Die Autorin gibt in drei Kapiteln (Kap. 2-4) zunächst einen Überblick über die Tätigkeiten innerhalb eines Notariats, stellt die allgemeinen rechtlichen Grundlagen zum elektronischen Rechtsverkehr (u.a. die elektronischen Register und die elektronische Signatur) vor und überprüft die derzeitige Büroorganisation in Notariaten. Dies geschieht sehr anschaulich und vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen der Verfasserin im genannten Berufsumfeld. In Kap. 4 beleuchtet die Autorin den Ausbildungsstand von Notariatsmitarbeitern, sowie die Anforderungen an ihre Qualifikation und untersucht konsequenterweise insbesondere die für eine effektive Arbeits- und Büroorganisation relevanten Inhalte der entsprechenden Ausbildungsordnungen. Im Ergebnis umreißt die Autorin gewissermaßen einen Katalog personeller und räumlicher Anforderungen für Notariate.
Im Kap. 5 wird mit einem selbst entwickelten, auf alle Bürobereiche anwendbaren „Grundsatzsystem“ ein Lösungsansatz zur Effizienzsteigerung entwickelt und am Beispiel erklärt. Im folgenden Abschnitt (Kap. 6) diskutiert die Autorin die Möglichkeit der Einführung von Informations-, Wissens- und Qualitätsmanagement in Notariaten. Hierbei zeigt sich einmal mehr die ausgeprägte Fähigkeit der Autorin, komplexe Sachverhalte auf hohem theoretischem Niveau zielgerichtet, außerordentlich gründlich und zugleich praxisbezogen und mit Freude am Detail zu durchdenken.
Eine Definition formaler Verwaltungsautomatisierung wird folgerichtig in Kap. 7 von der Autorin selbst entwickelt und vorgestellt. Branchentypische Standardsoftware sowie zeitgemäße Technologien werden erläutert, auf ihre Einsatzmöglichkeiten geprüft, Vor- und Nachteile der Einführung z.B. der „elektronischen Akte“ erschöpfend und anschaulich am Beispiel von großen Bauprojekten dargelegt. Dem „Schutzziel Informationssicherheit“ ist ein eigener Abschnitt gewidmet.
Von ganz besonderem Wert ist nach Meinung der Gutachterin schließlich die im Rahmen der Diplomarbeit von der Autorin durchgeführte umfangreiche Befragung zum Thema Notariatsorganisation. Diese Studie, die im 8. Kapitel quasi als Nebenprodukt der Arbeit präsentiert wird, liefert wichtige empirische Daten und hat, da es Vergleichbares bislang nicht gibt, durchaus repräsentativen Charakter. Sie berührt wichtige Aspekte des Personalmanagements, wie z.B. Fragen der Mitarbeitermotivation und bietet viele Anregungen für weitere Untersuchungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Notariate im Wandel
- Die Notariatslandschaft in Deutschland
- Die Notariatslandschaft in Nordrhein-Westfalen
- Die Notariatslandschaft im Wandel
- Zeitoptimierung durch Automatisierung
- Definition und Abgrenzung
- Vorteile der Automatisierung
- Nachteile der Automatisierung
- Möglichkeiten der Automatisierung im Notariat
- Formale Verwaltungsautomatismen
- Einsatz von Software
- Einsatz von Hardware
- Die Einführung formaler Verwaltungsautomatismen
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen
- Die technischen Rahmenbedingungen
- Die organisatorischen Rahmenbedingungen
- Die praktische Umsetzung
- Die Entwicklung eines Online-Fragebogens
- Die Durchführung einer Online-Befragung
- Die Auswertung der Befragungsergebnisse
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Zeitoptimierung durch die Einführung formaler Verwaltungsautomatismen in Notariaten. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Herausforderungen der Automatisierung im Notariat zu untersuchen und konkrete Handlungsempfehlungen für die praktische Umsetzung zu entwickeln.
- Die Notariatslandschaft in Deutschland und Nordrhein-Westfalen
- Die Vorteile und Nachteile der Automatisierung
- Die Möglichkeiten der Automatisierung im Notariat
- Die rechtlichen, technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die Einführung formaler Verwaltungsautomatismen
- Die praktische Umsetzung der Automatisierung durch die Entwicklung und Durchführung einer Online-Befragung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Zeitoptimierung durch die Einführung formaler Verwaltungsautomatismen in Notariaten ein. Sie erläutert die Relevanz des Themas und stellt die Forschungsfrage sowie die Zielsetzung der Arbeit dar. Das Kapitel „Notariate im Wandel“ beleuchtet die Entwicklung der Notariatslandschaft in Deutschland und Nordrhein-Westfalen sowie die Herausforderungen, denen sich Notare im Zuge der Digitalisierung stellen müssen. Im Kapitel „Zeitoptimierung durch Automatisierung“ werden die Definition und Abgrenzung des Begriffs „Automatisierung“ sowie die Vorteile und Nachteile der Automatisierung im Allgemeinen diskutiert. Das Kapitel „Möglichkeiten der Automatisierung im Notariat“ stellt verschiedene Möglichkeiten der Automatisierung im Notariat vor, darunter formale Verwaltungsautomatismen, der Einsatz von Software und der Einsatz von Hardware. Das Kapitel „Die Einführung formaler Verwaltungsautomatismen“ befasst sich mit den rechtlichen, technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die Einführung formaler Verwaltungsautomatismen in Notariaten. Das Kapitel „Die praktische Umsetzung“ beschreibt die Entwicklung und Durchführung einer Online-Befragung, die zur Untersuchung der Akzeptanz und der Nutzung formaler Verwaltungsautomatismen in Notariaten durchgeführt wurde. Die Auswertung der Befragungsergebnisse wird ebenfalls in diesem Kapitel dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Zeitoptimierung, die Automatisierung, die Notariatslandschaft, die Digitalisierung, die rechtlichen Rahmenbedingungen, die technischen Rahmenbedingungen, die organisatorischen Rahmenbedingungen, die Online-Befragung, die Akzeptanz und die Nutzung formaler Verwaltungsautomatismen in Notariaten.
- Quote paper
- Syndia Lengyel (Author), 2006, Zeitoptimierung durch die Einführung formaler Verwaltungsautomatismen in Notariaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152342