Die Veränderung des globalen Klimas und damit einhergehende Folgen durch extreme Wetterlagen sind in der heutigen Zeit unbestreitbar. Internationale klimapolitische Instrumente, die dem Klimawandel entgegen steuern sollen, sind dadurch adäquate und auch notwendige Mittel. Auf europäischer Ebene ist das Kyoto-Protokoll eines der bedeutendsten Vereinbarungen der letzten Jahre im Hinblick auf die Minderung der globalen Erderwärmung. Im Vorfeld und seit Einführung des EU-Emissionshandels gab es einige Veröffentlichungen zu dieser Thematik. Diese beschäftigen sich jedoch überwiegend mit volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten des Handelssystems einhergehend mit Modellen zu Zertifikatepreisprognosen, dem Vergleich von Kyoto-Instrumenten mit denen der US-Handelssysteme oder politischen Fragestellungen. Diese Arbeit hingegen befasst sich nach einer einführenden Beschreibung des Emissionshandelssystem überwiegend mit den bisher kaum thematisierten Auswirkungen desselben auf die Unternehmen des Finanzsektors. Die lediglich über ihre Kunden, Kredit- und Versicherungsnehmer indirekte Betroffenheit der Finanzmärkte mit den neuen Regelungen und Möglichkeiten sollte nicht unterschätzt werden. Erörtert wird der bestehende Anpassungsbedarf an bestehenden Produkten, zudem werden in diesem Aufsatz Möglichkeiten zu neuen Produktentwicklungen theoretisch und auch an Hand von praktischen Beispielen aufgezeigt. In der Literatur hierzu vorhandene Hinweise werden aufgegriffen und weiter entwickelt. Soweit möglich, wird auf bereits eingeführte neue Produkte einzelner Finanzinstitute hingewiesen, wobei jedoch auf Grund des noch jungen Emissionsmarktes seitens der Finanzbranche weitgehend mit Zurückhaltung agiert wird und zudem nur zurückhaltend Informationen veröffentlicht werden. Ebenso werden Unternehmensbefragungen innerhalb des Finanzsektors aufgegriffen. Ziel der Arbeit ist es, aufzuzeigen, dass die Relevanz des CO2-Emissionshandels sich nicht auf die unmittelbar gesetzlich betroffenen Unternehmen beschränkt, sondern sich überdies auch auf die Finanzmärkte erstreckt. Konkret sollen ein Bewusstsein für die Entwicklung innovativer Finanzprodukte geschaffen und Anregungen zur Partizipation an der Erreichung von Klimaschutzzielen gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das Emissionshandelssystem
- 2.1 Funktionsweise
- 2.2 Ziele
- 2.3 Risiken für Unternehmen
- 2.4 Handelsvolumina
- 2.5 Projektbasierte Mechanismen
- 3 Einflüsse des Emissionshandels auf der Unternehmensebene
- 3.1 Cash-Flow
- 3.2 Strategische Ansätze
- 3.3 Technologische Anforderungen
- 3.4 Bisherige Unternehmenserfahrungen
- 4 Auswirkungen des Emissionshandels auf die Finanzmärkte
- 4.1 Risikobeurteilung als Voraussetzung
- 4.2 Bankensektor
- 4.2.1 Projektfinanzierung
- 4.2.2 Investment Banking
- 4.2.3 Innovatives Hedging
- 4.3 Versicherungsbranche
- 4.4 Dienstleistungsgewerbe
- 4.4.1 Beratung
- 4.4.2 Zertifizierung
- 5 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text befasst sich mit den Auswirkungen des Emissionshandels auf die Finanzmärkte. Er analysiert die Chancen und Risiken, die sich aus diesem neuen Instrument für den Finanzsektor ergeben, und beleuchtet insbesondere die Bedeutung von Produktinnovationen in diesem Kontext.
- Das Emissionshandelssystem: Funktionsweise, Ziele, Risiken und Auswirkungen auf Unternehmen
- Einfluss des Emissionshandels auf die Unternehmensebene: Cash-Flow, Strategien, Technologie
- Auswirkungen auf die Finanzmärkte: Risikobeurteilung, Bankensektor, Versicherungsbranche, Dienstleistungsgewerbe
- Entwicklung neuer Finanzprodukte im Kontext des Emissionshandels
- Anpassungsbedarf des Finanzsektors an die neuen Regelungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung und beschreibt den Hintergrund des Emissionshandels, wobei die Bedeutung des Kyoto-Protokolls und die Herausforderungen des Klimawandels beleuchtet werden. Das zweite Kapitel widmet sich dem Emissionshandelssystem im Detail, seiner Funktionsweise, Zielen und Risiken für Unternehmen. Kapitel drei untersucht die Einflüsse des Emissionshandels auf Unternehmensebene, von Cash-Flow über strategische Ansätze bis hin zu technologischen Anforderungen. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Emissionshandels auf die Finanzmärkte, wobei der Fokus auf der Risikobeurteilung, dem Bankensektor, der Versicherungsbranche und dem Dienstleistungsgewerbe liegt. Das fünfte Kapitel bietet einen Ausblick auf die Zukunft des Emissionshandels und die Herausforderungen, die sich für den Finanzsektor stellen.
Schlüsselwörter
Der Text beleuchtet die Auswirkungen des Emissionshandels auf die Finanzmärkte mit einem Schwerpunkt auf der Entwicklung neuer Finanzprodukte, der Risikobeurteilung, der Bedeutung der Projektfinanzierung, des Investment Banking und des innovativen Hedging. Weiterhin werden Themen wie Cash-Flow, strategische Ansätze, technologische Anforderungen und die Anpassungsbedürfnisse des Finanzsektors an die neuen Regelungen behandelt.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Wirtschaftsjurist Jonas Lehmann (Autor:in), 2009, Effekte des Emissionshandels auf die Finanzmärkte - Chancen, Risiken, Produktinnovationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153466