Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
II Abbildungsverzeichnis
III Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Ziel der Arbeit
1.3 Forschungsfrage und Hypothesen
1.4 Hypothesen
1.5 Aufbau
2 Theorie
2.1 Begriffsdefinitionen
2.1.1 Web 2.0
2.1.2 Abgrenzung der Begriffe Social Software und Web 2.0
2.1.3 Destination
2.1.4 DMO
2.2 Web 2.0
2.2.1 Die sieben Kernkompetenzen des Web 2.0
2.2.2 Vom Web 1.0 zum Web 2.0
2.2.3 Tourismus 2.0
2.2.4 Relevanz für touristische Destinationen
2.2.5 Klassifikation von Web 2.0 Plattformen und Anwendungen
2.3 Content-orientierte Web 2.0 Anwendungen
2.3.1 Blogs
2.3.2 Wikis
2.3.3 Media Sharing Plattformen
2.3.4 Plattformen zum Informationsaustausch
2.3.5 Social Tagging & Social Bookmarking Plattformen
2.4 Beziehungsorientierte Web 2.0 Anwendungen
2.5 Virtuelle Welten
3 Fallbeispiele
3.1 Beispiele für content-orientierte Web 2.0 Anwendungen
3.1.1 Blog des Lammertals
3.1.2 Stadtwiki Karlsruhe
3.1.3 100% Pure New Zealand YouTube Kanal
3.1.4 Geobeats
3.1.5 Zell am See - Kaprun TV
3.1.6 HolidayCheck @ MySwitzerland.com
3.2 Beispiele für beziehungsorientierte Web 2.0 Anwendungen
3.2.1 Oberösterreich Botschaft auf Facebook
3.2.2 friends @ hihostels Applikation auf Facebook
3.3 Beispiele Virtuelle Welten
4 Ergebnisse
4.1 Beantwortung der Hypothesen
4.2 Interpretation der Ergebnisse
5 Schlussbetrachtung
5.1 Fazit
5.2 Kritische Reflexion
5.3 Ausblick
IV Literaturverzeichnis
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Web 2.0 Kanäle - Social Media
Abbildung 2: Entwicklung der Internetnutzung 1997 bis 2006
Abbildung 3: Bedeutung von Web 2.0 Seiten im Tourismus
Abbildung 4: Glaubwürdigkeit von Kundenbewertungen
Abbildung 5: Klassifikation der Web 2.0 Anwendungen
Abbildung 6: T agcloud Web 2.0
Abbildung 7: Facebook World User Map
Abbildung 8: Lammertal Blog
Abbildung 9: Stadtwiki Karlsruhe
Abbildung 10: 100% Pure New Zealand YouTube Kanal
Abbildung 11: GeoBeats
Abbildung 12: Zell am See - Kaprun TV
Abbildung 13: HolidayCheck @ MySwitzerland.com
Abbildung 14: Oberösterreich Botschaft Facebook Fanseite
Abbildung 15: friends @ hihostels facebook application
Abbildung 16: München in Second Life
Abbildung 17: Web 2.0 Anwendungen für touristische Destinationen
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
„Das einzig Beständige ist die Veränderung“
(Immanuel Kant) „Es ist nicht wichtig was wir Touristiker über Österreich erzählen, unser Image wird von dem beeinflusst was Dritte über Österreich zu sagen haben“
(Martin Schobert)
In den letzten Jahren veränderten sich unsere Kommunikationsgewohnheiten drastisch. Das Internet ist in eine neue Entwicklungsphase getreten.
Wir pflegen unsere privaten und beruflichen Kontakte via Social-Networking- Plattformen wie Xing oder Facebook, und über Wissenswertes informieren wir uns bei Bedarf über Blogs- und Wikis. Auf diversen Fototauschplattformen sehen wir uns die Urlaubsbilder von Bekannten, Geschäftspartnern oder uns selbst an. Wenn wir Informationen über fachspezifische Themen brauchen, vertrauen wir blind den Bookmarks, die Spezialisten in ihren Social Bookmarking Services gesammelt und öffentlich gemacht haben. Wir profitieren bereits nach einem kurzen Ausflug in das Web von seinem umfangreichen Wissen (vgl. Eck, 2007, S. 20)
Laut einer Studie von The Nielsen Company, besuchen mehr als 2 Drittel aller Internet-User Social Networking Seiten. Das macht 10 Prozent der Gesamtnutzungsdauer im Web aus. Somit liegt diese Kategorie auf Platz 4 der beliebtesten Online-Aktivitäten, noch vor privaten E-Mails. Außerdem wird erläutert, dass 3 von 10 Webnutzern Facebook besuchen. Am meisten trägt die Altersgruppe 35-49 zu dieser Steigerung auf Member Community Sites bei (vgl. The Nielson Company, 2009, S. 1 ff).
In Zukunft soll das Wachstum vor allem durch mobiles Internet erfolgen. Bereits im letzten Jahr stieg die Nutzung in den USA um 156 Prozent und in UK sogar um 249 Prozent (vgl. The Nielson Company, 2009, S. 12).
Aufgrund der vielen Möglichkeiten die die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien mit sich bringen, ist es keine Überraschung, dass eine beindruckende Anzahl an Unternehmen, unterschiedlicher Größen, bereits in der „Blogosphäre“ zu finden ist. Es sind die verschiedensten Firmen, die von Web 2.0 Gebrauch machen. Sie haben erkannt, wie wichtig die ständige Führung von Dialogen mit dem Kunden ist. (vgl. Wright, 2006, S. 25)
1.1 Problemstellung
Auch im Tourismus gibt es kaum mehr ein Unternehmen, dass nicht in irgendeiner Art und Weise von den umfangreichen Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechniken im Internet Gebrauch macht. Jedoch sind es nur wenige, die erkennen welchen ausgedehnten Chancen-Pool es wirklich bietet, und diesen nutzen. (vgl. Schmatz, 2008, S. 3)
Ob Bewertungs-Plattformen, Weblogs oder Communitys, eines sind die Services im Web 2.0 dem Tourismus noch um Längen voraus. Es ist die ständige Orientierung an den Bedürfnissen der Kunden. Die Antwort auf die Frage, wie wir an diese Informationen über Kunden, die noch gar nicht unsere Gäste sind, kommen, ist Kommunikation und Dialog. (vgl. Schobert, 2008, S. 6)
Moderne Informations-und Kommunikationstechnologie sind von Destination lange nicht als nützliches Instrument für die Destinationsentwicklung angesehen worden. Nichtdestotrotz entdecken Destinationsvermarkter schrittweise die potentiellen Möglichkeiten von Web 2.0 Technologien. Diese Technologien ermöglichen es Destinationen ihre Leistung zu verbessern und ihre Botschaft weltweit zu vermarkten. Die Fähigkeit, die Informationsbedürfnisse von Kunden durch die zeitgerechte Bereitstellung von Online-Informationen, zu befriedigen, wird in der Zukunft ausschlaggebend für die Attraktivität einer Destination sein. Folglich können Web 2.0 Instrumente die Wettbewerbsfähigkeit von Destinationen stärken (vgl. Buhalis, 2003, S. 280).
1.2 Ziel der Arbeit
Ziel der Arbeit ist es anhand von theoretischen Grundlagen und Best Practice Beispielen zu analysieren, ob und welche Web 2.0 Tools Chancen für die Kundenkommunikation touristischer Destinationen bieten.
Anhand der gewonnenen Informationen soll am Ende ein Optionenkatalog mit Web 2.0 Technologien, die sich speziell für touristische Destinationen eignen, entstehen. Weiters soll beschrieben werden, wie die Web 2.0 Anwendungen erfolgreich eingesetzt werden können.
1.3 Forschungsfrage und Hypothesen
Welche Web 2.0 Technologien eignen sich für den Einsatz in der Kundenkommunikation touristischer Destinationen?
1.4 Hypothesen
Hypothese 1
Das Angebot content-orientierter Web 2.0 Anwendungen von touristischen Destinationen wird von Konsumenten stark genutzt.
Hypothese 2
Die Angebote touristischer Destinationen auf beziehungsorientierten Web 2.0 Plattformen werden von Konsumenten nicht genutzt.
Hypothese 3
Die Präsenz touristischer Destinationen in virtuellen Welten eignet sich zur Akquise neuer Kunden.
Hypothese 4
Der Einsatz von Web 2.0 Anwendungen eignet sich nicht für die Kundenkommunikation touristischer Destinationen.
1.5 Aufbau
Diese wissenschaftliche Arbeit ist in 5 Teile gegliedert.
In der Einleitung werden die Problemstellung sowie die Zielsetzung dieser Arbeit erläutert. Danach erfolgt die Präsentation der forschungsleitenden Frage und der Hypothesen. Ebenso wird in diesem Kapitel der Aufbau detailliert beschrieben. Das soll dabei helfen, dem Leser die Problematik des Themas näher zu bringen.
Im zweiten Teil werden anhand theoretischer Grundlagen die wichtigsten Bezeichnungen definiert und abgegrenzt und ein Überblick über die verschiedenen Web 2.0 Werkzeuge verschafft. Zunächst werden die Instrumente klassifiziert und eingeteilt. Dann werden die einzelnen Anwendungen definiert und erklärt. Dies soll als Basis für die anschließenden Fallbeispiele dienen.
Im dritten Kapitel versucht der Autor jeweils ein Beispiel für die Web 2.0 Instrumente vorzustellen um zu überprüfen ob und welche sich für den Einsatz in touristischen Destinationen eignen. Die Beispiele werden kurz vorgestellt und mit Hilfe von weiterführender Literatur und Statistiken unterstützt. Dabei soll die Relevanz der Instrumente im touristischen Kontext erläutert werden.
Im vierten Teil der Arbeit, dem Ergebnisteil, werden die vorangegangenen Erkenntnisse zusammengefasst, die wichtigsten Folgerungen daraus gezogen und die Hypothesen beantwortet. Dieser Ergebnisse werden verwendet, um einen Optionenkatalog mit möglichen Web 2.0 Anwendungen für touristische Destinationen zu erstellen.
Der fünfte und letzte Teil der Arbeit widmet sich der Beantwortung der forschungsleitenden Frage. Nach einer kritischen Reflexion, gibt der Autor abschließend noch einen Ausblick auf die Zukunft des Tourismus, bezugnehmend auf moderne Informations- und Kommunikationstechnologien.
2 Theorie
2.1 Begriffsdefinitionen
2.1.1 Web 2.0
Das Wort Web 2.0 entstand 2005 bei einer Konferenz zwischen O’Reilly Media und MediaLive International. Tim O’Reilly - der Präsident und Geschäftsführer von O’Reilly Media - und Dale Dougherty - ein Internet-Pionier - prägten den Ausdruck.
Die beiden Experten fassten folgende Kernkompetenzen unter diesem Begriff zusammen: (vgl. O'Reilly, 2005; S. 1-5)
- Benutzer agieren als Co-Entwickler
- Nutzen der kollektiven Intelligenz
- Web als Service-Plattform
- Software, die auf vielen Geräten nutzbar ist
- Daten stehen im Mittelpunkt der Anwendungen
- Neue Formen der Softwareentwicklung
- „Leichtgewichtige“ Programmiermodelle
In der Literatur wird der Begriff Web 2.0 oftmals kritisiert. Es ist die Dehnbarkeit der Bezeichnung die auch Alby beanstandet (vgl. Alby, 2008, S. 16).
Das Web 2.0 ist demnach keine Ansammlung neuer Anwendungen, sondern vielmehr eine Kombination aus
- neuen Techniken
- größerer Modularität und neuen Anwendungen, die als Services auftreten
- einer Orientierung hin zu den Bedürfnissen der Benutzer und
- einer sozialen Bewegung
die dazu führt, dass die Grenze zwischen Leser und Autor allmählich verschwindet. (vgl. Koch & Richter, 2007, S. 4)
Im weiteren Verlauf dieser Arbeit lehnt sich der Autor an die Definition von Web 2.0 von Haas, Trump, Gerhards und Klingler an, da diese die wichtigsten Faktoren von Web 2.0 mit einbezieht.
„Der Begriff Web 2.0 beschreibt alle Internetapplikationen, die hohe Gestaltungsund Kommunikationsmöglichkeiten für den User bereitstellen. Damit unterscheidet sich das Web 2.0 vom Web 1.0 durch ein anderes „Selbstverständnis“ des Internets, durch die intensive Einbindung des Nutzers in die Gestaltung der Inhalte und durch die Dialoge.“ (Haas, Thilo, Gerhards, & Klingler, 2007, S. 215)
2.1.2 Abgrenzung der Begriffe Social Software und Web 2.0
Eine Abgrenzung der Bezeichnung Social Software und Web 2.0 erscheint notwendig, da diese beiden Schlagwörter sehr oft miteinander verbunden werden. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Social Software ein wesentlicher Bestandteil von Web 2.0 ist (vgl. Raabe, 2007, S. 47ff).
Im Gegensatz zu Web 2.0 versteht man unter Social Software die Ansammlung neuer Anwendungen. Social Software ist die Bezeichnung für Systeme, die die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Internet Usern unterstützen (vgl. Koch & Richter, 2007, S. 11).
„Die dahinter liegende Idee basiert ganz wesentlich auf dem weiter oben bereits aufgelisteten Web 2.0 Prinzip „Nutzung der kollektiven Intelligenz“.“ (Back, Gronau, & Tochtermann, 2008, S. 4)
Der Begriff Social Software umfasst vor allem neue Anwendungen wie Weblogs (Blogs), Wikis, Media Sharing Plattformen, Plattformen zum Austausch von Informationen, Social Tagging Plattformen und Kontaktnetzwerken (vgl. Stegbauer & Michael, 2008, S. 7).
Da in der Literatur keine eindeutige Unterscheidung zwischen den Begriffen Web 2.0 und Social Web, bzw. den Begriffen Social Software und Social Media vorgenommen wird, wird der Autor die Begriffe gleichbedeutend verwenden (vgl. Alby, 2008, S. 16-19; vgl. Ebersbach, Glaser, & Heigl, 2008, S. 29-32).
2.1.3 Destination
Sowohl Bieger, als auch Pechlaner und Kollmann postulieren bereits vor 10 Jahren, dass eine Destination aus Sicht des Abnehmers zu definieren sei (vgl. Bieger, 1997, S. 74; Kollmann & Pechlaner, 1999, S. 76). „Destinationen sind letztendlich diejenigen geographischen Räume, welche der potenzielle Gast als Zielgebiet für seinen Aufenthalt erachtet.“ (Kollmann & Pechlaner, 1999, S. 76)
Je nach räumlicher Entfernung des Reisenden von seinem Reiseziel können, Gemeinden, Städte, Regionen, Länder oder auch Kontinente als touristische Destinationen bezeichnet werden. Ebenso kann ein einzelnes Ferienresort als Destinationseinheit verstanden werden (vgl. Freyer, 2006, S. 260).
Diese Ansätze der klassischen Tourismuswissenschaft definieren die Destination in erster Linie über die räumliche Abgrenzung. Um den Ansätzen eines zukunftsorientierten Destinationsmanagements gerecht zu werden, wird sich der Autor in weiter Folge am Modell des offenen Netzwerks zur Beschreibung einer Destination anlehnen.
Die Destination ist ein Netzwerk, ein integriertes System welches sich aus unternehmerischen Tätigkeiten zusammensetzt. Einerseits erkennt das Netzwerk die Eigenständigkeit der beteiligten Stakeholder an, andererseits unterstützt es die gemeinsamen Interessen (vgl. Saretzki, 2007, S. 288).
2.1.4 DMO
Als Verantwortliche für das Destinationsmanagement und -Marketing finden sich in der Praxis sowohl internationale organisationen, politische organe wie auch Kommunen und einzelne touristische Leistungsträger (vgl. Gabler Wirtschaftslexikon , online).
Um der Komplexität von Destinationsnetzwerken gerecht zu werden, ist es empfehlenswert diese Tourismusorganisationen, Fremdenverkehrsbüros, usw. als Destination Management organisationen (DMo) zu verstehen. Das Destination Management beinhaltet alle Aufgaben, die zum Erkennen und Befriedigen der Bedürfnisse der vielen Stakeholder im Netzwerk einer Destination, notwendig sind (vgl. Pechlaner 2000, S. 31).
2.2 Web 2.0
In den vorangegangen Kapiteln wurde ein Einblick in die Thematik gegeben und die für diese Arbeit wichtigen Begriffe definiert. In diesem Kapitel befasst sich der Autor spezifischer mit dem Phänomen Web 2.0, den Grundprinzipien und den Anwendungen. Weiters wird die Relevanz der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien für touristische Destinationen erörtert.
Die folgende Abbildung zeigt die relevanten Konversationskanäle der Social Software im deutschsprachigen Raum.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Web 2.0 Kanäle - Social Media
Quelle: http://www.ethority.de/weblog/social-media-prisma/, Abgerufen am 09. Mai 2010
2.2.1 Die sieben Kernkompetenzen des Web 2.0
Tim O’Reilly, der Wortschöpfer von Web 2.0, verfasst sieben Prinzipien, die die Definition des Begriffes Web 2.0 verständlich machen sollen (vgl. O'Reilly, 2005, S. 1).
1. Rich User Experiences
Unter dem Ausdruck „Rich User Experiences“ versteht man die Vereinigung der verbesserten Benutzerführung und der clientseitigen Programmierung. Viele Web 2.0 Anwendungen basieren auf diesem Prinzip (vgl. O'Reilly, 2005, S. 2).
2. Nutzen der kollektiven Intelligenz
Dieser Punkt dreht sich rundum das Schlagwort Mitmach-Web und um das Web 2.0 Grundprinzip User Generated Content. Im Gegensatz zum Web 1.0 ist nicht mehr der Betreiber einer Website zuständig für die Gestaltung des Inhalts, sondern der Nutzer selbst. Der User selbst füllt die Plattformen mit seinen informationen, Videos, Bildern und vor allem seiner eigenen Meinung. Im Web 2.0 sind die Benutzeroberflächen sehr einfach gehalten. User können fast ohne technische Vorkenntnisse Beiträge abgeben und dabei helfen die Website zu gestalten (vgl. Ebersbach, Glaser, & Heigl, 2008, S. 24).
Das im Internet bereits vorhandene Wissen soll von anderen Seiten nutzbar gemacht werden. Weiters soll dieses Wissen kombiniert werden mit dem Wissen und den Erfahrungen der individuellen User (vgl. Behrendt & Zeppenfeld, 2008, S. 12).
3. Web als Service-Plattform
Mittlerweile ist es nicht mehr nötig komplexe Programme und große Software-Dateien auf seinem lokalen Rechner auszuführen. Viele Anwendungen können direkt meist mit Hilfe eines Browsers im Internet ausgeführt werden (vgl. Behrendt & Zeppenfeld, 2008, S. 11).
Diese Entwicklung ist möglich aufgrund veränderter Rahmenbedingungen wie z.B. steigender Kapazitäten in der Breitbandkommunikation (vgl.Ebersbach, Glaser, & Heigl, 2008, S. 24).
4. Software, die auf vielen Geräten nutzbar ist
Die Auslagerung von Desktop-Anwendungen in das Internet führt zu größerer Mobilität (vgl. O'Reilly, 2005, S. 3). Die erstellte Software muss nicht zwangsläufig von einem lokalen Rechner ausgeführt werden. Sie kann auf vielen Geräten genutzt werden, also nicht nur am PC sondern auch auf Handys, PDAs oder auf dem MP3 Player. (vgl. Abts & Mülder, 2008, S. 221)
5. Daten stehen im Mittelpunkt der Anwendungen
„Die Anwendungen stehen und fallen mit den Daten, die von Nutzern permanent generiert werden. Die Qualität und Quantität der Datenbestände spiegeln das Kapital der Webanwendungen wider. Die Inhalte sind damit wesentlich wichtiger als Ihre Darstellung. Datenbestände wie das gesammelte Wissen von Wikipedia oder die Strukturen landesweiter sozialer Netze samt Adressen und Telefonnummern bei XING konnten bisher nur mit hohem Aufwand und viel Fleißarbeit gewonnen werde. Jetzt geht es darum, sie zu verbinden und zu nutzen.“ (Ebersbach, Glaser, & Heigl, Social Web, 2008, S. 25)
6. Neue Formen der Softwareentwicklung
Die wohl wichtigste Charakterisierung der neuen Webanwendungen ist die ständige Weiterentwicklung und das Anpassen an die Bedürfnisse der User. Diesen Service ermöglichen hoch entwickelte dynamische Systeme. Basierend auf dem volkswirtschaftlichem Prinzip Angebot und Nachfrage bestimmen die User, durch ihr Verhalten im Web, über Sein oder Nicht-Sein einer Applikation. Es werden täglich neue Software-Versionen entwickelt die oftmals schon nach wenigen Stunden wieder verworfen werden (vgl. Göbel, 2009, S. 34).
7. „Leichtgewichtige“ Programmiermodelle
O’Reilly führt dazu an, dass es im Web 2.0 wichtig ist, dass Anpassungen an neue Gegebenheiten einfach und schnell vorgenommen werden können. Deshalb müssen leichtgewichtige Programmiermodelle mit loser Kopplung eingesetzt werden. Dies hat zu Folge, dass angebotene Daten später neu angeordnet und zusammengefasst werden können und so der Generierung neuer Dienste dienen und die Innovation fördern (vgl. O'Reilly, 2005, S. 5).
2.2.2 Vom Web 1.0 zum Web 2.0
Die Geschichte des Internet ist eine sehr junge. 1983 wird es noch als Forschungsnetz zur Text-Übertragung von Wissenschaftlern genutzt, 1991 entwickelt der Vater des Internets, Tim Berner-Lee, den WWW-Standard und 1993 wird das World Wide Web zur kostenlosen Nutzung freigegeben. Diese Freigabe gilt noch immer als die Stunde der Geburt des Internet, des Web 1.0. (vgl. Schächter & Reitze, 2007, S. 2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Entwicklung der Internetnutzung 1997 bis 2006
Quelle: 10 Jahre ARD/ZDF-Onlinestudie, 2007, S. 2
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