[...] In der Geschichte der politischen Philosophie besitzt die französische Revolution einen besonderen Platz. Sie ist nicht nur ein hoch interessanter Überlegungsobjekt wie der Stadtstaat oder der moderne Staat gewesen, sondern auch ein Gründungsereignis, das davon fähig war, die ganze menschliche Existenz zu verändern. Hegel hat die Verbindung zwischen der Revolution und der Philosophie beschrieben. Die Revolution, die die Politik der Vernunft unterwerfen wollte, ist « aus der Geschichte » rausgegangen. Sie ist also ein « wunderschöner Sonnenaufgang » gewesen, der zum außergewöhnlichsten Spektakel beigetragen hat, seitdem die Menschheit existiert.
Die Philosophie war jedoch immer noch zu dieser Zeit ein abstrakter Gedanke, diese Morgendämmerung war nur ein Versprechen, dessen sofortiges Resultat die Erfahrung vom Terror war. Sie ist das Ergebnis von der Geistarbeit und stellt den ersten Versuch dar, dem Staat eine rationelle Basis zu geben,- so Hegel. Die Revolution zeigt allerdings die Grenzen der modernen Abstraktionen. Die Revolutionären haben versucht, die schlimmsten Defekte der Monarchie zu korrigieren. Die volkstümlichen Ambitionen waren am Anfang bescheiden und schüchtern. Keiner strebte nach der Abschaffung der Monarchie. Die Wagemutigsten begehren nach einem erneuten Gleichgewicht. Welche Rolle haben in dieser Hinsicht die Ideen gespielt? Was war der Einfluss von Begriffen wie der Nation und der Republik? Gab es im Jahre 1789 schon Republikaner? Oder hat die wachsende Bedeutung des Nationskonzepts zum Gewinn an Wichtigkeit der republikanischen Ideen geführt?
Die Revolution hat zu Legitimitätskonflikten geführt. Die Nation ist peu à peu zu der Souveränitätsquelle geworden. Zwar hat die Verfassung 1791 eine konstitutionelle Monarchie gegründet, aber sie hat gleichzeitig die genaue Basis der Monarchie gefährdet. Wenn die Nation der Souverän ist, welche Rolle soll der König spielen? Haben die Revolutionären nicht den König nuztlos gemacht und unbewusst die Republik vorbereitet? Man kann sehen, dass die Tatsache, dass die Revolutionären das Konzept von der Nation verwendet haben (I), dazu beigetragen hat, das Ende der Monarchie und de facto die Gründung der Republik (II) vorzubereiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Die konstitutionnelle Monarchie (Mai 1792-August 1792)
- A. Die Erschütterung der Monarchiegrundlagen
- 1. Die Bilanz der jahrhundertalten Monarchie
- 2. Die Generalstände
- 3. Qu'est-ce que le Tiers Etat?
- B. Der Legitimätskonflikt zwischen dem König und der Nation
- 1. Der Legitimitätskonflikt
- 2. Le parti constitutionnel
- 3. Le roi est mort, vive la Nation!
- A. Die Erschütterung der Monarchiegrundlagen
- II. Die jakobinische Republik (September 1792-Juni 1794)
- A. Die Auseinandersetzung zwischen den Girondins und den Montagnards
- 1. Volaire, Montesquieu und Rousseau
- 2. Die Girondins
- 3. Das Programm der Jakobiner: régénérer par la vertu et la terreur
- B. Die Radikalen und die Indulgenten
- 1. Die Exagérés und die Enragés
- 2. Die Indulgents Dantons
- A. Die Auseinandersetzung zwischen den Girondins und den Montagnards
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht die französische Revolution zwischen Mai 1789 und Juni 1794, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Begriffe Nation und Republik gelegt wird. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung dieser Konzepte und ihren Einfluss auf den Verlauf der Revolution.
- Der Legitimitätskonflikt zwischen König und Nation
- Die Rolle der Ideen von Voltaire, Montesquieu und Rousseau
- Die Entwicklung des Konzepts der Nation als Souverän
- Der Übergang von der konstitutionellen Monarchie zur jakobinischen Republik
- Die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen politischen Fraktionen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die französische Revolution als ein einzigartiges Ereignis dar, das im Gegensatz zu anderen Revolutionen keine geographisch festgelegten Grenzen kannte und stattdessen ein geistiges Vaterland schuf, das Menschen aller Nationen umfasste. Sie vergleicht die Revolution mit religiösen Revolutionen aufgrund ihrer Ausbreitung und Propaganda, und betont die neuartige Betrachtung des Bürgers in abstrakter Weise, unabhängig von spezifischen gesellschaftlichen Zuständen. Die revolutionären Ideen strebten nach einer grundlegenden Reform der menschlichen Gesellschaft, anstatt nur Frankreichs, und lösten eine beispiellose Begeisterung und Leidenschaft aus.
I. Die konstitutionnelle Monarchie (Mai 1792-August 1792): Dieses Kapitel analysiert die konstitutionelle Monarchie als Phase der französischen Revolution. Es untersucht die Erschütterung der traditionellen Monarchiegrundlagen durch die Bilanz der jahrhundertalten Monarchie und die Bedeutung der Generalstände, besonders die Frage "Qu'est-ce que le Tiers Etat?". Der Schwerpunkt liegt auf dem sich entwickelnden Legitimitätskonflikt zwischen dem König und der aufkommenden Nation, der die Grundlage der konstitutionellen Monarchie selbst untergrub. Die Rolle von politischen Gruppierungen wie "le parti constitutionnel" wird ebenfalls beleuchtet, wobei der Höhepunkt dieses Kapitels in der zunehmenden Ablösung der königlichen Autorität durch die nationale Souveränität manifestiert wird, symbolisiert durch den Ausruf "Le roi est mort, vive la Nation!".
II. Die jakobinische Republik (September 1792-Juni 1794): Dieses Kapitel behandelt die jakobinische Republik als radikale Phase der Revolution. Es konzentriert sich auf die Auseinandersetzung zwischen den Girondins und den Montagnards, untersucht den Einfluss von Denkern wie Voltaire, Montesquieu und Rousseau auf die Entwicklung der politischen Ideologie und präsentiert das Programm der Jakobiner, "régénérer par la vertu et la terreur". Der Konflikt zwischen Radikalen ("Exagérés" und "Enragés") und den gemäßigteren Indulgents Dantons wird ausführlich analysiert, um die dynamischen Kräfte und Spannungen innerhalb der jakobinischen Regierung aufzuzeigen, die letztendlich zum Fall der Monarchie führte und die Republik etablierte.
Schlüsselwörter
Französische Revolution, Nation, Republik, Legitimität, Konstitutionelle Monarchie, Jakobinische Republik, Girondins, Montagnards, Voltaire, Montesquieu, Rousseau, Terror, Propaganda, Souveränität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur französischen Revolution (1789-1794)
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über die französische Revolution zwischen Mai 1789 und Juni 1794. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Konzepte "Nation" und "Republik" und deren Einfluss auf den Verlauf der Revolution.
Welche Zeiträume der französischen Revolution werden behandelt?
Das Dokument konzentriert sich auf zwei Hauptphasen: die konstitutionelle Monarchie (Mai 1792 - August 1792) und die jakobinische Republik (September 1792 - Juni 1794).
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die zentralen Themen sind der Legitimitätskonflikt zwischen König und Nation, die Rolle der Aufklärungsphilosophen Voltaire, Montesquieu und Rousseau, die Entwicklung des Nationalstaatsgedankens, der Übergang von der Monarchie zur Republik und die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen politischen Fraktionen (Girondins und Montagnards, Radikalen und Gemäßigten).
Wie wird die konstitutionelle Monarchie dargestellt?
Die konstitutionelle Monarchie wird als eine Phase beschrieben, in der die traditionellen Grundlagen der Monarchie erschüttert wurden. Der Konflikt um Legitimität zwischen König und Nation steht im Mittelpunkt. Die Rolle politischer Gruppierungen wie "le parti constitutionnel" wird beleuchtet, und der Höhepunkt wird im zunehmenden Verlust der königlichen Autorität und dem Aufstieg der nationalen Souveränität gesehen.
Wie wird die jakobinische Republik charakterisiert?
Die jakobinische Republik wird als radikale Phase der Revolution dargestellt, geprägt vom Konflikt zwischen Girondins und Montagnards. Der Einfluss von Voltaire, Montesquieu und Rousseau auf die politische Ideologie wird untersucht, ebenso wie das Programm der Jakobiner ("régénérer par la vertu et la terreur"). Der Konflikt zwischen Radikalen und Gemäßigten wird analysiert, um die Spannungen innerhalb der jakobinischen Regierung aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Französische Revolution, Nation, Republik, Legitimität, Konstitutionelle Monarchie, Jakobinische Republik, Girondins, Montagnards, Voltaire, Montesquieu, Rousseau, Terror, Propaganda, Souveränität.
Welche Einleitung bietet das Dokument?
Die Einleitung präsentiert die französische Revolution als ein einzigartiges Ereignis, das im Gegensatz zu anderen Revolutionen keine geographischen Grenzen kannte und ein geistiges Vaterland schuf. Sie vergleicht die Revolution mit religiösen Revolutionen und betont die neuartige, abstrakte Betrachtung des Bürgers.
Wie werden die Kapitel zusammengefasst?
Jedes Kapitel (Einleitung, Konstitutionelle Monarchie, Jakobinische Republik, Schluss) wird kurz und prägnant zusammengefasst, wobei die wichtigsten Punkte und Argumente hervorgehoben werden.
Für welche Zielgruppe ist dieses Dokument gedacht?
Das Dokument richtet sich an Personen, die sich akademisch mit der französischen Revolution auseinandersetzen möchten. Es eignet sich für Studierende und Wissenschaftler, die eine strukturierte und professionelle Analyse der Thematik suchen.
- Arbeit zitieren
- Alexis Fourmont (Autor:in), 2009, Die Französische Revolution - Eine Studie zu den Begriffen Nation und Republik zwischen Mai 1789 und Juni 1794, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152508