Die Frage, in welcher Gesellschaft wir eigentlich leben, beschäftigt Soziologen und Sozialphilosophen seit jeher. Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich diese Problematik nicht erledigt: Sozialer Wandel schreitet voran, Gesellschaftsformen lösen sich auf, neue entstehen. Begreift man diesen Prozess im Sinne Parsons, nämlich dass Modernisierung zum Zweck des Zugewinns an Wohlstand als Motor der gesellschaftlichen Veränderung fungiert, so kann vermutet werden, dass einmal ein Sättigungspunkt erreicht wird und kein weiterer Fortschritt mehr möglich ist. Die vorerst letzte Stufe sozialer Evolution findet somit ihren Ausdruck in der Transformation zur postindustriellen Gesellschaft: Die „knowledge society“ als vorläufiger Endpunkt gesellschaftlicher Entwicklung.
Diese zugegeben etwas harsche Behauptung, die vielfach kritisiert wurde als selbstgefällige Affirmation, wir wären schon in der Zukunft angekommen , findet jedoch so viel Beachtung in der sozialwissenschaftlichen Diskussion wie kaum ein anderer Diskurs um konkurrierende Begrifflichkeiten wie Risikogesellschaft, Kommunikationsgesellschaft, Erlebnisgesellschaft oder Multioptionsgesellschaft. Damit wird die zentrale Fragestellung im Hinblick auf die moderne Gesellschaft deutlich: Leben wir tatsächlich in einer Wissensgesellschaft?
Die vorliegende Arbeit wird sich also mit dem Prozess des gesellschaftlichen Wandels zur gegenwärtigen Gesellschaft beschäftigen und versuchen, diese als Wissensgesellschaft zu identifizieren. Es geht dabei im Wesentlichen um den Zusammenhang von Wissen und sozialem Wandel: Welchen Einfluss hat Wissen auf die Veränderbarkeit gesellschaftlicher Strukturen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Idee von der Wissensgesellschaft
- Bell: Die postindustrielle Gesellschaft
- Stehr: Gesellschaftliche Transformation durch Wissen
- Das Phänomen Wissen
- Zur Bedeutung von Wissen – Ein Erklärungsversuch
- Die zunehmende Bedeutung des Gutes „Wissen“
- Leben wir in einer Wissensgesellschaft?
- Die Wissensbasierung der Gesellschaft
- Mensch und Wissen im 21. Jahrhundert
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem gesellschaftlichen Wandel zur Wissensgesellschaft und analysiert den Einfluss von Wissen auf die Transformation gesellschaftlicher Strukturen.
- Erläuterung der Idee von der Wissensgesellschaft basierend auf den Theorien von Bell und Stehr
- Analyse von Wissen als Eigentum und dessen Rolle als Motor der modernen sozialen Transformation
- Die zunehmende Wissensbasierung aller gesellschaftlichen Teilbereiche
- Die Abhängigkeit von wissenschaftlichem Wissen in der modernen Gesellschaft
- Das Spannungsfeld zwischen Individuum und Wissen in der Wissensgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Leben wir in einer Wissensgesellschaft? Sie beleuchtet die Bedeutung des Themas und den Zusammenhang zwischen Wissen und sozialem Wandel.
- Die Idee von der Wissensgesellschaft: Dieses Kapitel präsentiert die Theorien von Daniel Bell und Nico Stehr, die die Entstehung der Wissensgesellschaft aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.
- Das Phänomen Wissen: Hier wird die Bedeutung von Wissen als Gut untersucht und die zunehmende Relevanz des Wissens in allen gesellschaftlichen Bereichen hervorgehoben.
- Leben wir in einer Wissensgesellschaft?: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Wissensbasierung der Gesellschaft und dem Einfluss von Wissen auf das Individuum im 21. Jahrhundert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen und Konzepten der Wissensgesellschaft, insbesondere mit den Themen Wissensgesellschaft, postindustrielle Gesellschaft, Wissensbasierung, Wissen als Gut, gesellschaftliche Transformation, sozialer Wandel, und die Rolle von Wissen in der modernen Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Eike Christoph Windscheid (Autor:in), 2009, Road to knowlegde society, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152807