Diese Arbeit zeigt die mögliche Auswirkung der neuen Baseler
Eigenkapitalvereinbarung Basel II auf den Mittelstand.
Vorab wird in Kapitel 2 ein Überblick über den Strukturwandel auf Kapitalmärkten geschaffen. Es wird gezeigt, wie sich die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland im internationalen Vergleich finanzieren. Des Weiteren wird auf die strukturellen Probleme der Kreditinstitute eingegangen, wobei Themen wie Übernahmen und Filialabbau im Vordergrund stehen.
In Kapitel 3 wird die Berechnung der zukünftigen Ausfall-wahrscheinlichkeit der Kreditnehmer mit Hilfe von Ratingverfahren erläutert.
Der Kern der Arbeit, die Baseler Eigenkapitalvereinbarung, wird in Kapitel 4 behandelt. Die Entwicklung von Basel I zu Basel II steht hier im Vordergrund. Kreditinstitute müssen Kredite von Unternehmen pauschal mit 8 % Eigenkapital unterlegen. Dadurch dass eine pauschale Regelung gutes Risikomanagement in Kreditinstituten nicht fördert, sondern durch eine Begrenzung der Geschäftsmöglichkeiten sogar eher benachteiligt, wurde eine neue Eigenkapitalvereinbarung geschaffen. Die neue Eigenkapitalvereinbarung mit dem Namen Basel II beurteilt die
Kreditnehmer individuell und somit entsteht eine individuelle Eigenkapital Unterlegung der Kreditinstitute.
Basel II beruht auf drei gegenseitig ergänzenden Säulen. Diese Säulen werden in Kapitel 4.2.1. erläutert. Die Eigenkapitalunterlegung kann mit dem Standardansatz oder mit dem IRB-Ansatz berechnet werden.
Alternative Finanzierungsmöglichkeiten wie Faktoring, Leasing, synthetische Verbriefungen als Förderinstrument der Kreditanstalt für Wiederaufbau und Privat Equity werden in Kapitel 5 thematisiert.
In Kapitel 6 wird Basel II kritisch betrachtet und die Ängste des Mittelstandes werden aufgegriffen. Viele kleine und mittelständische Unternehmen befürchten drastische Erhöhungen der Kreditkonditionen. Diese würden negative Folgen nach sich ziehen. Insbesondere darf dabei nicht vergessen werden, das 99,8% der Unternehmen zum Mittelstand gehören, 59,5 % des Umsatzes von mittelständischen Unternehmen erwirtschaftet werden, 70,2 % der Arbeitnehmer bei kleinen bis mittelständischen Unternehmen tätig sind, 81,9 % aller Ausbildungsplätze gestellt werden, 64,2 % der Bruttowertschöpfung von kleinen und mittelständischen Unternehmen ausgehen und 51,5 % der gesamtwirtschaftlichen Investitionen von kleinen bis mittelständischen Unternehmen getätigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Strukturwandel auf Kapitalmärkten
- 3. Ratingverfahren
- 3.1. Externes Rating
- 3.2. Internes Rating
- 4. Basler Eigenkapitalvereinbarung
- 4.1. Basel I
- 4.2. Basel II
- 4.2.1. Das Säulenkonzept von Basel II
- 4.2.2. Standardansatz
- 4.2.3. IRB-Ansatz
- 5. Alternative Finanzierungsmöglichkeiten
- 5.1. Faktoring
- 5.2. Leasing
- 5.3. Synthetische Verbriefung als Förderinstrument der Kreditanstalt für Wiederaufbau
- 5.4. Private Equity
- 6. Kritik an Basel II
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Auswirkungen der Baseler Eigenkapitalvereinbarung Basel II auf den Mittelstand. Dabei werden die Herausforderungen des Strukturwandels auf den Kapitalmärkten beleuchtet, die sich insbesondere auf kleine und mittelständische Unternehmen auswirken. Die Arbeit untersucht verschiedene Ratingverfahren, die zur Bewertung der Kreditwürdigkeit von Unternehmen verwendet werden, und analysiert die Kernelemente von Basel II, einschließlich der drei Säulen des Säulenkonzepts.
- Strukturwandel auf Kapitalmärkten und seine Auswirkungen auf den Mittelstand
- Ratingverfahren zur Bewertung der Kreditwürdigkeit
- Die Basler Eigenkapitalvereinbarung Basel II und ihre Regulierungsmaßnahmen
- Alternative Finanzierungsformen für mittelständische Unternehmen
- Kritikpunkte an Basel II und deren potenzielle Folgen für den Mittelstand
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet eine Einführung in die Thematik und skizziert die Ziele der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet den Strukturwandel auf Kapitalmärkten und die Herausforderungen, denen sich kleine und mittelständische Unternehmen im internationalen Vergleich gegenübersehen. Kapitel 3 erläutert die verschiedenen Ratingverfahren, die zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit von Unternehmen eingesetzt werden. Kapitel 4 behandelt die Basler Eigenkapitalvereinbarung und die Entwicklung von Basel I zu Basel II. Dabei werden die drei Säulen des Säulenkonzepts von Basel II näher betrachtet.
Kapitel 5 untersucht alternative Finanzierungsmöglichkeiten für den Mittelstand, darunter Faktoring, Leasing, synthetische Verbriefungen und Private Equity. Kapitel 6 diskutiert kritische Aspekte von Basel II und deren potenziellen Folgen für den Mittelstand. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Mittelstandsfinanzierung, Basel II, Ratingverfahren, Strukturwandel auf Kapitalmärkten, alternative Finanzierungsformen, Kreditrisiko und die Auswirkungen der Regulierung auf den Mittelstand.
- Quote paper
- Melanie Stor (Author), 2006, Mögliche Auswirkung der neuen Eigenkapitalvereinbarung Basel II auf den Mittelstand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152467