Der Roman Wolf unter Wölfen von Hans Fallada erschien 1937 in Deutschland als die Nationalsozialisten regierten. Hans Fallada bezieht in diesem Roman keine offensichtliche kritische Stellung gegen die faschistische Politik der Nationalsozialisten, was die Veröffentlichung seines Romans zu der Zeit in Deutschland verhindert hätte.
Aus meiner heutigen Position heraus erscheint mir eine Positionierung gegen den Faschismus als sehr wichtig und ich möchte deshalb die politischen Verhältnisse unter denen der Roman entstand nicht außer Acht lassen. Es ist allerdings schwer diesen Roman als einen politischen Roman zu lesen, da sich Hans Fallada in seinem Roman Wolf unter Wölfen nicht direkt zu den politischen Verhältnissen während der Entstehungszeit des Romans äußert.
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Inhaltsverzeichnis
- Kapitel 1: Einführung in den Roman "Wolf unter Wölfen"
- Kapitel 2: Wolfgang Pagel - Entwicklung eines Charakters
- Kapitel 3: Petra Ledig - Abhängigkeit und Selbstfindung
- Kapitel 4: Gesellschaftliche Verhältnisse und der "Kampf aller gegen alle"
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Hans Falladas Roman "Wolf unter Wölfen" (1937) im Kontext der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse der Weimarer Republik während der Hyperinflation. Die Analyse fokussiert die Charakterentwicklung der Hauptfiguren und deren Beziehung zueinander im Lichte von Thomas Hobbes' Naturzustandstheorie.
- Charakterentwicklung von Wolfgang Pagel
- Petras Abhängigkeit und ihre Selbstfindung
- Das Konzept des "Kampf aller gegen alle" in der Gesellschaft
- Die Darstellung der Hyperinflation und ihrer Auswirkungen
- Die Implikationen von Hobbes' Philosophie im Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einführung in den Roman "Wolf unter Wölfen": Dieses Kapitel bietet eine Einführung in den Roman "Wolf unter Wölfen", seinen Kontext während der nationalsozialistischen Herrschaft und die Schwierigkeit, den Roman rein politisch zu interpretieren. Es wird der Titel des Romans im Kontext von Thomas Hobbes' "homo homini lupus"-Philosophie erläutert und die Vielzahl der Charaktere als Ausdruck des Zusammenlebens und Überlebens in der Gemeinschaft hervorgehoben. Die gesellschaftliche Situation während der Hyperinflation von 1923/24 wird als Hintergrund für die Handlung des Romans eingeführt.
Kapitel 2: Wolfgang Pagel - Entwicklung eines Charakters: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Entwicklung der Hauptfigur Wolfgang Pagel. Es analysiert seine anfängliche Abhängigkeit von seiner Mutter und dem Glücksspiel, seinen darauffolgenden Bruch mit dieser Abhängigkeit, und die darauffolgende Entwicklung zu einem unabhängigen, verantwortungsbewussten Menschen durch das Erleben von Verlust und die daraus resultierende persönliche Veränderung. Der Roman wird im Kontext einer Entwicklung Pagels von einem abhängigen Menschen zu einem sozial engagierten, zukunftsorientierten Charakter betrachtet.
Kapitel 3: Petra Ledig - Abhängigkeit und Selbstfindung: Dieses Kapitel beleuchtet Petras Abhängigkeit von Wolfgang Pagel und ihren Prozess der Selbstfindung. Ihre Abhängigkeit wird mit der Sucht nach Kokain verglichen, um die Schwere und die Auswirkungen der Abhängigkeit darzustellen. Der Fokus liegt auf Petras Weg zur Eigenständigkeit, zur Anerkennung ihrer Verantwortung und die Entwicklung einer stabileren, unabhängigen Lebenslage.
Kapitel 4: Gesellschaftliche Verhältnisse und der "Kampf aller gegen alle": Dieses Kapitel untersucht die Darstellung der gesellschaftlichen Verhältnisse während der Hyperinflation im Roman. Der "Kampf aller gegen alle", inspiriert von Hobbes' Philosophie, wird als zentrales Thema behandelt, das sich in den Handlungen und Beziehungen der Figuren widerspiegelt. Es werden verschiedene Zitate aus dem Roman verwendet, um das Thema zu veranschaulichen und zu analysieren.
Schlüsselwörter
Hans Fallada, Wolf unter Wölfen, Hyperinflation, Weimarer Republik, Thomas Hobbes, homo homini lupus, Charakterentwicklung, Abhängigkeit, Selbstfindung, Gesellschaft, Naturzustand, Entwicklungsroman.
Häufig gestellte Fragen zu "Wolf unter Wölfen" - Fallada-Analyse
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert Hans Falladas Roman "Wolf unter Wölfen" (1937). Der Fokus liegt auf der Charakterentwicklung der Hauptfiguren Wolfgang Pagel und Petra Ledig im Kontext der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse der Weimarer Republik während der Hyperinflation. Die Analyse bezieht Thomas Hobbes' Naturzustandstheorie mit ein.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 bietet eine Einführung in den Roman und seinen Kontext. Kapitel 2 analysiert die Charakterentwicklung von Wolfgang Pagel. Kapitel 3 konzentriert sich auf Petras Abhängigkeit und Selbstfindung. Kapitel 4 untersucht die gesellschaftlichen Verhältnisse und den "Kampf aller gegen alle" im Roman.
Welche Themen werden in der Analyse behandelt?
Die zentralen Themen sind die Charakterentwicklung von Wolfgang Pagel und Petra Ledig, ihre Abhängigkeit und der Weg zur Selbstfindung. Weiterhin werden die gesellschaftlichen Verhältnisse während der Hyperinflation, der Einfluss von Thomas Hobbes' Philosophie ("homo homini lupus") auf die Interpretation des Romans und die Darstellung des "Kampf aller gegen alle" analysiert. Die Auswirkungen der Hyperinflation von 1923/24 auf die Handlung werden ebenfalls beleuchtet.
Wie wird die Charakterentwicklung von Wolfgang Pagel dargestellt?
Die Analyse beschreibt Wolfgang Pagels Entwicklung von einem abhängigen, glücksspielsüchtigen Menschen zu einem unabhängigen und verantwortungsbewussten Individuum. Seine Transformation wird im Kontext von Verlust und persönlicher Veränderung untersucht, wobei sein Weg zu einem sozial engagierten und zukunftsorientierten Charakter im Mittelpunkt steht.
Wie wird Petras Rolle im Roman beschrieben?
Petras Abhängigkeit von Wolfgang Pagel und ihr Prozess der Selbstfindung werden detailliert untersucht. Ihre Abhängigkeit wird mit einer Sucht verglichen, um die Schwere der Situation zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf ihrem Weg zur Eigenständigkeit und zur Übernahme von Verantwortung.
Welche Rolle spielt Thomas Hobbes' Philosophie?
Thomas Hobbes' Naturzustandstheorie und das Konzept des "homo homini lupus" ("Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf") bilden einen wichtigen interpretativen Rahmen für die Analyse. Der "Kampf aller gegen alle" als zentrales Thema des Romans wird im Lichte dieser Philosophie untersucht.
Wie wird die Hyperinflation im Roman dargestellt?
Die Arbeit untersucht die Darstellung der Hyperinflation von 1923/24 und ihre Auswirkungen auf die Charaktere und die Gesellschaft im Roman. Die gesellschaftlichen Verhältnisse während dieser Zeit bilden den Hintergrund der Handlung und beeinflussen das Verhalten der Figuren.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter charakterisiert: Hans Fallada, Wolf unter Wölfen, Hyperinflation, Weimarer Republik, Thomas Hobbes, homo homini lupus, Charakterentwicklung, Abhängigkeit, Selbstfindung, Gesellschaft, Naturzustand, Entwicklungsroman.
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- Susanne Ditz (Autor:in), 2008, Lesart zu Hans Falladas "Wolf unter Wölfen"(1937), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153484