In allen Volkswirtschaften, sowohl den fortgeschrittenen als auch den wenig entwickelten, kann man beobachten, dass eine bessere Ausbildung zu einem höheren Einkommen führt und die Wahrscheinlichkeit von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein verringert. Gleichzeitig kann gezeigt werden, dass in den Industrienationen die durchschnittliche Bildung höher ist
als in den Entwicklungsländern. Deswegen ist es interessant die Gründe für diese Zusammenhänge zu untersuchen und die Auswirkungen der Ausbildung einzelner Personen auf die Entwicklung der gesamten Volkswirtschaft zu betrachten.
Im Folgenden wird deswegen zuerst allgemein auf das Konzept Humankapital eingegangen. Im ersten Teil werden die mikroökonomischen Effekte des Humankapitals beschrieben. Es wird gezeigt wie Individuen Humankapital bilden können, unter welchen
Bedingungen es verloren geht und wie die Abwägungen zwischen Kosten und Nutzen der Investition aussehen. Anschließend wird auf die makroökonomischen Effekte des Humankapitals in einer Volkswirtschaft eingegangen. Aus diesen makroökonomischen Effekten ergibt sich auch die Forderung nach staatlicher Subvention der Humankapitalbildung. Deswegen wird im Anschluss auf die Möglichkeiten der staatlichen Einflussnahme eingegangen.
Das zweite Kapitel stellt eines der meistzitierten Modelle der neuen Wachstumstheorie vor. Es handelt sich um ein von Robert Lucas entwickeltes Modell. Es versucht auf der neoklassischen Theorie aufbauend, durch die Integration von Humankapital endogenes Wirtschaftswachstum möglich zu machen und unterschiedliche Wachstumsraten in einzelnen Ländern zu erklären.
Insgesamt kommt diese Arbeit zu dem Schluss, dass Humankapital eine große Wirkung auf den Wohlstand einer Volkswirtschaft hat, es allerdings aufgrund der Eigenschaften des Humankapitals häufig zu Unterinvestitionen kommen muss. Eine staatliche Einflussnahme ist deswegen häufig unerlässlich um das volle Potential einer
Volkswirtschaft auszuschöpfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Konzept Humankapital
- 2.1. Die mikroökonomische Ebene
- 2.1.1 Akkumulation von Humankapital
- 2.1.2 Abschreibungen auf Humankapital
- 2.1.3 Kosten und Nutzen der Humankapitalinvestition
- 2.1.4 Die neue Rolle des Produktionsfaktors Arbeit
- 2.2. Die makroökonomische Ebene
- 2.3. Staatliche Einflussnahme
- 3. Das Modell von Lucas
- 3.1. Die Grundlage: Das neoklassische Wachstumsmodell
- 3.2. Die Erweiterungen von Lucas
- 3.3. Modellkritik
- 4. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert den Zusammenhang zwischen Humankapital und Wirtschaftswachstum. Dabei wird zunächst das Konzept des Humankapitals auf mikro- und makroökonomischer Ebene beleuchtet und die Rolle von Bildung und Lernen für die Entwicklung der Arbeitskräfte hervorgehoben. Anschließend werden die Auswirkungen staatlicher Maßnahmen auf die Humankapitalbildung untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf dem Modell von Lucas, das ein neoklassisches Wachstumsmodell mit der Integration von Humankapital erweitert, um endogenes Wirtschaftswachstum zu erklären.
- Die Bedeutung von Humankapital für die Produktivität und das Einkommen
- Die Rolle von Bildung und Lernen in der Humankapitalbildung
- Die Effekte von Humankapital auf mikro- und makroökonomischer Ebene
- Die Bedeutung von staatlicher Einflussnahme auf die Humankapitalbildung
- Das Modell von Lucas und seine Erklärungskraft für unterschiedliche Wachstumsraten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Bildung, Einkommen und Arbeitslosigkeit dar und betont die Bedeutung der Humankapitalbildung für die Entwicklung der Volkswirtschaft.
- Kapitel 2: Das Konzept Humankapital: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept des Humankapitals, betrachtet die mikroökonomischen Effekte (einschließlich der Akkumulation und Abschreibungen von Humankapital, der Kosten und Nutzen der Investition sowie der Rolle der Arbeit), die makroökonomischen Effekte und die Möglichkeiten staatlicher Einflussnahme.
- Kapitel 3: Das Modell von Lucas: Dieses Kapitel beschreibt das Modell von Lucas, das auf der neoklassischen Theorie aufbaut und versucht, endogenes Wirtschaftswachstum durch die Integration von Humankapital zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit behandelt die zentralen Themenbereiche Humankapital, Wirtschaftswachstum, Bildung, Lernen, Produktivität, staatliche Einflussnahme, das neoklassische Wachstumsmodell und das Modell von Lucas.
- Arbeit zitieren
- Jan Kümmerlin (Autor:in), 2009, Humankapital und Wirtschaftswachstum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152877