Ohne es zu bemerken, nutzen wir im Laufe des Tages unzählige Metaphern. Obwohl sie für den Nicht-Sprach- beziehungsweise Nicht-Literaturwissenschaftler meist „nur“ als stilistisches Mittel für manchmal unverständliche Gedichte oder Geschichten zählt, bemächtigt er sich selbst der Metapher, um bestimmte Vorgänge, Sachverhalte, Gefühle, Ereignisse und so weiter anschaulicher und greifbarer zu gestalten.
Man ist schwer getroffen von der Wirtschaftskrise, oder versteht nur Bahnhof von manchen politischen Reden, die allgemeine Stimmung sinkt, weil der Kurs fällt… Alltagsmetaphern wie die hier kursiven Begriffe tauchen im täglichen Sprachgebrauch so häufig auf, dass sie kaum mehr als Metaphern angesehen werden. Dennoch stellen sie eine bildliche Verbindung her zwischen zwei Sachverhalten und erleichtern somit das Verständnis des zu beschreibenden Begriffes, indem man von der projizierten Quelle auf den neuen Zielbegriff schließen kann.
In der folgenden Arbeit möchte ich auf das Phänomen der Alltagsmetapher eingehen, da sie essentiell im deutschen Sprachgebrauch verankert ist und jeden Sprecher betrifft. Dabei gehe ich zunächst auf die allgemeinen, teilweise auch historischen Definitionen des Begriffs „Metapher“ ein und werfe dann einen Blick auf die Theorie von George LAKOFF und Mark JOHNSON, die die Wegbereiter des kognitiven Metaphernverständnisses sind. Schließlich beschäftige ich mich in grundlegender Weise mit dem Werk „Metapher und Kognition“ von Christa BALDAUF, das LAKOFF und JOHNSONs „Leben in Metaphern“ erweitert und aktualisiert.
Für das bessere Verstehen soll das vorletzte Kapitel gelten, in dem Beispiele die zuvor erläuterten Theorien erklären und festigen sollen. Dazu habe ich den Artikel „Unheimliche Parallelen“ gewählt, der in der Zeitschrift „Der Spiegel“ im April 2009 erschienen ist. Ich werde daran die Metaphernkonzepte von Christa BALDAUF verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rund um die Metapher: Definitionen, Theorien
- Strukturierungen des alltäglichen Sprachgebrauchs
- Konzepte zur Strukturierung
- Metapher als Grundmechanismus der Konzeptualisierung
- „Unheimliche Parallelen“ – Der Spiegel-Artikel und die Verwendung von alltäglichen Metaphern
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Alltagsmetapher und analysiert deren Bedeutung im deutschen Sprachgebrauch. Sie untersucht die Theorien von Lakoff & Johnson und Christa Baldauf, die das kognitive Verständnis von Metaphern beleuchten. Ziel ist es, die Funktionsweise von Metaphern im Alltag zu verdeutlichen und deren Einfluss auf die sprachliche Kommunikation zu erforschen.
- Definition und historische Entwicklung des Begriffs „Metapher“
- Kognitive Metaphernforschung nach Lakoff & Johnson
- Christa Baldaufs Erweiterung und Aktualisierung der Theorie von Lakoff & Johnson
- Anwendung der Theorien auf konkrete Beispiele aus dem Sprachgebrauch
- Bedeutung von Metaphern für die sprachliche Kommunikation und das Verständnis von Sachverhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Alltagsmetapher ein und erläutert deren Relevanz für den Sprachgebrauch. Sie stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor und skizziert den Aufbau der folgenden Kapitel.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Definition und historischen Entwicklung des Begriffs „Metapher“. Es werden verschiedene Ansätze zur Metaphernanalyse vorgestellt, darunter die Theorie von Harald Weinrich und Gerhard Kurz.
Das dritte Kapitel widmet sich der kognitiven Metaphernforschung nach Lakoff & Johnson. Es werden die zentralen Konzepte ihrer Theorie erläutert, wie die Grundmetaphern und die Konzeptualisierung von abstrakten Begriffen durch Metaphern.
Das vierte Kapitel analysiert den Spiegel-Artikel „Unheimliche Parallelen“ anhand der Theorien von Christa Baldauf. Es werden konkrete Beispiele für die Verwendung von Metaphern im Text untersucht und deren Bedeutung im Kontext des Artikels erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Alltagsmetapher, die kognitive Metaphernforschung, Lakoff & Johnson, Christa Baldauf, Konzeptualisierung, Sprachgebrauch, Metaphernanalyse, Sprachliche Kommunikation, Der Spiegel, Unheimliche Parallelen.
- Quote paper
- Ulrike Hager (Author), 2009, Metaphern im Alltag, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151942