Identität. Spontan verbindet wohl jeder etwas mit diese Definitionen wie „das Existieren, die Echtheit einer Person oder Sache“ (Langenscheidt Fremdwörterbuch: Identität) oder „das Bild, das man von sich selbst und seiner eigenen Persönlichkeit hat“ (Wissen.de Internetlexikon: Identität) sind leicht verständlich und durchaus einleuchtend. Beschäftigt man sich jedoch eingehender mit diesem häufig gebrauchten Begriff, so wird die eine oder andere Frage aufgeworfen. Was genau macht Identität aus? Womit malt der Mensch das Bild, das er von sich hat und welche Rolle spielt dabei die Gesellschaft? Vor allem aber - was passiert ohne dieses Bild, welche Folgen hat der Verlust von Identität?
Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit der Beantwortung all dieser Fragen. Hierfür soll zunächst anhand der Theorien von Jan Assmann und Thomas Luckmann eine detaillierte Definition des Begriffs Identität entwickelt werden. Ein besonderes Augenmerkt liegt hierbei auf dem Einfluss, den Gesellschaft und Kultur auf die Formung von Identität ausüben. Darüber hinaus spielen sowohl Luckmanns Konzept der sozialen Rolle als auch Assmanns Ausführungen zu kultureller Erinnerung eine Rolle, da beide entscheidend zur Formung und dem Erleben persönlicher Identität beitragen.
Anschließend beschäftigt sich der zweite Teil mit der persönlichen Entwicklung der Protagonisten im Roman ‚Luna de Lobos‘ von Julio Llamazares. Dieser Roman erzählt die Geschichte vierer Männer, die als politisch Verfolgte gezwungen sind, ein Leben im Untergrund zu führen. Als Widerstandskämpfer fristen sie ihr Dasein fernab von menschlicher Zivilisation in den kantabrischen Bergen und durchleben drastische Veränderungen ihrer Persönlichkeit. Anhand der hier vorhandenen Personenkonstellation und -entwicklung soll also gezeigt werden, wie es zum Verlust persönlicher Identität kommt und welche Folgen dieser nach sich zieht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist persönliche Identität und wie wird sie geformt?
- Assmann: Persönliche Identität als gesellschaftliches Konstrukt
- Luckmann: Persönliche Identität im Schnittpunkt von Leib, Bewusstsein und Gesellschaft
- Wie verändern sich die Identitäten der Protagonisten?
- Personenkonstellation und -entwicklung
- Bedeutung von Angehörigen und Gesellschaft
- Verhältnis der Protagonisten zur Natur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Begriff der persönlichen Identität und seinen Auswirkungen auf den Menschen. Dabei werden die Theorien von Jan Assmann und Thomas Luckmann herangezogen, um eine umfassende Definition von Identität zu entwickeln, insbesondere unter dem Einfluss von Gesellschaft und Kultur. Der zweite Teil der Arbeit analysiert die Entwicklung der Protagonisten im Roman „Luna de Lobos“ von Julio Llamazares und zeigt auf, wie der Verlust persönlicher Identität im Kontext einer extremen Lebensumgebung stattfindet und welche Folgen er für die betroffenen Personen hat.
- Definition des Begriffs „persönliche Identität“
- Einfluss von Gesellschaft und Kultur auf die Formung von Identität
- Analyse der Entwicklung der Protagonisten im Roman „Luna de Lobos“
- Verlust von Identität als Folge extremer Lebensumstände
- Folgen des Verlusts von Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik der persönlichen Identität ein und stellt die zentralen Fragen der Hausarbeit vor. Anschließend werden die Theorien von Jan Assmann und Thomas Luckmann präsentiert, die den Begriff der persönlichen Identität aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Assmann betrachtet Identität als ein „gesellschaftliches Konstrukt“, das durch Kultur und Sprache geformt wird, während Luckmann die Wechselwirkung zwischen Gesellschaftsstruktur, Leiblichkeit und Bewusstsein betont. Das dritte Kapitel analysiert die Entwicklung der Protagonisten im Roman „Luna de Lobos“, die als politisch Verfolgte ein Leben im Untergrund führen und drastische Veränderungen ihrer Persönlichkeit durchleben. Dieses Kapitel untersucht, wie der Verlust persönlicher Identität in einer extremen Lebensumgebung stattfindet.
Schlüsselwörter
Persönliche Identität, gesellschaftliches Konstrukt, Kultur, Gesellschaft, soziale Rolle, Rollendistanz, „Luna de Lobos“, Julio Llamazares, politische Verfolgung, Untergrundleben, Verlust von Identität, Persönlichkeitsentwicklung, Lebensumstände.
- Arbeit zitieren
- Lea Bastian (Autor:in), 2009, Entmenschlichung als Folge des Verlusts persönlicher Identität am Beispiel der Figurenkonstellation und -entwicklung in "Luna de Lobos", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153714