Zu Beginn der dreigliedrigen Arbeit soll ein kurzer, prägnanter Überblick über den geschichtlichen Werdegang von Andersartigkeit beschrieben werden. Demzufolge wird darauf eingegangen, inwieweit sich die Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung auseinandersetzten und mit dieser empfundenen Fremdheit umgingen. Welcher soziale Status wurde Behinderten zuteil und in welchem Ausmaß erfuhren sie Sanktion oder Förderung? Im Anschluss daran soll auf das Streben nach der Perfektion des Individuums mit Hilfe der Betrachtung der Züchtungsutopien von Platon und Campanella eingegangen und somit deren Traum von der Höherentwicklung der Bürger herausgearbeitet werden.
Der zweite Punkt stellt eine Auseinandersetzung mit dem Text von Wilhelm Schallmayer „Generative Ethik“ dar, in welcher die wichtigsten Thesen des Autors wiedergegeben werden und damit vertiefende Einblicke in die eugenische Lehre erfolgen sollen. Daraufhin steht die Aufgabe, den Text kritisch auf seine Ziele zu hinterfragen. Durch welche Mittel gedenkt Schallmayer sein eugenisches Konzept zu verwirklichen? Unter Zuhilfenahme welcher Argumente begründet er seine Ausführungen?
Basierend auf den Thesen und Ansichten Schallmayers, versucht die Abhandlung im letzten Teil, unter Betrachtung des Kantschen Moral- und Würdeverständnisses die Kontroverse zwischen der Eugenik des beginnenden 20. Jahrhunderts und des aufgeklärten, humanistischen Würdebegriffes näher zu reflektieren. Hier stellt sich die Frage nach dem Gegensatz zwischen kantischer Würdehypothese und der von Schallmayer postulierten Ethik. In welchem Ausmaß bestehen hier Unterschiede oder können Parallelen festgestellt werden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung des eugenischen Gedankengutes
- Umgang mit Behinderung und Andersartigkeit von der Antike bis zur Neuzeit
- Verwirklichung sozialdarwinistischer Ideen bis 1918
- Vorstellungen vom Perfekten Menschen in der Philosophie
- Platons "Politeia"
- Campanellas “La Citta del Sole”
- "Generative Ethik" von W. Schallmayer - Eine Textanalyse
- Inhaltsangabe und Kernthesen
- Erklärungsmodell Ethik
- Realisierungsvision der Generativen Ethik
- Auslegung und Ziel des Textes
- Inhaltsangabe und Kernthesen
- Schallmayers Eugenikkonzept im Widerstreit mit dem Würdebegriff
- Geschichte des Würdebegriffes aus philosophischer Sicht
- Bewertung Schallmayers „generativer Ethik“ unter Zuhilfenahme Kantischer Argumentation
- Zusammenfassende Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem eugenischen Gedankengut, insbesondere mit dem Konzept der "Generativen Ethik" von Wilhelm Schallmayer. Ziel der Arbeit ist es, die Entstehung und Entwicklung eugenischer Ideen aufzuzeigen und Schallmayers Konzept anhand des Kantschen Würdebegriffes kritisch zu analysieren.
- Entstehung und Entwicklung eugenischen Gedankengutes
- Sozialdarwinismus und die Verwirklichung eugenischer Ideen
- Vorstellungen vom "perfekten Menschen" in der Philosophie
- Schallmayers "Generative Ethik" und ihre Realisierungsvision
- Kontroverse zwischen Eugenik und dem Kantschen Würdebegriff
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Eugenik ein und stellt die Arbeitsschwerpunkte vor. Kapitel 1 beleuchtet die historische Entwicklung des Umgangs mit Behinderung und Andersartigkeit, von der Antike bis zur Neuzeit. Kapitel 2 analysiert Schallmayers „Generative Ethik“ und stellt die Kernthesen und Zielsetzungen des Textes dar. Schließlich untersucht Kapitel 3 Schallmayers Konzept unter dem Gesichtspunkt des Kantschen Würdebegriffes und beleuchtet die Kontroverse zwischen Eugenik und dem Konzept der Menschenwürde.
Schlüsselwörter
Eugenik, Generative Ethik, Wilhelm Schallmayer, Immanuel Kant, Würdebegriff, Behinderung, Andersartigkeit, Sozialdarwinismus, Züchtungsutopien, Medizinethik.
- Arbeit zitieren
- Janine Schuster (Autor:in), 2010, Schallmayers "Generative Ethik", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153752