Übergänge im Laufe eines Lebens sind oft mit räumlichen Veränderungen gekoppelt,
also etwa einem Wohnungswechsel, baulichen Maßnahmen in der Wohnung oder einer
veränderten Nutzungsweise der verfügbaren Wohnfläche. Zudem gehören zu jeder Lebensphase
zumindest teilweise eigene Wertvorstellungen, Lebensperspektiven und damit
auch eigene Wohnwünsche. In diesem Sinne kann man sich jede Lebensphase vereinfacht
auch als altersspezifische Nachfragesegmente mit je eigener Einkommens‐ und
Vermögenssituation vorstellen. Jede Lebensphase hat ihren eigenen Wohnraumbedarf.
Trotz einer Vielfalt von Lebensstilen und Lebensentwürfen kann man deshalb nach wie
vor von einem engen Zusammenhang zwischen der demographischen Struktur einer
Bevölkerung und der Nachfrage nach Wohnraum ausgehen. Bis zum Jahr 2050 wird die
Zahl der über 50‐jährigen auf die Hälfte der Bevölkerung ansteigen und die Zahl der Pflegebedürftigen
wird sich in den nächsten 15 Jahren um die Hälfte erhöhen (vgl. Andritzky,
2004, S. 10).
Auch ältere und pflegebedürftige Menschen wollen in bestimmtem Rahmen ihr Leben
selbst bestimmen, selbst organisieren und selbst gestalten. Die Qualität des selbstbestimmten
Lebens im Alter wird damit entscheidend vom Wohnraum und Wohnumfeld
des Menschen abhängig sein. Dabei stehen im Alter auch Dinge wie Preissicherheit,
Kündigungsschutz, Leben im vertrauten Nachbarschaftsgefüge und verlässliche Unterstützung
im Falle von Hilfsbedürftigkeit im Vordergrund.
Damit wird die Wohnfrage eine Schlüsselfrage für die Probleme sein, die sich aus der der
alternden Gesellschaft ergeben. Diese Schlüsselfrage wird hauptsächlich eine Frage nach
sinnvollen Wohnalternativen sein.
In unserer Arbeit möchten wir uns hauptsächlich mit diesen Wohnalternativen beschäftigen,
die dem alternden Menschen ein sicheres, eigenständiges und selbstbestimmtes
Wohnen ermöglichen. Dazu war nötig, die demographischen Entwicklungen zu skizzieren,
den derzeitigen Stand des Wohnungsmarktes zu beleuchten und über die herkömmlichen
Wohnformen im Alter aufzuklären. Weiterhin war zu untersuchen, welche Faktoren
die Altersarmut beeinflussen, da diese in direkter Beziehung zum Wohnraum und
speziell zur Qualität des Wohnraumes im Alter stehen. Den Abschluss unserer Arbeit bildet ein Ausblick darauf, wie die Wohnsituation durch
die vermehrte Altersarmut beeinflusst wird. Dazu sollen Lösungsansätze aufgezeigt werden,
wie attraktives altersgerechtes Wohnen im Alter bezahlbar gemacht werden kann.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Demographischer Wandel - Die Pyramide wird zur Vase
- Auswirkungen auf den Städtebau
- Verdeckte Armut heute
- Altersarmut und demographischer Wandel
- Wohnungsmarkt
- Wohnen im Alter - Ein Rückblick
- Die allgemeine Wohnungsversorgung in Deutschland
- Wohnformen im Alter
- Wohnen im vertrauten Zuhause
- Wohnberatung
- Nachbarschaftshilfe
- Betreutes Wohnen zu Hause
- Leistungen der Pflegeversicherung
- Teilstationäre Betreuung
- Wohnen im vertrauten Zuhause
- Veränderung der Wohnsituation
- Wohngemeinschaften
- Hausgemeinschaften
- Projekte zum gemeinschaftlichen Wohnen
- Betreutes Wohnen
- Altenwohnanlagen
- Wohnen mit Rund-um Betreuung
- Betreute Wohngemeinschaften
- Betreute Hausgemeinschaften
- Alten- und Pflegeheime
- Ausblick: Quartiersbezogene Wohnkonzepte
- Zukunftsplanung: Altersarmut und Wohnen in der Zukunft
- Die "Neuen" Alten
- Altersarmut
- Altersarmut und heutige Lebensbiographien
- Altersarmut und Arbeitslosigkeit
- Altersarmut und gesundheitliche Beeinträchtigung
- Altersarmut und Frauen
- Altersarmut durch Erwerbsbiographien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beleuchtet das Thema Altersarmut und dessen Einfluss auf die Wohnformen im Alter. Im Zentrum stehen die demographischen Entwicklungen und die daraus resultierenden Herausforderungen für den Wohnungsmarkt, insbesondere in Bezug auf die Gestaltung altersgerechten Wohnens. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der verschiedenen Wohnformen im Alter zu zeichnen und die Bedeutung des selbstbestimmten und sicheren Wohnens für die Lebensqualität im Alter hervorzuheben.
- Der demographische Wandel und seine Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt
- Die verschiedenen Wohnformen im Alter und ihre Bedeutung für die Lebensqualität
- Die Faktoren, die Altersarmut beeinflussen und deren Auswirkungen auf den Wohnraum im Alter
- Die Herausforderungen der Altersarmut im Kontext von altersgerechtem und bezahlbarem Wohnen
- Lösungsansätze für die Gestaltung attraktiver Wohnformen im Alter, die den Bedürfnissen der alternden Gesellschaft gerecht werden.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den Zusammenhang zwischen Lebensabschnitten und individuellen Wohnbedürfnissen und betont die Bedeutung der demographischen Entwicklung für die zukünftige Wohnraumbedarf. Das zweite Kapitel widmet sich dem demographischen Wandel, analysiert die Veränderungen in der Altersstruktur und zeigt die Auswirkungen auf den Städtebau auf. Kapitel drei geht auf die Problematik der verdeckten Armut im Alter ein und beleuchtet den Zusammenhang zwischen Altersarmut und dem demographischen Wandel. Kapitel vier bietet eine Analyse des aktuellen Wohnungsmarktes, mit einem Rückblick auf die Wohnformen im Alter und einer Darstellung der allgemeinen Wohnungsversorgung in Deutschland. Kapitel fünf stellt verschiedene Wohnformen im Alter vor, von Wohnen im vertrauten Zuhause bis hin zu teilstationären Betreuungsangeboten. Kapitel sechs beleuchtet den Wandel der Wohnsituation im Alter, mit Fokus auf Wohngemeinschaften, Hausgemeinschaften und Projekte zum gemeinschaftlichen Wohnen.
Schlüsselwörter
Altersarmut, demographischer Wandel, Wohnformen im Alter, Wohnungsmarkt, selbstbestimmtes Wohnen, altersgerechtes Wohnen, Lebensqualität im Alter, demographischer Wandel, Lebensbiographien, Erwerbsbiographien, Gesundheitszustand, Wohngemeinschaften, Hausgemeinschaften, Betreutes Wohnen, Altenwohnanlagen, Quartiersbezogene Wohnkonzepte, bezahlbares Wohnen
- Quote paper
- Tobias Isenhuth (Author), 2010, Altersarmut - Wie wohnen wir in Zukunft?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152369