Zeigt der Bergfilm “Liebesbriefe aus dem Engadin“ aus dem Jahre 1938 die starke Frau oder doch eher das schwache Geschlecht?
In dieser Hausarbeit soll das in der Komödie „Liebesbriefe aus dem Engadin“ vermittelte Frauenbild im Zeitgeist des Bergfilms der 30er Jahre beispielhaft aufgezeigt werden. Es ist die letzte Phase der Weimarer Republik mit ihrer Aufbruchstimmung auch für die Frauen (Wahlrecht ab 1921) und der Beginn des immer dunkler werdenden Nazi–Deutschlands.
„Liebesbriefe aus dem Engadin“ ist eine turbulente Komödie in einer Berg- und Schneekulisse. Es geht um Skisport, vor allem aber um viele junge, neugierige und zahlungskräftige Damen aus dem Ausland, die ihren feschen aber raubeinigen Skilehrer Toni, gespielt von Luis Trenker, persönlich kennenlernen wollen. Bislang kennen sie ihn nur von einem Foto aus seinen vermeintlichen Liebesbriefen. Der Skilehrer Toni ist jedoch nicht deren Verfasser, sondern nur das unwissende Objekt der Begierde.
Wie in allen Filmen Trenkers stehen auch hier die Berge nicht im Mittelpunkt sondern sind lediglich Handlungsfläche für seine Filmerzählungen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begründung der Filmauswahl im Kontext des Zeitgeistes
- 3. Darstellung der Protagonisten im Spannungsverhältnis der Geschlechter
- 3.1 Ambitionen der weiblichen und männlichen Darsteller
- 3.2 Stilmittel zur Darstellung der Geschlechterrollen
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Frauenbild in Luis Trenkers Bergfilmkomödie „Liebesbriefe aus dem Engadin“ (1938) im Kontext des Bergfilms der 1930er Jahre. Sie analysiert, wie die weibliche Rolle in diesem Film im Spannungsfeld zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen der Zeit und der individuellen Darstellung der weiblichen Protagonistinnen dargestellt wird. Die Arbeit fragt nach dem Verhältnis von traditioneller Geschlechterrolle und weiblicher Emanzipation innerhalb des Filmes.
- Das Frauenbild im Bergfilm der 1930er Jahre
- Die Darstellung weiblicher und männlicher Ambitionen in "Liebesbriefe aus dem Engadin"
- Stilmittel zur Konstruktion von Geschlechterrollen im Film
- Die Abweichung von traditionellen Bergfilm-Konventionen in Trenkers Werk
- Der Einfluss des Zeitgeistes (Weimarer Republik und aufkommender Nationalsozialismus) auf die filmische Darstellung der Frau
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt den Film „Liebesbriefe aus dem Engadin“ als Untersuchungsgegenstand vor. Der Film wird als turbulente Bergkomödie beschrieben, in der die Handlung weniger auf das Bergsteigen selbst, sondern auf die Interaktion zwischen den Figuren, insbesondere zwischen den weiblichen Touristinnen und dem männlichen Skilehrer Toni, fokussiert ist. Die zentrale Forschungsfrage wird formuliert: Zeigt der Film eine starke Frau oder eher das schwache Geschlecht? Der Kontext der späten Weimarer Republik und des beginnenden Nationalsozialismus wird als wichtiger Hintergrund für die Analyse des Frauenbildes im Film hervorgehoben.
2. Begründung der Filmauswahl im Kontext des Zeitgeistes: Dieses Kapitel begründet die Auswahl von „Liebesbriefe aus dem Engadin“ als Fallbeispiel. Es wird ein Vergleich mit anderen Bergfilmen der 1930er Jahre, insbesondere den Werken Arnold Fancks, gezogen. Traditionelle Bergfilme werden als dokumentarisch geprägt und von männlichen Protagonisten dominiert beschrieben. Frauen spielen in diesen Filmen meist eine untergeordnete Rolle, oft als „störende Kräfte“. Das Kapitel betont die Besonderheit von Trenkers Film, der als Komödie und Unterhaltungsfilm von dieser Tradition abweicht und Frauen in einer nicht-obligatorischen und nicht-zweitrangigen Rolle zeigt. Die Auswahl des Filmes wird dadurch gerechtfertigt, dass er die Möglichkeit bietet, die Frage nach dem Frauenbild in einem abweichenden Kontext zu untersuchen.
3. Darstellung der Protagonisten im Spannungsverhältnis der Geschlechter: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der weiblichen und männlichen Protagonisten und die verwendeten Stilmittel zur Konstruktion der Geschlechterrollen. Es wird untersucht, wie die Ambitionen der weiblichen und männlichen Figuren im Film dargestellt werden und welche Rolle dabei die filmischen Mittel spielen. Es wird erwartet, dass eine eingehende Untersuchung der Interaktionen der Protagonisten und der erzählerischen Strategien Aufschluss über das Frauenbild im Film liefert und die Forschungsfrage beantwortet.
Schlüsselwörter
Bergfilm, Luis Trenker, Liebesbriefe aus dem Engadin, Frauenbild, Geschlechterrollen, 1930er Jahre, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Komödie, Filmanalyse, Stilmittel, Ambitionen, Tradition, Innovation.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema der Filmanalyse "Liebesbriefe aus dem Engadin"?
Die Filmanalyse untersucht das Frauenbild in Luis Trenkers Bergfilmkomödie „Liebesbriefe aus dem Engadin“ (1938) im Kontext des Bergfilms der 1930er Jahre. Es wird analysiert, wie die weibliche Rolle in diesem Film im Spannungsfeld zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen der Zeit und der individuellen Darstellung der weiblichen Protagonistinnen dargestellt wird. Die Arbeit fragt nach dem Verhältnis von traditioneller Geschlechterrolle und weiblicher Emanzipation innerhalb des Filmes.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Analyse behandelt?
Die Analyse konzentriert sich auf folgende Themenschwerpunkte: Das Frauenbild im Bergfilm der 1930er Jahre, die Darstellung weiblicher und männlicher Ambitionen in "Liebesbriefe aus dem Engadin", Stilmittel zur Konstruktion von Geschlechterrollen im Film, die Abweichung von traditionellen Bergfilm-Konventionen in Trenkers Werk und der Einfluss des Zeitgeistes (Weimarer Republik und aufkommender Nationalsozialismus) auf die filmische Darstellung der Frau.
Warum wurde der Film "Liebesbriefe aus dem Engadin" für die Analyse ausgewählt?
Der Film wurde ausgewählt, weil er sich von traditionellen Bergfilmen der 1930er Jahre unterscheidet. Im Gegensatz zu dokumentarisch geprägten Filmen mit dominanten männlichen Protagonisten, in denen Frauen oft eine untergeordnete Rolle spielen, ist „Liebesbriefe aus dem Engadin“ eine Komödie, die Frauen in einer nicht-obligatorischen und nicht-zweitrangigen Rolle zeigt. Dies bietet die Möglichkeit, die Frage nach dem Frauenbild in einem abweichenden Kontext zu untersuchen.
Was wird in der Einleitung der Analyse behandelt?
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt den Film als Untersuchungsgegenstand vor. Der Film wird als turbulente Bergkomödie beschrieben, in der die Handlung weniger auf das Bergsteigen selbst, sondern auf die Interaktion zwischen den Figuren, insbesondere zwischen den weiblichen Touristinnen und dem männlichen Skilehrer Toni, fokussiert ist. Die zentrale Forschungsfrage wird formuliert: Zeigt der Film eine starke Frau oder eher das schwache Geschlecht? Der Kontext der späten Weimarer Republik und des beginnenden Nationalsozialismus wird als wichtiger Hintergrund für die Analyse des Frauenbildes im Film hervorgehoben.
Wie werden die Protagonisten im Film dargestellt?
Die Darstellung der weiblichen und männlichen Protagonisten und die verwendeten Stilmittel zur Konstruktion der Geschlechterrollen werden analysiert. Es wird untersucht, wie die Ambitionen der weiblichen und männlichen Figuren im Film dargestellt werden und welche Rolle dabei die filmischen Mittel spielen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Analyse?
Relevante Schlüsselwörter sind: Bergfilm, Luis Trenker, Liebesbriefe aus dem Engadin, Frauenbild, Geschlechterrollen, 1930er Jahre, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Komödie, Filmanalyse, Stilmittel, Ambitionen, Tradition, Innovation.
- Quote paper
- Charlotte Friedrich (Author), 2021, Die Rolle der Frau im Bergfilm der 30-er Jahre im Spannungsverhältnis der Geschlechter am Beispiel "Liebesbriefe aus dem Engadin" von Luis Trenker 1938, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1521472