„Die Sprache ist zentral für das menschliche Leben.“ (Grimm 2003:15)
Dass der Sprache auch im Bildungswesen eine immer größere Bedeutung zugemessen wird, wird vor allem ersichtlich aus der PISA Debatte der letzten Jahre. Durch die Feststellung der Defizite im Leseverständnis vieler deutscher Schüler werden heute zunehmend Diskussionen zur Förderung dieser Defizite und damit auch zur Förderung, der für die Lesekompetenz zu Grunde liegenden Sprachkompetenz geführt (vgl. Sander/Spanier 2003:13). Daneben werden Projekte, Programme und Materialien zur Förderung der Sprachkompetenz entworfen, durchgeführt und evaluiert.
In meiner Arbeit möchte ich auf eine spezielle Form der Sprachförderung im Rahmen eines Theaterprojektes eingehen, wobei ich zuvor die natürliche Sprachentwicklung des Kindes und daran anknüpfend mögliche Störungsbilder auf den verschiedenen linguistischen Ebenen darstellen werde. Darüber hinaus werde ich kurz auf die Idee der Theaterpädagogik und deren Ziele, auf Sprachfördermöglichkeiten im Rahmen von Spielen sowie auf die wichtigsten Grundsätze der ganzheitlichen Sprachförderung eingehen.
Im praktischen Teil der Arbeit ist auf der Basis der Ganzheitlichkeit ein Theaterprojekt entstanden, das neben rein sprachlichen Fördermöglichkeiten auch Förderspiele für andere Entwicklungsbereiche beinhaltet. Es umfasst einerseits einen reinen Theaterteil, in welchem die Schüler das Theaterstück „Im Zauberwald“ mit Leben erfüllen und erproben, andererseits viele Spiele zur Sprachförderung, die inhaltlich mit dem Stück in Verbindung stehen und einer weiteren Förderung der Sprache der Kinder dienen.
Da das Theaterprojekt in der Gruppe stattfindet, sind viele unterschiedliche Spiele aufgenommen worden, um Rücksicht auf die Verschiedenheit der einzelnen Kinder in Bezug auf ihre individuellen Schwächen nehmen zu können. Das Theaterstück ist gänzlich neu von mir entworfen und noch nicht in der Praxis erprobt. Es ist jedoch für die Praxis konzipiert worden; mein Anliegen ist es jeden Leser theoretisch in die Lage zu versetzen, das Theaterprojekt durchführen zu können. Die einzelnen Stunden können dabei je nach Bedarf für die Besonderheiten einzelner Lerngruppen variiert und erweitert werden und dienen als Grundstock bzw. Anreiz für die Durchführung einer Sprachförderung im Rahmen eines Theaterprojektes.
Ich wünsche allen Lesern viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- Sprachentwicklung
- Entwicklungen auf der phonetisch-phonologischen Ebene
- Entwicklungen auf der semantisch-lexikalischen Ebene
- Entwicklungen auf der syntaktisch-morphologischen Ebene
- Entwicklungen auf der pragmatischen Ebene
- Beschreibung verschiedener Sprachstörungen
- Störungen auf der phonetisch-phonologischen Ebene
- Phonetische Störungen
- Sigmatismus
- Schetismus
- Kappazismus
- Phonologische Störungen
- Verspätete Überwindung phonologischer Prozesse
- Ungewöhnliche phonologische Prozesse
- Lautpräferenz
- Phonetische Störungen
- Störungen auf der semantisch-lexikalischen Ebene
- Störungen auf der syntaktisch-morphologischen Ebene am Beispiel des Dysgrammatismus
- Störungen auf der pragmatischen Ebene
- Stottern
- Logophobie
- Störungen auf der phonetisch-phonologischen Ebene
- Theater- und Spielelemente in Verbindung mit ganzheitlicher Sprachförderung
- Theater und Sprachförderung
- Spiel und Sprachförderung
- Merkmale einer ganzheitlichen Sprachförderung
- Integration der Merkmale innerhalb des Projektes
- Sprachentwicklung
- Praktischer Teil
- Fördermöglichkeiten der einzelnen Bereiche
- Förderung der Sprachentwicklung
- Förderung im Bereich der phonetisch-phonologischen Ebene
- Lautbildung
- Mundmotorik
- Atmung
- Stimme
- Phonologische Bewusstheit
- Förderung im Bereich der semantisch-lexikalischen Ebene
- Förderung im Bereich der syntaktisch-morphologischen Ebene
- Förderung im Bereich der kommunikativ-pragmatischen Ebene
- Redefluss/ Rhythmus
- Nonverbale Kommunikation
- Förderung im Bereich der phonetisch-phonologischen Ebene
- Förderung anderer Entwicklungsbereiche
- Wahrnehmung auditiv/taktil
- Motorik
- Kognition
- Emotion/ Selbstbewusstsein
- Ein Theaterprojekt entsteht
- Die Idee des Theaterprojektes
- Vorüberlegungen zur Durchführung einer Sprachförderung im Rahmen eines Theaterprojektes
- Vorstellung der Gruppe
- Ablauf des Theaterprojektes
- Überlegungen zu einzelnen Stunden
- Förderung der Sprachentwicklung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Anhang
- Szenenbilder der Geschichte „Im Zauberwald“
- Pluralbilder
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Thematik der Sprachförderung im Rahmen eines Theaterprojektes für Sprachheilschüler. Ziel ist es, die Möglichkeiten der Theaterpädagogik für die Förderung der Sprachentwicklung bei Kindern mit Sprachstörungen aufzuzeigen und in einem praktischen Teil ein konkretes Theaterprojekt zu konzipieren. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Ebenen der Sprachentwicklung und deren Störungen, um die spezifischen Bedürfnisse der Schüler im Hinblick auf die Sprachförderung zu verstehen.
- Die natürliche Sprachentwicklung des Kindes
- Verschiedene Sprachstörungen und deren Auswirkungen auf die Kommunikation
- Die Rolle des Theaters und des Spiels in der ganzheitlichen Sprachförderung
- Die Entwicklung eines konkreten Theaterprojektes für Sprachheilschüler
- Die Integration von Fördermöglichkeiten für die verschiedenen Bereiche der Sprachentwicklung in das Theaterprojekt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sprachförderung im Rahmen eines Theaterprojektes ein und erläutert die Bedeutung der Sprache für das menschliche Leben. Sie stellt die Relevanz der Sprachförderung im Bildungswesen dar und zeigt die enge Verbindung zwischen Sprachentwicklung und kognitiven sowie sozialen Fähigkeiten auf.
Der theoretische Teil der Arbeit befasst sich zunächst mit der natürlichen Sprachentwicklung des Kindes. Er beschreibt die Entwicklungen auf den verschiedenen linguistischen Ebenen: phonetisch-phonologisch, semantisch-lexikalisch, syntaktisch-morphologisch und pragmatisch. Anschließend werden verschiedene Sprachstörungen auf den jeweiligen Ebenen vorgestellt, wie z.B. phonetische und phonologische Störungen, Dysgrammatismus, Stottern und Logophobie.
Im Anschluss daran werden Theater- und Spielelemente in Verbindung mit ganzheitlicher Sprachförderung betrachtet. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Theaters und des Spiels für die Sprachentwicklung und zeigt auf, wie diese Elemente in die Sprachförderung integriert werden können. Es werden die Merkmale einer ganzheitlichen Sprachförderung vorgestellt und deren Integration in das Theaterprojekt erläutert.
Der praktische Teil der Arbeit widmet sich der Konzeption eines konkreten Theaterprojektes für Sprachheilschüler. Es werden die Fördermöglichkeiten der einzelnen Bereiche der Sprachentwicklung im Rahmen des Theaterprojektes dargestellt. Die Arbeit beschreibt die Entwicklung der Idee des Theaterprojektes, die Vorüberlegungen zur Durchführung und den Ablauf des Projektes. Außerdem werden Überlegungen zu einzelnen Stunden des Projektes angestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Sprachentwicklung, Sprachstörungen, Theaterpädagogik, ganzheitliche Sprachförderung, Theaterprojekt, Sprachheilschüler, phonetisch-phonologische Ebene, semantisch-lexikalische Ebene, syntaktisch-morphologische Ebene, pragmatische Ebene, Förderung, Inklusion, Kommunikation, Interaktion, Kreativität, Spiel, Rollenspiel, szenisches Spiel, Dramaturgie, Sprache, Sprechen, Sprechtraining, Ausdrucksfähigkeit, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Motivation, Lernen, Bildung, Schule, Unterricht.
- Fördermöglichkeiten der einzelnen Bereiche
- Quote paper
- Lea Montag (Author), 2009, Theater an der Schule - Ein Theaterprojekt für und mit SprachheilschülerInnen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152370