Sport ist in unserem Land ein Sozialsystem. Das heißt, es vereint soziale Werte, Normen und Rollen und schafft sich eine unverwechselbare Identität und Autonomie. Dabei steht es im fortwährenden Austausch mit anderen sozialen Systemen. Es ist unter sozia-len und biologischen Aspekten ein immer wichtiger werdendes Teilsystem unserer Gesellschaft .
„Es ist bekannt, dass dosiertes, sinnvolles Sporttreiben das Herz- Kreislaufsystem und die Stoffwechselvorgänge mobilisiert, Bewegungsmangel vorbeugt, physiochemische Vorgänge im Körper aktiviert, allgemein formuliert, den Menschen gesünder und leistungsfähiger hält“. Der Sport ist aber nicht nur unter dem medizinischen Aspekt zu betrachten, sondern kann auch sozial-erzieherisch eingesetzt werden, um bestimmte Effekte zu erzielen.
Justizvollzug stellt eine besondere Ausnahmesituation für den jungen Menschen dar. Nirgendswo herrscht so viel Konfliktpotential als in einer solchen Anstalt. Jeder ist in dieser Zwangssituation auf seinen eigenen Vorteil bedacht, um dieses unfreiwillige Zusammenleben zu überstehen. Der Jugendliche befindet sich in einer Stresssituation. Jeder geht damit anders um. Es kann zu Auseinandersetzungen und Gewalt kommen. Die jugendlichen Straftäter kommen schon mit einem gewissen aggressiven Potential in die Anstalt. Das soll nicht geschürt, sondern abgebaut werden. Sport kann dort eine helfende Arbeit leisten. Welchen Stellenwert der Sport im Jugendvollzug hat und welche Aufgaben ihm gesetzlich zukommen, ist im Justizvoll-zugsgesetz geregelt.
In dem Projekt „Sport im Justizvollzug“ bekam ich Anregungen, mich mit dem Thema meiner Hausarbeit zu beschäftigen. Untersuchungsgegenstand soll dabei die Justizvollzugsanstalt Rosdorf/Abteilung Offener Jugendvollzug Göttingen sein. Der Schwerpunkt dieser Arbeit soll sich mit der Fragestellung, wie Sport im Jugendvollzug eingesetzt wird, um positive Effekte in der Resozialisierung zu erreichen, beschäftigen. Dabei soll auch auf die Rolle des Sports, Eignung von Sportarten im Jugendvollzug und Wirkung des Sports auf jugendliche Strafgefangene eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jugend und Freizeit
- Begriff der Jugend nach Schäfers
- Entwicklungen im Jugendalter
- Jugendkriminalität und gesetzliche Regelungen des Sports im Jugendstrafvollzug
- Bedeutung des Sports im Jugendstrafvollzug
- Sport und Behandlung in der Resozialisierung
- Offener Jugendvollzug Göttingen/Leineberg
- Grundsätze
- Der Sport- und Freizeitbereich
- Kritische Stellungnahme und Auswertung des Interviews
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von sportpädagogischen Maßnahmen in der Resozialisierung straffällig gewordener Jugendlicher. Der Fokus liegt auf dem Offenen Jugendvollzug Göttingen/Leineberg und der Frage, wie Sport eingesetzt werden kann, um positive Effekte in der Resozialisierung zu erreichen.
- Bedeutung des Sports im Jugendstrafvollzug
- Rolle des Sports in der Resozialisierung
- Eignung von Sportarten im Jugendvollzug
- Wirkung des Sports auf jugendliche Strafgefangene
- Spezifische Herausforderungen und Chancen des Sportangebots im Offenen Jugendvollzug
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt den Sport als ein zentrales Sozialsystem dar und betont seine Bedeutung sowohl für die körperliche Gesundheit als auch für die soziale Erziehungsarbeit. Die spezifische Situation von Jugendlichen im Justizvollzug wird beleuchtet, wobei die Notwendigkeit von sportpädagogischen Maßnahmen zur Konfliktlösung und zum Abbau von Aggressionen hervorgehoben wird.
- Jugend und Freizeit: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung von Freizeitaktivitäten für Jugendliche. Der Fokus liegt auf dem Sport als einer wichtigen Freizeitbeschäftigung, die bei Jugendlichen vielfältige Entwicklungschancen bietet. Schäfers' mehrdimensionale Definition von Jugend wird vorgestellt und die verschiedenen Entwicklungseinflüsse im Jugendalter, sowohl körperlich als auch psychisch, werden beleuchtet.
- Jugendkriminalität und gesetzliche Regelungen des Sports im Jugendstrafvollzug: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Problematik der Jugendkriminalität und den rechtlichen Rahmenbedingungen für den Sport im Jugendstrafvollzug. Der Fokus liegt auf den gesetzlichen Regelungen, die den Einsatz von Sport in der Resozialisierung von Jugendlichen regeln.
- Bedeutung des Sports im Jugendstrafvollzug: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung des Sports im Jugendstrafvollzug im Detail. Der Fokus liegt auf den verschiedenen Funktionen des Sports, wie der Förderung von Kommunikation, sozialer Integration, Fairness und Selbstbestimmung. Es wird auch auf die Rolle des Sports als Chance zur Selbstverwirklichung, Gesundheitsförderung und Leistungssteigerung eingegangen.
- Sport und Behandlung in der Resozialisierung: Dieses Kapitel beleuchtet den Einsatz von Sport als therapeutisches Element in der Resozialisierung. Der Fokus liegt auf den Möglichkeiten, wie Sport zur Stabilisierung und Strukturierung der Freizeit im Vollzug beitragen und positive Effekte in der Behandlung erzielen kann.
- Offener Jugendvollzug Göttingen/Leineberg: Dieses Kapitel stellt den Offenen Jugendvollzug Göttingen/Leineberg vor. Es werden die Grundsätze und das Sport- und Freizeitangebot dieses Jugendvollzugs erläutert.
Schlüsselwörter
Jugendstrafvollzug, Resozialisierung, Sportpädagogik, Offener Jugendvollzug, Sporttherapie, Freizeitgestaltung, Jugendkriminalität, soziale Integration, Selbstbestimmung, Gesundheitsförderung.
- Arbeit zitieren
- Tobias Isenhuth (Autor:in), 2009, Sportpädagogische Maßnahmen in der Resozialisierung straffällig gewordener Jugendlicher am Beispiel der Jugendanstalt Rosdorf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152373