Wenn es um die Notwendigkeit, die gesetzlichen Inhalte oder die Anwendbarkeit eines
allgemein gültigen Völkerrechts geht, streiten sich die Geister. Sind seine Kritiker im
Recht, wenn sie behaupten, die nationalstaatliche Gestaltung der Außenpolitik unterlie-
ge keinen rechtlichen, sondern nur machtpolitischen Grenzen? Oder ist es gerade das
Völkerrecht, das die Realisierung universeller Werte wie Frieden und Humanismus er-
möglicht? (vgl. Fischer 2005: 209)
Die wichtigsten Vertreter des Realismus und Neorealismus Hans Morgenthau und
Kenneth Waltz sprechen dem Völkerrecht eine geringe Bedeutung zu. Ausgehend von
einer kurzen Darstellung dieser Paradigmen soll dem Wahrheitsgehalt dieser Behaup-
tung nachgegangen und letztendlich eine Einschätzung zur Wichtigkeit des Völker-
rechts gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Machtbegriff und die internationale Ordnung in Realismus und Neorealismus.
- Der Politikwissenschaftler Hans Morgenthau gilt als Begründer des Realismus
- Als Reaktion auf den zuvor beschriebenen Realismus entwickelte der Politikwissenschaftler Mitte des 20. Jahrhunderts die Theorie des Neorealismus
- Einfluss des Völkerrechts aus Sicht des (Neo-)Realismus.
- Beurteilung der Wichtigkeit des Völkerrechts
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Essay untersucht die Auswirkungen des Völkerrechts auf die Politik eines Staates im Kontext des Realismus und Neorealismus. Der Essay analysiert die Machtbegriffe und die internationale Ordnung in diesen beiden Theorien und untersucht die Rolle des Völkerrechts aus der Perspektive dieser Denkschulen.
- Der Machtbegriff im Realismus und Neorealismus
- Die internationale Ordnung nach Realismus und Neorealismus
- Der Einfluss des Völkerrechts auf staatliche Interessen
- Das Sicherheitsdilemma in der internationalen Politik
- Die Bedeutung des Völkerrechts für Frieden und Humanismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss des Völkerrechts auf die Politik eines Staates und beleuchtet die Kontroversen um seine Notwendigkeit und Anwendbarkeit. Sie erwähnt die zentralen Vertreter des Realismus und Neorealismus - Hans Morgenthau und Kenneth Waltz - und deren skeptische Haltung gegenüber dem Völkerrecht.
- Der Machtbegriff und die internationale Ordnung in Realismus und Neorealismus: Dieses Kapitel erörtert die Kernaussagen des Realismus und Neorealismus, insbesondere den Machtbegriff und seine Auswirkungen auf die internationale Ordnung. Es analysiert die Theorien von Hans Morgenthau und Kenneth Waltz und deren Sicht auf staatliches Handeln in einem internationalen System, das durch Anarchie geprägt ist.
- Einfluss des Völkerrechts aus Sicht des (Neo-)Realismus: Dieses Kapitel beleuchtet die Sichtweise des Realismus und Neorealismus auf das Völkerrecht. Es argumentiert, dass beide Theorien eine geringe Bedeutung des Völkerrechts für staatliches Handeln erkennen, da Staaten in erster Linie auf ihre Macht und Sicherheit bedacht sind.
Schlüsselwörter
Völkerrecht, Realismus, Neorealismus, Macht, Anarchie, internationale Ordnung, Staatliches Handeln, Sicherheitsdilemma, Frieden, Humanismus, Machtpolitik, Gleichgewicht der Kräfte.
- Arbeit zitieren
- Nour-eddine Lamghari (Autor:in), 2010, Völkerrecht und Neo-Realismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151741