„Niemals wird so viel gelogen wie während eines Krieges“ (Rühl, 1992, S. 217).
Wir, die Menschen der „westlichen“ Welt, leben in einer mediatisierten Gesellschaft. Es gibt kaum einen Ort in unseren Städten, wo wir von dem Einfluss der Medien fern sind. Mögen es Litfasssäulen sein, die uns davon überzeugen wollen, dass uns zu unserem absoluten Glück nur noch ein neuer Mercedes fehlt, die Zeitungen, die – bis auf wenige Ausnahmen – nur noch jene Artikel abdrucken, die im Einklang mit ihren Geldgebern stehen, oder das Fernsehen, das genutzt wird, um entweder gesangsunfähige Menschen zur Schau zu stellen oder auf sonstigem Wege die Bevölkerung vor einem langweiligen Abend zu bewahren. Wenn auch dieses Bild ohne Frage ein wenig zu absolut ist – die Tatsache, dass wir die Welt um uns herum nur noch zu einer kleinen Prozentzahl mithilfe der eigenen Erfahrungen wahrnehmen und erkennen, ist es nicht. Meyn & Chill beziffern diese sogar nur auf 20 Prozent (vgl. Meyn & Chill, 2004, S. 24).
Da verwundert es nicht, dass sich auch die Politik mittlerweile der Macht der Massenmedien bedient, wobei sowohl in der öffentlichen als auch in der wissenschaftlichen Diskussion stets die Frage offen ist, welche Partei in der Verstrickung zwischen Politik und Massenmedien nun mehr Einfluss auf die jeweils andere Seite ausübt. Das Geschäft mit den Informationen scheint ein lukratives zu sein, an dem sich beide erfreuen.
Die vorliegende Arbeit stellt den Versuch dar, die Einflussnahme der 43. amerikanischen Regierung unter Präsident George Walker Bush ausschließlich auf die mediale Darstellung in den amerikanischen Medien im Vorfeld und auch während des dritten Golfkriegs im Jahre 2003 in verschiedenen Teilbereichen aufzuzeigen. Angefangen mit den schicksalsträchtigen Terroranschlägen am 11. September 2001, der „Suche“ nach einem Kriegsgrund gegen den Irak, über die Darstellung der Verstrickung zwischen unserer Medienwelt und großen Konzernen und dem Dilemma der Journalisten – zentrale Fragestellung dieser Arbeit bleibt stets, wie eine Instrumentalisierung der Medien zum Zwecke politischer Interessen der amerikanischen Regierung vor und während des dritten Golfkriegs genau ausgesehen hat und welche Auswirkungen diese auf das Wirklichkeitsbild der amerikanischen Bevölkerung hatten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der dritte Golfkrieg
- Die Instrumentalisierung der Medien durch die Bush-Regierung
- Der 11. September 2001
- Saddam Hussein und seine Verbindung zum internationalen Terrorismus
- Die Frage nach den Massenvernichtungswaffen
- Der Einfluss der Konzerne auf die Berichterstattung
- Das „Project for the New American Century“ (PNAC)
- Das „Dilemma“ der Journalisten
- Der „eingebettete“ Journalismus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die mediale Darstellung des dritten Golfkriegs im Jahr 2003, insbesondere die Einflussnahme der amerikanischen Regierung unter Präsident George W. Bush auf die Medienberichterstattung in den USA. Ziel ist es, die Instrumentalisierung der Medien durch die Regierung im Vorfeld und während des Krieges aufzuzeigen und die Auswirkungen dieser Manipulation auf das Wirklichkeitsbild der amerikanischen Bevölkerung zu analysieren.
- Die Rolle der Medien im Kontext des dritten Golfkriegs
- Die Instrumentalisierung der Medien durch die amerikanische Regierung
- Die Darstellung des 11. September 2001 und seine Folgen
- Die Verbindung zwischen der Bush-Regierung und dem „Project for the New American Century“ (PNAC)
- Das Dilemma der Journalisten im Angesicht der Manipulation und Propaganda
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die mediatisierte Gesellschaft und den Einfluss der Medien auf die Wahrnehmung der Realität dar. Die Arbeit fokussiert auf die Instrumentalisierung der Medien durch die amerikanische Regierung im Vorfeld und während des dritten Golfkriegs.
Der dritte Golfkrieg
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über den dritten Golfkrieg, die beteiligten Parteien und die militärische Intervention im Irak. Es thematisiert die Behauptungen der Bush-Regierung über irakische Massenvernichtungswaffen und die fehlende Legitimität des Krieges aufgrund des fehlenden Mandats des Weltsicherheitsrates.
Die Instrumentalisierung der Medien durch die Bush-Regierung
In diesem Kapitel wird die mögliche Instrumentalisierung der Medien durch die Bush-Regierung im Vorfeld und während des dritten Golfkriegs diskutiert. Es werden drei Themenfelder beleuchtet: der 11. September 2001, die Verbindung zwischen Saddam Hussein und dem internationalen Terrorismus sowie die Frage nach den Massenvernichtungswaffen.
Der 11. September 2001
Der Abschnitt fokussiert auf die Auswirkungen der Terroranschläge vom 11. September 2001 auf die amerikanische Gesellschaft und die Medienberichterstattung.
Saddam Hussein und seine Verbindung zum internationalen Terrorismus
Hier wird die Behauptung der Bush-Regierung, Saddam Hussein sei mit dem Terrornetzwerk al-Qaida verstrickt, untersucht und kritisch beleuchtet.
Die Frage nach den Massenvernichtungswaffen
Dieses Kapitel beleuchtet die Argumentation der Bush-Regierung, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitze und eine Bedrohung für die Welt darstelle. Es wird untersucht, ob diese Behauptungen auf Fakten beruhten oder als Kriegsgrund für den Irak-Krieg instrumentalisiert wurden.
Der Einfluss der Konzerne auf die Berichterstattung
Dieser Abschnitt thematisiert die Verstrickung von Medien und Großkonzernen im Zusammenhang mit dem dritten Golfkrieg und beleuchtet die Rolle des „Project for the New American Century“ (PNAC) bei der Einflussnahme auf die Medienberichterstattung.
Schlüsselwörter
Der dritte Golfkrieg, die Bush-Regierung, Medieninstrumentalisierung, Propaganda, Massenmedien, 11. September 2001, Saddam Hussein, Massenvernichtungswaffen, „Project for the New American Century“ (PNAC), eingebetteter Journalismus, mediale Manipulation, Wirklichkeitsbild.
- Arbeit zitieren
- Daniel Wehnhardt (Autor:in), 2008, Die politische Instrumentalisierung der US-amerikanischen Massenmedien im Rahmen des dritten Golfkriegs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153250