„Politische PR gehört ohne Zweifel zur politischen
Kommunikation. Politische Kommunikation ist […] im
politischen System der zentrale Mechanismus bei der
Herstellung, Durchsetzung und Begründung von Politik.“ (Jarren zit. nach Wiek 1996, S. 16)
Otfried Jarren weist mit dieser Aussage auf die immer größer
werdende Bedeutung von Public Relations als Instrument
politischer Kommunikation aller politischen Akteure hin. Speziell
die einzelnen politischen Parteien stehen [...] in einem harten Wettbewerb untereinander.
Dabei gilt es nicht nur, sich von anderen Parteien abzugrenzen,
sondern sich zudem in der mit Werbebotschaften überladenen
Alltagswelt Gehör zu verschaffen. Das kann im Wesentlichen nur
durch die Vermittlungsleitung der Medien bewerkstelligt werden,
von der der politische Akteur im hohen Maße abhängig ist. Der
politische Akteur muss sich daher bei seiner Themenauswahl an
den Nachrichtenfaktoren der Medien orientieren (vgl. Jarren 2006,
S. 223 - 224.). Dabei stehen die politischen Themen nicht nur
untereinander in Konkurrenz zueinander. Politische Themen
müssen sich auch gegen alle anderen Themen aus den Bereichen
Krieg & Krisen, Wirtschaft, Sport und Kultur durchsetzen. Die
Aufmerksamkeit der Medien ist jedoch auf Grund der großen
Themenvielfalt stark begrenzt. Dies und die Tatsache einer sich
immer stärker und schneller ausdifferenzierenden
Medienlandschaft und der damit einhergehenden Mediatisierung des Alltages – das heißt, die mediale Durchdringung aller
kulturellen und sozialen Räume – führen dazu, dass der Wert der
medialen Aufmerksamkeit für den politischen Akteur enorm hoch
ist. Maching bezeichnet die mediale Aufmerksamkeit als
„flüchtiges Gut“ (Maching 2004, S. 19), welches sich der politische
Akteur sichern sollte, da politische Entscheidungen und Vorgänge,
die ihren Weg nicht in die Medien finden, für die Öffentlichkeit
und somit für die potenzielle Zielgruppe nicht stattfinden (vgl.
Maching, S. 19). Politische Public Relations hat in sofern eine
bedeutende Rolle, als hierdurch Beziehungen zu Journalisten
aufgebaut, gepflegt und erweitert werden, Stimmungen in der
Öffentlichkeit identifiziert und klassifiziert und daraus eigene
positive Themen zu generiert oder negative kaschiert werden, um
letztlich so ein positives Image zu erzeugen. Wer politische PR
betreibt, welche Instrumente und Strategien genutzt werden und in
welchem Ausmaß dies geschieht, soll im Folgenden geklärt
werden.
Gliederung
1. Einleitung
2. Politische Public Relations
2.1 Begriffsbestimmung
2.2 Merkmale und Besonderheiten politischer PR
2.3 Stellenwert politischer PR in Deutschland
2.4 Abgrenzungen zu andern Formen der politischen 7 Kommunikation
2.4.1 Politische Werbung
2.4.2 Politisches Marketing
2.4.3 Politische Propaganda
2.4.4 Spin Doctoring
3. Akteure politischer PR
3.1 PR für den Staat
3.1.1 Regierungs-PR
3.1.2 Staaten-PR
3.1.3 B ehörden-PR
3.2 PR für das Parlament
3.3 PR für intermediäre Organisationen
4. Instrumente und Strategien Politischer PR
4.1 Aufgabenfelder politischer PR
4.2 Instrumente politischer PR
4.3 Strategien politischer PR
4.4 Strategieauswahlkriterien
4.5 Strategische Maßnahmen
5. Schluss
6. Literaturverzeichnis
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