Anhand der Untersuchung eines yezidischen Internetforums werden methodische Zugriffe zu Diaspora-Phänomenen in transkultureller Perspektive diskutiert. Ein Beispiel für eine Entgrenzung der Grundbegriffe im polstkolonialen Diskurs ist die Debatte um Transnationalität, die anhand einer kritischen Betrachtung eines „Plädoyer[s] für eine transnationale Anthropologie“ von Arjun Appadurai vorgestellt wird. Die Identitätspolitik der in Diaspora lebenden Yeziden zeigt in ihrer Analyse die praktische Umsetzung der methodischen Überlegungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ort und Identität innerhalb der Transnationalitätsdebatte
- Arjun Appadurais Plädoyer für eine transnationale Anthropologie
- ,,Betriebsblindheiten“ des Diskurses
- Yeziden in Deutschland
- Kurze Einführung in die yezidische Religion sowie ihrer Fremdbilder
- Entwicklungen innerhalb der Diaspora
- Dengê Êzîdiyan – Identitätskonstruktionen in einem yezidischen Internetforum
- Theoretische Grundlagen zur Kommunikation in den Neuen Medien
- Dialoganalysen an ausgewählten Beispielen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konstruktion von Identität unter dem Einfluss der Transnationalität am Beispiel der Yeziden in Deutschland, insbesondere im Kontext ihrer Nutzung neuer Medien. Der Fokus liegt auf der Analyse des Dialogs in einem deutschsprachigen Internetforum für Yeziden, um zu verstehen, wie sich Identität in diesem transnationalen Raum formt und wie die Vernetzung über geografische Grenzen hinweg die yezidische Kultur und Identität beeinflusst.
- Transnationalität und die Herausforderungen für die Identitätsforschung
- Die Rolle neuer Medien bei der Konstruktion von Identität
- Die yezidische Diaspora in Deutschland und ihre spezifischen Herausforderungen
- Die Rolle der Religion und Tradition in der yezidischen Identität
- Die Bedeutung von Dialog und Kommunikation für die Identitätsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Transnationalitätsdebatte in der Religionsforschung dar und führt in das Thema der Identitätskonstruktionen im digitalen Raum ein. Das erste Kapitel analysiert die theoretischen Grundlagen der Transnationalität, insbesondere die Konzepte von Arjun Appadurai. Es beleuchtet die Ambivalenz des „Neuen“ und die Schwierigkeiten, die mit der Beschreibung von transnationalen Prozessen verbunden sind.
Das zweite Kapitel liefert einen Überblick über die yezidische Religion und ihre Fremdbilder sowie die Entwicklungen innerhalb der Diaspora in Deutschland. Es betont die Herausforderungen, die sich aus der Notwendigkeit ergeben, die eigene Tradition in der Fremde zu erklären.
Das dritte Kapitel untersucht das deutschsprachige Internetforum für Yeziden als einen transnationalen Raum der Kommunikation und Identitätsbildung. Es analysiert die Dialoge im Forum und zeigt, wie sich die yezidische Identität in diesem virtuellen Raum formt.
Schlüsselwörter
Transnationalität, Identität, Yeziden, Neue Medien, Internetforum, Diaspora, Religion, Fremdbilder, Dialoganalyse, Identitätskonstruktionen, Kommunikation.
- Quote paper
- Christoph Wagenseil (Author), 2005, Transnationalität und Identität am Beispiel der Nutzung Neuer Medien von Yeziden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152166