Nach dem Sieg der Alliierten über den Nazismus entstand eine neue Weltordnung, die von zwei Großmächten dominiert wurde. Es handelte sich einerseits um die Vereinigten Staaten von Amerika und andererseits um die Sowjetunion. Das Lager der Sieger war in der Tat nicht einheitlich. Zwei Strömungen existierten: der Block der liberalen Demokratien und der Block der kommunistischen Regime. Von daher erwähnte Churchill in Fulton den Eisernen Vorhang, der eine Quasi-Grenze zwischen den beiden Blöcken darstellte, weil er die Welt spaltete. Europa und der Rest der Welt wurden zum Schauplatz eines völlig neuartigen Konfliktes. In dieser Hinsicht veranschaulichte die deutsche Frage die Streitgegenstände dieses Kalten Krieges. Spannungen geschahen auch in Griechenland und in Asien. Der realistische1 Politologe Raymond Aron kennzeichnete diese Lage folgendermaßen: „unmöglicher Friede, unwahrscheinlicher Krieg“2.
Vor der Schaffung der Nuklearbombe gewann man den Krieg. Seit 1945 versuchte man eher, den Krieg zu vermeiden. Dies bedeutet nach der Meinung von Pierre Mélandri, dass man den Krieg vorbereitete und simulierte. Man erlebte in den Tag hinein die Apokalypse des Kriegs. Es ging darum, der Geschichte die Stirn zu bieten, bevor sie sich ereignet. So stellte sich Herman Kahn die Lage vor. Die Strategen des Kalten Kriegs mussten sich das Unvorstellbare vorstellen.3 Zwischen 1945 und 1991 fand die Weltpolitik nicht immer nach dem gleichen Schema statt. Sie entwickelte viel und blieb nicht unveränderlich. Sie hing von vielen Faktoren wie namentlich den Ideologien, den Kräfteverhältnissen, den Machtwechseln und der Wirtschaft ab. Die Phasen der Turbulenzen wechselten mit den Phasen der Annäherung ab. Was trug zur Détente bei? Welche Elemente führten dazu, dass sie letztendlich scheiterte? Ist es überdies möglich die Entspannung als eine Fiktion zu betrachten?
Ein bestimmter Kontext führte zum Kalten Krieg (I) und a fortiori zur Entspannungspolitik (II), die von einigen Autoren als eine Chimäre etikettiert wurde (III).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I) Die Ursachen der Détente
- A) Die Doktrinen der amerikanischen Diplomatie
- 1) Die Containment-Politik
- 2) Die Rollback-Politik
- B) Die Krisen
- 1) Berlin
- 2) Kuba
- C) Die inneren Schwierigkeiten der Blöcke
- 1) Der kapitalistische Block
- 2) Der kommunistische Block
- A) Die Doktrinen der amerikanischen Diplomatie
- II) Die Détente
- A) Die Doktrin der graduierten Riposte von MacNamara
- B) Die Konkretisierung dieser Doktrin
- 1) Die Sehnsucht nach dem Ost-West Dialog
- 2) Die Abrüstungskontrolle
- 3) Das Ende der Hallsteindoktrin
- 4) Die Détente in Asien
- III) Die Détente, eine Chimäre
- A) „The delicate balance of power”, oder das Ungleichgewicht des Schreckens
- B) „Die heißen Kriege“ des Kalten Krieges
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entspannungspolitik der Vereinigten Staaten von Amerika während des Kalten Krieges (1963-1973). Sie untersucht die Ursachen und die Umsetzung dieser Politik, die von einigen Autoren als eine Chimäre betrachtet wird.
- Die Doktrinen der amerikanischen Diplomatie während des Kalten Krieges
- Die wichtigsten Krisen, die zur Entspannung führten
- Die inneren Schwierigkeiten der Blöcke
- Die konkrete Umsetzung der Entspannungspolitik
- Die Frage, ob die Entspannung tatsächlich eine Chimäre war
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Kalten Krieges und die Spannungen zwischen den beiden Blöcken dar. Sie führt die Entstehung der Entspannungspolitik ein und stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit dar.
Das erste Kapitel befasst sich mit den Ursachen der Entspannungspolitik. Es analysiert die Doktrinen der amerikanischen Diplomatie, die während des Kalten Krieges zur Eindämmung der sowjetischen Expansion dienten. Dazu gehören die Containment-Politik und die Rollback-Politik. Darüber hinaus werden die wichtigsten Krisen, die zur Entspannung beitrugen, beleuchtet, wie z.B. die Berlin- und die Kubakrise. Abschließend wird die Bedeutung der inneren Schwierigkeiten der beiden Blöcke für die Entspannung betrachtet.
Das zweite Kapitel untersucht die konkrete Umsetzung der Entspannungspolitik. Es beschreibt die Doktrin der graduierten Riposte von MacNamara und ihre Umsetzung in Form von Ost-West Dialogen, Abrüstungsverhandlungen und dem Ende der Hallsteindoktrin. Das Kapitel beleuchtet auch die Entwicklung der Entspannungspolitik in Asien.
Das dritte Kapitel setzt sich kritisch mit der Entspannungspolitik auseinander. Es analysiert, ob die Entspannung tatsächlich zu einem stabilen Gleichgewicht der Kräfte führte oder ob sie eher eine Chimäre war.
Schlüsselwörter
Der Text behandelt die Themen Détente, Kalter Krieg, amerikanische Diplomatie, Containment-Politik, Rollback-Politik, Berlin-Krise, Kubakrise, Ost-West Dialog, Abrüstungskontrolle, Hallsteindoktrin, „The delicate balance of power”, Ungleichgewicht des Schreckens, „heiße Kriege“ des Kalten Krieges.
- Arbeit zitieren
- Alexis Fourmont (Autor:in), 2009, Die Politik der Détente der Vereinigten Staaten von Amerika während des Kalten Krieges (1963 - 1973), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152553