Dass ein Großteil der Schüler heutzutage nur schwer zu motivieren ist, im freiwilligen Maße zu lesen oder gar zu schreiben, wird im heutigen medialen Zeitalter keine große Überraschung darstellen. Die Gründe für das Desinteresse zur Schriftlichkeit auf Seiten der Schüler sind jedoch vielfältiger. Zum einen ist durchaus ersichtlich, dass sich die jungen Menschen primär mit den neuen Medien auseinandersetzen. Seine Freizeit verbringt der Schüler a priori heute vor dem Fernseher oder vor dem Computer, nicht vor dem Schreibblock – mit einem Füller oder ähnlichem `bewaffnet´. Briefe werden weitestgehend auf Nachdruck und Dringlichkeit verfasst, wie dies etwa bei Bewerbungen oder Kündigungsschreiben der Fall ist. Mitteilungen zu Bekannten oder Verwandten dagegen werden kurz verfasst, via Email oder SMS. Zu komfortabel erscheint der Zeitvorteil.
Auf der anderen Seite muss sich aber auch der Deutschunterricht den Vorwurf gefallen lassen, die Schüler nicht ausreichend zum Lesen und Schreiben zu animieren. Die Lehrkräfte stehen vor dem Problem, den Schülern einerseits die Freude am Schreiben zu vermitteln und somit Schreibprozesse positiv zu unterstützen, andererseits den Unterrichtsstoff planmäßig zu bearbeiten und voranzutreiben. Bei Aufsatzarbeiten, wie beispielsweise einer Erörterung oder einer Charakterisierung, werden formale Standards zum Zentrum der Leistungsbetrachtung, die Individualität und Entfaltungsmöglichkeiten im Bezug auf die Aufgabenstellung des einzelnen Schülers dagegen bleibt häufig unberücksichtigt. Dadurch kann es häufig passieren, dass der Schreibprozess von den Schülern als anstrengend und teilweise auch als unfair angesehen wird, wodurch das schulische Schreiben frustriert und nicht fördert (vgl. Becker-Mrotzek 2005). Zudem sind die Leistungsmessungen und schließlich auch deren Bewertung des Schülers innerhalb des Literaturunterrichts im Fokus der Betrachtung. Hierbei liegen die Probleme darin, einen Schüler seinen Leistungen entsprechend zu bewerten (vgl. Schimunek 1995). Doch worin besteht die Leistung eines Schülers?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung der Schreibkompetenz
- Schreiben als geistige Herausforderung
- Entwicklungsverlauf der Schreibkompetenz
- Entwicklungsmodelle der Schreibkompetenz
- Kreatives Schreiben
- Der Begriff der Kreativität
- Kreatives Schreiben vs. traditioneller Aufsatzunterricht.
- Entwicklung der Schreibkompetenz durch Leistungsmessung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht die Entwicklung der Schreibkompetenz bei Schülern und beleuchtet die Rolle des kreativen Schreibens in diesem Prozess. Dabei werden die Herausforderungen und Möglichkeiten der Leistungsmessung im Kontext der Schreibentwicklung betrachtet, insbesondere im Hinblick auf die Förderung der individuellen Kreativität und die Vermittlung von Freude am Schreiben.
- Definition und Bedeutung der Schreibkompetenz
- Entwicklungsstufen der Schreibkompetenz
- Kreatives Schreiben als Alternative zu traditionellen Aufsätzen
- Leistungsmessung und individuelle Förderung der Schreibkompetenz
- Differenzierung zwischen Leistungsmessung und Leistungsbeurteilung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik des Desinteresses von Schülern an Schriftlichkeit im heutigen medialen Zeitalter dar. Sie beleuchtet die Gründe für diese Entwicklung und zeigt die Herausforderungen des Deutschunterrichts auf, die Schüler zum Lesen und Schreiben zu motivieren. Zudem werden die Probleme der traditionellen Leistungsmessung im Literaturunterricht angesprochen.
2. Entwicklung der Schreibkompetenz
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Begriff der Schreibkompetenz und untersucht die unterschiedlichen Entwicklungsstufen innerhalb der Persönlichkeitsentwicklung des Schülers. Es werden die Komponenten der kognitiven Entwicklung der Schreibfähigkeit erläutert, darunter die bewusste Steuerung des Schreibprozesses, das Sprachbewusstsein und die Interaktion zwischen Denken und Schriftlichkeit.
3. Kreatives Schreiben
Kapitel 3 fokussiert auf den Begriff der Kreativität und stellt den Unterschied zwischen kreativem Schreiben und traditionellen Aufsatztechniken mit festen Bewertungsstandards dar.
Schlüsselwörter
Schreibkompetenz, kreatives Schreiben, Leistungsmessung, Leistungsbeurteilung, Schülermotivation, Bildungsstandards, individuelle Förderung, Aufsatzunterricht, Sprachbewusstsein
- Arbeit zitieren
- B.A. Marco Schindler (Autor:in), 2008, Entwicklung der Schreibkompetenz durch Leistungsmessung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153766