Beuys will das Museale überwinden, er will die Betrachter seiner Werke irritieren, provozieren und zugleich animieren bei der Beantwortung von gesellschaftspolitischen Fragen kreativ und konstruktiv mitzuwirken.
Doch wie, d.h. mit welchen Mitteln gelingt ihm das in seiner Aktion „Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt“?
Wie kaum ein anderer Künstler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat Joseph Beuys die Kunst von Regeln und Dogmen befreit. Joseph Beuys, einer der bedeutendsten, aber auch umstrittensten Künstler der deutschen Nachkriegszeit polarisiert mit seinen Aktionen bis heute das Publikum. Die einen verehren ihn und sehen in ihm einen Visionär, die anderen
feinden ihn an und fühlen sich durch seine Werke vor den Kopf gestoßen.
Joseph Beuys lädt am 26. November 1965 im Rahmen einer Einzelschau mit dem rätselhaften Titel „irgendein Strang“ zu einer Aktion in die Düsseldorfer Galerie Schmela ein. Die Aktion selbst trägt den Titel, "Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt". Sie ist die erste des Künstlers in einer kommerziellen Galerie. Bislang hat er sich der Lehre verschrieben.
Beuys präsentiert Zeichnungen und Objekte aus der Zeit zwischen 1951 und 1965. Das Besondere an der Performance sind jedoch nicht die Artefakte, sondern die ungewöhnliche Art und Weise wie er sich und die Bilder präsentiert. Die skurrile Situation wirft heute noch Fragen nach der Intention des Künstlers auf.
- Arbeit zitieren
- Charlotte Friedrich (Autor:in), 2022, "Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt". Joseph Beuys' provokative Kunstaktion und ihre Bedeutung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1521477