Der Gallische Krieg zählt zu den bekanntesten Kriegen der Römischen Geschichte. Ausschlaggebend dafür dürfte zum einen sein, dass die „Commentarii de Bello Gallico“ wohl zu den geläufigsten antiken Quellen gehören und in der Schule bis heute mit Vorliebe übersetzt werden, zum anderen hat die humorhafte Darstellung des römisch-gallischen Konfliktes in der Comicreihe „Asterix und Obelix“ ihren Teil dazu beigetragen, die Gallier populär zu machen. Der Gallische Krieg jedoch ist weit mehr als das Bestreben eines ambitionierten Politikers, ein kleines unbeugsames Dorf zu unterwerfen.
In der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, welchen persönlichen Nutzen Gaius Julius Caesar aus dem Gallischen Krieg hinsichtlich seiner politischen Karriere ziehen konnte. Wichtige Punkte meiner Arbeit werden die Gründe Caesars sein, den Krieg in Gallien führen zu wollen und die Möglichkeiten, mit den in Gallien erbeuteten Reichtümern direkt und indirekt einen Einfluss auf die politischen Geschehnisse in Rom zu nehmen.
Natürlich können weder die Ereignisse in Rom, noch der Verlauf des Gallischen Eroberungszuges im Detail dargestellt werden, da dies zu umfassend wäre und den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde. Vielmehr soll eine beispielhafte Auswahl verschiedener Aspekte erfolgen, um Herauszuarbeiten und Aufzuzeigen, wie wichtig der Krieg für Caesars politische Karriere war. Der unmittelbare Zusammenhang der Kämpfe in Gallien mit der stadtrömischen Politik und das gegenseitige Beeinflussen beider Aktivitäten wurde schon von den antiken Autoren erkannt und als selbstverständlich vorausgesetzt. Zeitlich wird sich die Arbeit hauptsächlich auf die Jahre von 58 v.Chr. bis 50 v.Chr. beziehen, also ungefähr auf die Zeit von Caesars Prokonsulat.
Die wichtigste Quelle aus dieser Zeit könnte dabei natürlich Caesars Werk über den Gallischen Krieg selbst bilden. Ich habe mich aber dafür entschieden, dieses nur als Vergleichswerk heranzuziehen, da Caesars „Commentarii de Bello Gallico“ dem Senat gegenüber eine rechtfertigende Position einnehmen und als Propaganda im Hinblick auf die bevorstehenden innenpolitischen Konflikte gelten könnten, sodass eine Neutralität der Berichte fast ausgeschlossen scheint. Erkennbar wird das zum Beispiel daran, dass kaum erbeutete Reichtümer erwähnt werden, die aber definitiv, wie sich in Kapitel vier dieser Arbeit zeigen wird, gemacht wurden. Lediglich in dem von Hirtius verfassten achten Buch wird das Beutemachen erwähnt...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politische Ausgangslage in Rom
- Caesars Gründe für den Krieg
- Vermehren seiner „,dignitas"
- Vergrößern seines Heeres
- Bereicherung durch Kriegsbeute
- Die Bedeutung der gewonnenen Reichtümer
- Beschenkung und Belohnung der Soldaten
- Politische Einflussnahme
- Abriss der politischen Geschehnisse in Rom
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht den persönlichen Nutzen, den Gaius Julius Caesar aus dem Gallischen Krieg für seine politische Karriere ziehen konnte. Sie analysiert die Gründe für Caesars Kriegsentscheidung und die Möglichkeiten, mit den erbeuteten Reichtümern Einfluss auf die politische Situation in Rom zu nehmen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Jahre 58 v.Chr. bis 50 v.Chr., die Zeit von Caesars Prokonsulat.
- Die politische Ausgangslage in Rom und Caesars Position innerhalb der römischen Machtstrukturen
- Caesars Motive für den Krieg in Gallien, insbesondere die Steigerung seiner „dignitas“, die Erweiterung seines Heeres und die Bereicherung durch Kriegsbeute
- Die Nutzung der erbeuteten Reichtümer zur Beschenkung von Soldaten und zur politischen Einflussnahme in Rom
- Der Einfluss des Gallischen Krieges auf Caesars politische Karriere und seine Position im römischen Machtkampf
- Die Bedeutung des Gallischen Krieges für Caesars Aufstieg zur Alleinherrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Gallischen Krieg als einen wichtigen Wendepunkt in Caesars politischer Karriere vor und erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beschreibt die politische Ausgangslage in Rom und Caesars Position innerhalb der römischen Machtstrukturen. Es wird die Bedeutung des Triumvirats für Caesars politische Sicherheit und die Herausforderungen seiner räumlichen Trennung von Rom hervorgehoben. Kapitel 3 beleuchtet Caesars Gründe für den Krieg in Gallien, insbesondere die Steigerung seiner „dignitas“, die Erweiterung seines Heeres und die Bereicherung durch Kriegsbeute. Kapitel 4 analysiert die Nutzung der erbeuteten Reichtümer zur Beschenkung von Soldaten und zur politischen Einflussnahme in Rom. Es wird gezeigt, wie Caesar durch die Verteilung von Reichtümern seine Machtbasis in Rom festigen und seine politischen Gegner schwächen konnte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Gallischen Krieg, Gaius Julius Caesar, politische Karriere, „dignitas“, Heer, Kriegsbeute, politische Einflussnahme, Beschenkung, Belohnung, römische Politik, Machtstrukturen, Triumvirat, Prokonsulat, Rom.
- Arbeit zitieren
- Moritz Leopold (Autor:in), 2010, Die Bedeutung des Gallischen Krieges für Caesars politische Karriere, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151768