Zum Gegenstand der Arbeit wurde zum einen die Methode des Rollenspiels gewählt, da diese augenscheinlich den Anforderungen zum Lernen Erwachsener entspricht. Sie stellt eine aktive Methode dar, die Interaktivität und das Subjekt selbst in den Vordergrund stellt und aufgrund reformpädagogischer Prägung einen Bezug zur Autonomieförderung aufweist.
Zum anderen wird insbesondere der Bereich der allgemeinen Erwachsenenbildung fokussiert, da die Methode des Rollenspiels in diesem Bereich kaum thematisiert wird, aber aufgrund seines emanzipatorischen Aspektes besonders in diesem Feld von Interesse sein könnte.
In der vorliegenden Arbeit soll es deshalb darum gehen zu prüfen, inwiefern sich die Methode des Rollenspiels für die allgemeine Erwachsenenbildung eignet.
Für die Beantwortung dieser Fragestellung sollen die wesentlichen didaktischen Bildungsfaktoren herangezogen werden, denn „um den Einsatz von Methoden begründen zu können, ist die Betrachtung der Bildungseinheit mit allen beteiligten Faktoren nötig“ (Becher 1998, S. 49). Zu diesen werden im Wesentlichen folgende gezählt:
1. Institutionelle Rahmenbedingungen
2. Lernziele/Inhalte
3. Die Rolle der Lehrenden
4. Die Rolle der Lernenden
Mit der Untersuchung der Wechselbeziehung zwischen der Methode des Rollenspiels und den oben genannten didaktischen Eckpfeilern wird zu ergründen versucht, ob das Rollenspiel mit diesen Faktoren unter besonderer Berücksichtigung der allgemeinen Erwachsenenbildung vereinbar ist und inwiefern sie sich somit für diesen Bereich eignet. Im Vergleich dazu wird der Einsatz der Rollenspielmethode ferner für den Bereich der schulischen Allgemeinbildung und der betrieblichen Bildung beleuchtet. Damit soll die unterschiedliche Verwendung des Rollenspiels unter dem Einfluss der oben genannten Faktoren demonstriert werden.
Ausgehend von einem defizitären Methodenbewusstsein in der (allgemeinen) Erwachsenenbildung sowie einer mangelnden theoretischen Zuwendung gegenüber einzelnen Methoden soll in dieser Arbeit jedoch zunächst eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Methode des Rollenspiels erfolgen, bevor die theoretische Analyse des Methoden-Einsatzes unter den oben genannten Aspekten erfolgt. Im darstellenden Teil der Arbeit soll die Methode des Rollenspiels mit ihren möglichen Definitionen und theoretischen Hintergründen erläutert, in ihren Anwendungsmöglichkeiten dargelegt und von anderen Methoden abgegrenzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Zum Forschungsproblem
- Zum vorliegenden Methodenverständnis und zur Relevanz des Themas
- Vom mechanistischen zum erweiterten Methodenverständnis
- Methodenverständnis und -relevanz in der Erwachsenenbildung
- Zum Gegenstand der Arbeit
- Fragestellung und Vorgehensweise der Arbeit
- Die Methode des Rollenspiels
- Rollentheoretische Begründung
- Grundlagen zur Methode des Rollenspiels - Versuch einer Definition
- Herkunft und theoretische Hintergründe des Rollenspiels
- Zum Begriff der Rolle
- Theoretische Bezugsrahmen verschiedener Rollenspielansätze
- Theoretische Begründungen des Rollenspiels
- Traditionelle Rollentheorie
- Interaktionistische Rollentheorie
- Rollentheorien und Rollenspiel
- Spieltheoretische Begründungen des Rollenspiels
- Formen des Rollenspiels
- Das spontane Rollenspiel
- Das angeleitete Rollenspiel
- Vergleich
- Lernen durch Rollenspiele
- Mögliche Lernziele
- Soziale Kompetenz
- Kommunikative Kompetenz
- Mögliche Zielsetzungen - Systematisierungsversuche
- Rollenspiel in Abgrenzung zu anderen darstellenden Spielformen
- Psychodrama
- Soziodrama
- Planspiel
- Fallstudie
- Vergleich und Abgrenzung zu dem pädagogischen Rollenspiel
- Durchführung des Rollenspiels
- Phasen des Rollenspiels
- Anfangsphase
- Spielphase
- Auswertungsphase
- Techniken des Rollenspiels
- Rollentausch
- Doppeln
- Spiegeln
- Innerer Monolog
- Zwischenfazit
- Die Methode des Rollenspiels im institutionellen Vergleich – unter besonderer Berücksichtigung der allgemeinen Erwachsenenbildung
- Allgemeine Erwachsenenbildung in Abgrenzung zu anderen Bildungsbereichen
- Erwachsenenbildung und Weiterbildung
- Allgemeine Erwachsenenbildung
- Betriebliche Weiterbildung
- Schulische Allgemeinbildung
- Gegenüberstellung der Bildungsbereiche
- Das Rollenspiel im Horizont der institutionellen Rahmenbedingungen
- Institutioneller Rahmen der allgemeine Erwachsenenbildung (VHS)
- Institutioneller Rahmen der betrieblichen Weiterbildung
- Institutioneller Rahmen der schulischen Allgemeinbildung
- Bewertung in Bezug auf den Rollenspiel-Einsatz
- Das Rollenspiel unter dem Aspekt von Inhalten/Lernzielen
- Inhalte/Lernziele in der allgemeinen Erwachsenenbildung (VHS)
- Kommunikative und soziale Kompetenz in der allgemeinen Erwachsenenbildung
- Bezug zum Rollenspiel
- Inhalte/Lernziele betrieblicher Weiterbildung
- Inhalte/Lernziele schulischer Allgemeinbildung
- Bewertung in Bezug auf den Rollenspiel-Einsatz
- Das Rollenspiel unter dem Aspekt der Lehrenden
- Die Rolle der Lehrenden im Wandel der Lehr-/Lernkultur
- Die Rolle des Lehrenden in Bezug auf das Rollenspiel
- Lehrende in der allgemeinen Erwachsenenbildung (VHS)
- Lehrende in der betrieblichen Weiterbildung
- Lehrende in der schulischen Allgemeinbildung
- Bewertung in Bezug auf den Rollenspiel-Einsatz
- Das Rollenspiel unter dem Aspekt der Lernenden
- Der Lernende im Wandel der Lehr-/Lernkultur
- Annahmen zum selbstgesteuerten Lernen
- Konstruktivistische Annahmen
- Bezug zur Methode des Rollenspiels
- Lernende in der allgemeinen Erwachsenenbildung
- Lernende in der betrieblichen Weiterbildung
- Lernende in der schulischen Allgemeinbildung
- Bewertung in Bezug auf den Rollenspiel-Einsatz
- Resümee
- Theoretische Grundlagen des Rollenspiels
- Didaktische Relevanz und Einsatzmöglichkeiten des Rollenspiels
- Institutioneller Vergleich des Rollenspiels in verschiedenen Bildungsbereichen
- Bedeutung des Rollenspiels für Lernende und Lehrende
- Entwicklung der Lehr-/Lernkultur im Kontext des Rollenspiels
- Einführung: In diesem Kapitel werden das Forschungsproblem und die Relevanz des Themas "Rollenspiel in der Erwachsenenbildung" erläutert. Es wird auf die mangelnde Aufmerksamkeit für methodische Aspekte in der Erwachsenenpädagogik hingewiesen und die Bedeutung des Methodenbewusstseins für die erwachsenenpädagogische Praxis betont.
- Die Methode des Rollenspiels: Dieses Kapitel widmet sich der Methode des Rollenspiels an sich. Es werden die theoretischen Grundlagen, Formen und Lernziele des Rollenspiels sowie seine Abgrenzung zu anderen darstellenden Spielformen beleuchtet. Des Weiteren wird auf die Durchführung des Rollenspiels in verschiedenen Phasen und mit spezifischen Techniken eingegangen.
- Die Methode des Rollenspiels im institutionellen Vergleich: Dieses Kapitel untersucht die Methode des Rollenspiels im Kontext der allgemeinen Erwachsenenbildung im Vergleich zu anderen Bildungsbereichen wie der betrieblichen Weiterbildung und der schulischen Allgemeinbildung. Es werden die institutionellen Rahmenbedingungen, Inhalte und Lernziele sowie die Rolle der Lehrenden und Lernenden in den verschiedenen Bildungsbereichen in Bezug auf den Einsatz des Rollenspiels beleuchtet.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Methode des Rollenspiels im Kontext der allgemeinen Erwachsenenbildung. Ziel ist es, diese Methode unter besonderer Berücksichtigung ihrer didaktischen Relevanz zu analysieren und zu bewerten. Dabei wird insbesondere auf die verschiedenen theoretischen Grundlagen des Rollenspiels, seine Einsatzmöglichkeiten und seine spezifischen Eigenschaften in Bezug auf verschiedene Bildungsbereiche eingegangen.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit fokussiert auf die Methode des Rollenspiels in der allgemeinen Erwachsenenbildung. Zentrale Schlüsselwörter sind: Rollenspiel, Erwachsenenbildung, Didaktik, Methode, Lernziele, soziale Kompetenz, Kommunikation, Institutionelle Rahmenbedingungen, Lehr-/Lernkultur, Lehrende, Lernende, Selbstgesteuertes Lernen, Konstruktivismus.
- Arbeit zitieren
- Alwine Roller (Autor:in), 2007, Die Methode des Rollenspiels unter besonderer Berücksichtigung der allgemeinen Erwachsenenbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153158