Ziel dieser Untersuchung soll es sein, die Frage zu beantworten, ob eine Form der ‚kritischen Theorie’ heute noch nötig ist, oder ob ihre Ziele im Vollzug der Entwicklung der Gesellschaft obsolet geworden sind. Dabei wird der Text „Traditionelle und Kritische Theorie“ von Max Horkheimer aus dem Jahre 1937 hinsichtlich der Grundannahmen, des Verhältnisses zwischen ‚traditioneller’ und ‚kritischer’ Theorie, der Diagnose der Gesellschaft und der Ziele der ‚kritischen Theorie’ untersucht. Warum dieser Text gewählt wird scheint auf der Hand zu liegen, so „…stellt [er] die umfassendste und umsichtigste Darstellung der theoretischen Zielsetzungen dar, die ursprünglich einmal mit der Idee einer kritischen Theorie verbunden waren.“(Honneth 2006: S.229)
Dabei ist dem Autor natürlich bewusst, dass die ‚kritische Theorie’ sich selbst als Kritik am damaligem System verstanden hat, und da dieses System nicht mehr besteht, kann auch die ‚kritische Theorie’ nicht eins zu eins übertragen werden. Jedoch scheint es sinnvoll, die Gegenwärtigen gesellschaftlichen Strukturen der Beschreibung Horkheimers gegenüber zu stellen, um etwaige Parallelen zu finden, oder nicht zu finden. Aktualität gewinnt diese Aufgabenstellung durch die aktuelle politische Diskussion, betreffs der Empfänger staatlicher Unterstützungen in Deutschland und die mannigfaltigen Konflikte in der Welt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DER UNTERSCHIED ZWISCHEN KRITISCHER UND TRADITIONELLER THEORIE
- GRUNDANNAHMEN UND SELBSTBILD
- VERHÄLTNIS INDIVIDUUM—GESELLSCHAFT
- VERHÄLTNISSE UND ZIELE
- DIAGNOSE DER GESELLSCHAFTLICHEN VERHÄLTNISSE
- ZIELE DER, KRITISCHEN THEORIE'
- FAZIT
- LITERATUR UND QUELLEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Relevanz der kritischen Theorie im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung. Sie analysiert den Text „Traditionelle und Kritische Theorie" von Max Horkheimer aus dem Jahr 1937, um die Grundannahmen, das Verhältnis zwischen traditioneller und kritischer Theorie, die Diagnose der Gesellschaft und die Ziele der kritischen Theorie zu beleuchten. Die Arbeit stellt die Frage, ob die kritische Theorie angesichts der veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse heute noch relevant ist oder ob ihre Ziele obsolet geworden sind.
- Untersuchung der Grundannahmen und des Selbstbildes der kritischen Theorie
- Analyse des Verhältnisses zwischen traditioneller und kritischer Theorie
- Beurteilung der Diagnose der gesellschaftlichen Verhältnisse durch Horkheimer
- Bewertung der Ziele der kritischen Theorie im Kontext der heutigen Gesellschaft
- Diskussion der Relevanz der kritischen Theorie für die Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit vor. Sie erläutert die Relevanz des Textes von Max Horkheimer für die Untersuchung der kritischen Theorie.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Unterschied zwischen kritischer und traditioneller Theorie. Es werden die Grundannahmen, das Selbstbild und das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft der kritischen Theorie dargestellt. Horkheimer kritisiert die Tendenz der traditionellen Theorie, sich auf mathematische Modelle und empirische Beobachtungen zu beschränken, ohne die gesellschaftlichen Verhältnisse in den Blick zu nehmen. Er argumentiert, dass die kritische Theorie sich von dieser Tradition abgrenzt und die gesellschaftlichen Verhältnisse in ihrer Gesamtheit analysiert, um sie zu verändern.
Das dritte Kapitel untersucht die Diagnose der gesellschaftlichen Verhältnisse und die Ziele der kritischen Theorie. Horkheimer kritisiert die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse als ungerecht und unterdrückerisch. Er sieht die kritische Theorie als Instrument zur Veränderung dieser Verhältnisse und zur Erreichung einer gerechteren Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die kritische Theorie, die traditionelle Theorie, Max Horkheimer, Gesellschaftliche Verhältnisse, Individuum, Diagnose, Ziele, Veränderung, Kritik, Marxismus, Positivismus, Pragmatismus, Ideologie, Selbstbild, Grundannahmen.
- Quote paper
- Martin Böse (Author), 2010, Ist heute ein kritisches Denken noch nötig?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152388