Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Analyse der Gesellschaft
3. Unterscheidung Kunst- ´mass culture´
4. Filmindustrie während der „Great Depression“
5. Literatur während der „Great Depression“
6. Musikindustrie während der „Great Depression“
7. Theater während der „Great Depression“
8. Schlußfolgerung
Quellenverzeichnis
1. Einführung
Die „Große Depression“ ist ein historischer Zeitabschnitt, ausgelöst durch den „Black Thursday“ in den Vereinigten Staaten. Dieser fand am 24.Oktober 1929 statt, am Anfang desselben Jahres erreichen die wirtschaftliche Expansion und die Börse ihren Höhepunkt. Die Gründe für den „Black Thursday“ sind noch immer nicht deutlich definiert. Wirtschaftler behaupten, dass die Regierung maßgeblich daran beteiligt war. Sie soll sowohl der Auslöser, als auch für die Dauer verantwortlich sein.
Die Einnahmen der Regierung fielen nach dem „Black Thursday“ rapide, um dem entgegenzuwirken erhöhte die Regierung die Steuern, um das Budget auszubalancieren. Dadurch krachte jedoch die Wirtschaft noch mehr ein und die Defizite wurden immer größer. Dieser Zustand soll sich über Jahre hinziehen und das Leben der Amerikaner in vielerlei Hinsicht beeinflussen, sei es politisch, wirtschaftlich oder sozial.
In der vorliegenden Hausarbeit soll diskutiert werden, inwiefern die Unterhaltungsindustrie der damaligen Zeit die Menschen beeinflusst hat und ob sie die Medien als eine Flucht vor der Realität sahen oder nur als reine Informationsquelle? Welche Medien wurden bevorzugt und welche sozialen Schichten wurden mehr angesprochen?
Im ersten Teil werde ich allgemein auf das Thema Depression- Massenmedien eingehen, es folgen spezifischere Auseinandersetzungen mit Film, Literatur, Musik, und Theater.
2. Analyse der Gesellschaft
Laut Barnard wird die Gesellschaft der Dreißiger als eine sehr konsum-orientierte Gesellschaft gesehen (Vgl. S.3), obwohl sie eine schwere und schmerzhafte Zeit durchmachen. Weiterhin führt er an, dass man die Dreißiger als sehr wichtig ansehen soll, um die heutige kulturelle Entwicklung zu verstehen zu können. Er verweist hierbei auf mehrere Fotographien, sowohl von Walter Benjamin als auch von Dorothea Lange und Margaret Bourke- White, die sich alle mit der Thematik der „Great Depression“ kritisch und zum Teil auch ironisch auseinandersetzen.
Laut Barnard stehen die Bilder und der Text in direktem Kontrast und sie zeigen, dass der versprochene Reichtum nicht eingetroffen ist bzw. der „American Dream“ für viele Menschen der damaligen Zeit, in weiter Ferne war. Die Bilder lassen sich auch auf unsere heutige Zeit beziehen und Widersprüche der heutigen Gesellschaft kenntlich machen.
Robert A. Gates fasst in seinem Buch American Literary Humor during the Great Depression (1999) zusammen, dass „the Depression transformed and shaped the destinies of countless millions of people worldwide, created tyrants and heroes, and forever changed our perception of what modern government should be“[1]. Gates beschreibt, dass die Depression erst richtig in den Dreißigern spürbar war und das bis dahin ein Drittel der Nation schwerwiegende psychologische Schäden davontrug- ein Grund dafür war die Langzeit- Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit. Der neu gewählte Roosevelt wollte den Menschen wieder Hoffnung geben und riet ihnen, nur Angst vor der Angst selber zu haben. Doch die Menschen erholten sich nicht so schnell und waren lange Zeit wie gelähmt.
Geschichtswissenschaftler behaupten die „Great Depression“ endete mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges, doch Zeitzeugen berichten, dass sie die Krise bis heute nicht überwunden haben (Vgl. S. 1f.). Humor war in diesen schweren Zeiten eine Alternative, um wenigstens zeitweise zu vergessen, wie aussichtslos und lähmend die Situation war. Schriftsteller, wie Benchley, Parker, Thurber und White beschäftigten sich mit der Psychologie der Amerikaner und schrieben humorvolle Essays, um die Menschen reflektieren zu lassen, was passiert ist und ihnen ein wenig Hoffnung zu geben (Vgl. S.2ff.) Ein weiterer wichtiger Humorist der „Great Depression“ war Donald Robert Perry Marquis, dessen „laughter of despair“ wie ein Markenzeichen der damaligen Zeit war. Er war der Meinung, dass „man´s incapacity to peacefully coexist with his surroundings prevents any chance for reform or recovery“[2]. Gates beschreibt, dass Marquis und andere Literaten die Krise eher von psychologischer Natur als von politischer sahen und behauptet, die Amerikaner wurden im Endeffekt nur von ihnen eigenen Problemen abgelenkt, indem sich im Rest der Welt Chaos ausbreitete wie z.B. in Deutschland und Spanien (Vlg.S. 11).
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[1] S.13 in Gates,Robert(1999).: American Literary Humor during the Great Depression. London: Greenwood Press
[2] S.11 in Gates,Robert (1999).: American Literary Humor during the Great Depression. London: Greenwood Press