt, Hemsbach, Sicherheitswahrnehmung, Dunkelfeldkriminalität, strategische Maßnahmen, und die Erhebung und Analyse von Daten.
- Arbeit zitieren
- Ina Klukas (Autor:in), 2010, Entwicklung einer Marktforschungsstudie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151493