“The lamps are going out all over Europe. We shall not see them lit again in our lifetime” (Grey zitiert in Terraine 11).
Mit dieser Äußerung kommentierte der britische Außenminister Sir Edward Grey am 3. August 1914 im Außenministerium die deutsche Kriegserklärung an Frankreich und prophezeite epochale Veränderungen, die sich durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, den die Engländer auch Great War nennen, in Europa ereignen würden.
In allen Krieg führenden Ländern fühlten sich Schriftsteller dazu verpflichtet, die Kriegshandlungen ihrer Nation mit literarischen und künstlerischen Mitteln zu unterstützen. Die Briten waren in dieser Hinsicht den Deutschen voraus, denn schon am 2. September traf sich eine Reihe von Schriftstellern, unter anderem Robert Bridges, Thomas Hardy, Rudyard Kipling und H. G. Wells, in London, um die politische und literarische Kampagne für die Regierungspolitik zu koordinieren (vgl. Mommsen 156).
Besonders zu Beginn des Great War wurden zahlreiche patriotische Gedichte und Beiträge abgedruckt, die Ehre und Stolz ausdrückten und die Propagandamaschinerie des Ersten Weltkriegs unterstützten. Alles das geschah mit der Intention, möglichst viele junge Männer für den Kriegseinsatz zu gewinnen. Insbesondere Thomas Hardys “Song of the Soldiers” weckte Enthusiasmus, den Glauben an Englands Rechtschaffenheit und die Überzeugung von Englands Sieg im Krieg:
In our heart of hearts believing
Victory crowns the just,
And that braggarts must
Surely bite the dust
March we to the field ungrieving
In our heart of hearts believing
Victory crowns the just (Hardy zitiert in Ouditt 173).
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Virginia Woolfs Kriegssensibilität
- Virginia Woolfs Jacob's Room
- Jacob Flanders als Repräsentant und Opfer der britischen Kriegspropaganda
- Kriegsbilder in Jacob's Room
- Kriegstrauer
- "The Politics and Ethics of Mourning Wartime Loss"
- Der Erzähler als distanzierter Kriegsbeobachter
- Virginia Woolfs Mrs Dalloway
- Das soziale System in Mrs Dalloway
- Satire in Mrs Dalloway: Clarissa Dalloway und die Armenien-Frage
- Posttraumatische Kriegsstörungen
- Septimus Warren Smith und das Phänomen des Shell Shock
- Lucrezia Smith als Opfer des Great War
- Virginia Woolfs To The Lighthouse
- Virginia Woolfs politische Philosophie in To The Lighthouse
- Vorkriegsleben in "The Window"
- Der Erste Weltkrieg in "Time Passes"
- Nachkriegsleben in “The Lighthouse"
- Nachkriegsvisionen in “The Lighthouse"
- Kunst als Hoffnungsträger nach dem Great War
- Fazit
- Bibliografie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Examensarbeit analysiert Virginia Woolfs Nachkriegsromane Jacob's Room, Mrs Dalloway und To The Lighthouse im Hinblick auf ihre unterschiedlichen Darstellungsweisen des Great War. Die Arbeit untersucht, wie Woolf in ihren Romanen die literarische Darstellung des Ersten Weltkrieges, ihre Kritik am Kriegsidealismus und an patriarchalischen Haltungen sowie die Rolle der Zivilisten während des Great War präsentiert.
- Die Darstellung des Great War in den Romanen Jacob's Room, Mrs Dalloway und To The Lighthouse
- Woolfs Kritik am Kriegsidealismus und an patriarchalischen Haltungen
- Die Rolle der Zivilisten während des Great War
- Die Rolle Woolfs als Zivilistin im Great War
- Autobiografische Aspekte in den drei Romanen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Great War dar und beleuchtet die Rolle der Propaganda in der britischen Gesellschaft. Sie führt in Virginia Woolfs Sichtweise auf den Krieg ein und erläutert die Bedeutung ihrer Romane für die Analyse des Great War.
Das zweite Kapitel befasst sich mit Virginia Woolfs Kriegssensibilität und ihrer Kritik an der männlich dominierten Kriegskultur. Es analysiert, wie Woolf die Auswirkungen des Krieges auf die Gesellschaft und die Psyche der Menschen in ihren Romanen darstellt.
Das dritte Kapitel untersucht Jacob's Room und analysiert, wie Jacob Flanders als Repräsentant und Opfer der britischen Kriegspropaganda dargestellt wird. Es beleuchtet die Kriegsbilder in Jacob's Room und die Rolle der Kriegstrauer im Roman.
Das vierte Kapitel analysiert Mrs Dalloway und untersucht das soziale System, die Satire und die posttraumatischen Kriegsstörungen, die im Roman dargestellt werden. Es beleuchtet die Figuren Septimus Warren Smith und Lucrezia Smith als Opfer des Great War.
Das fünfte Kapitel analysiert To The Lighthouse und untersucht Virginia Woolfs politische Philosophie, das Vorkriegsleben, die Darstellung des Ersten Weltkriegs und das Nachkriegsleben im Roman. Es beleuchtet die Rolle der Kunst als Hoffnungsträger nach dem Great War.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Great War, Virginia Woolf, Kriegspropaganda, Kriegstrauer, Shell Shock, posttraumatische Kriegsstörungen, Zivilisten, Kriegsidealismus, Patriarchat, soziale Systeme, Kunst und Hoffnung. Die Arbeit analysiert die Darstellung des Great War in den Romanen Jacob's Room, Mrs Dalloway und To The Lighthouse und beleuchtet die Rolle der Zivilisten während des Krieges.
- Quote paper
- Simone Kleuser (Author), 2009, "The Great War" in ausgewählten Werken von Virginia Woolf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152432