Frauen gegen Hitler, Frauen jenseits von BDM-Mädel, Heldenmutter und Kriegerwitwe, Frauen im verborgenen, aber auch im offenen Widerstand gegen eine faschistische Diktatur, in der der Platz der Frau ideologisch vorbestimmt war, politisch aktive Frauen gar, die für ihre Überzeugungen ins Gefängnis, ins KZ, auf den Richtbock gehen mußten - die bundesdeutsche Geschichtsschreibung hat sie, ebenso wie die Täterinnengruppe, lange außer Acht gelassen.. Erst allmählich wird bewußt wahrgenommen, daß es sie gab: Arbeiterinnen, Angestellte, Hausfrauen, Bürgerliche, Christinnen, Jüdinnen, Sozialdemokratinnen, Kommunistinnen, die auf vielfältige Weise und aus unterschiedlichsten Motivationen heraus Widerstand leisteten, Flugblätter verteilten, Pässe fälschten, gar in den Reihen der Alliierten kämpften, Rüstungsprozesse sabotierten, Verfolgte versteckten, nicht wegschauten, wenn andere wegschauten.
Diese Arbeit will einen Blick werfen auf eine Gruppe Widerständiger, die in der bundesdeutschen Geschichtsschreibung gleich doppelt benachteiligt wurden: einerseits als Frauen, andererseits als überzeugte Kommunistinnen. Exemplarisch soll in dieser Arbeit anhand von drei Frauenbiographien ein kleiner Ausschnitt des kommunistisch geprägten Widerstandes von Frauen im nationalsozialistischen Deutschland aufgezeigt werden. Es stellt sich die Frage, was ihre Renitenz von anderen unterschied, welcher Art ihr Widerstand war und welcher politische ‚Unterbau‘ ihm zugrunde lag. Wie weit waren sie politisiert und welche anderen, persönlichen Motive ließen sie aktiv werden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frauenwiderstand als Forschungsgebiet
- Kommunistischer Frauenwiderstand
- Liselotte Herrmann
- Lina Haag
- Lea Große
- Schlußbemerkung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem politischen Widerstand kommunistischer Frauen im nationalsozialistischen Deutschland und beleuchtet die spezifischen Herausforderungen, denen sie als Frauen und als Kommunistinnen gegenüberstanden. Die Arbeit untersucht anhand von drei Fallstudien, wie diese Frauen Widerstand leisteten, welche Motivationen sie dazu trieben und welche politischen und persönlichen Hintergründe ihren Widerstand prägten.
- Frauen im Widerstand gegen das NS-Regime
- Kommunistischer Widerstand in Deutschland
- Frauenbiografien als Quelle der Geschichtsforschung
- Politische Motivation und persönliche Gründe für Widerstand
- Die Vernachlässigung des Frauenwiderstandes in der Geschichtsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und führt in das Thema des politischen Widerstands kommunistischer Frauen im nationalsozialistischen Deutschland ein. Sie zeigt auf, warum diese Gruppe in der Geschichtsforschung oft übersehen wurde.
- Das zweite Kapitel analysiert die Forschungslandschaft zum Thema Frauenwiderstand im Nationalsozialismus und beleuchtet die oft mangelnde Berücksichtigung von Frauen in der Geschichtsforschung. Es wird deutlich, dass der Frauenwiderstand häufig vernachlässigt wurde, sowohl hinsichtlich der Rolle von Frauen in allgemeinen Widerstandsaktionen als auch spezifisch im Kontext des kommunistischen Widerstands.
- Das dritte Kapitel widmet sich exemplarisch drei Frauenbiographien, die Einblicke in den kommunistischen Widerstand von Frauen im nationalsozialistischen Deutschland geben. Die Kapitel befassen sich mit Liselotte Herrmann, Lina Haag und Lea Große und analysieren ihre Motive, Handlungsweisen und die spezifischen Herausforderungen, denen sie im Kampf gegen die NS-Diktatur begegneten.
Schlüsselwörter
Kommunistischer Frauenwiderstand, Nationalsozialismus, Frauenbiografien, Widerstandskämpferinnen, Politische Motivation, Geschichtsforschung, Vernachlässigung von Frauen in der Geschichte, Liselotte Herrmann, Lina Haag, Lea Große.
- Citation du texte
- Anna Fehmel (Auteur), 2003, Politischer Widerstand kommunistischer Frauen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15165