...getreu der Verpflichtung, Zeugnis abzulegen in schwierigen Zeiten...

Journalisten und Schriftsteller während des "Proceso" in Argentinien


Diplomarbeit, 2010

76 Seiten


Leseprobe


Inhalt

Einführung

1. Von Perón bis Videla
1.1 Die politische Situation des Landes in den 1950ern und 1960ern
1.1.1 Die letzte Regierungsperiode Juan Domingo Peróns
1.1.2 Isabel Perón oder der Versuch einer Regierung
1.2 Die Machtübernahme der Militärs im Rahmen des „Prozess zur Nationalen Reorganisation"
1.2.1 Der „antisubversive Kampf"
1.2.2 Das „Verschwindenlassen" von Personen
1.2.3 Die Unterteilung der Opfer nach Beruf und Jahren

2. Das Schicksal von Journalisten und Schriftstellern während der Diktatur
2.1 Erlässe zur Beschneidung der Pressefreiheit und Einschüchterungen gegen regimekritische Journalisten
2.2 Die Schließung von Zeitungsredaktionen
2.3 Bücherverbrennungen
2.4 Die "Selbstzensur" oder die Kollaboration der bürgerlichen Presse mit der Militärregierung
2.5 Das Schicksal von regimekritischen Journalisten
2.5.1 Entführungen und Folter als Antwort auf Widerstand
2.5.1.1 Jacobo Timerman
2.5.1.2 Die Tageszeitung La Opinión während der Diktatur
2.5.1.3 Die Entführung Timermans
2.5.2 Das Exil
2.5.2.1 Juan Gelman
2.5.2.2 Das Verschwinden seines Sohnes und seiner Schwiegertochter und das Auffinden seiner Enkeltochter
2.5.3 Fälle von verschwundenen oder ermordeten Journalisten
2.5.3.1 Rodolfo Jorge Walsh
2.5.3.2 Der gewaltsame Tod seiner Tochter Maria Victoria
2.5.3.3 Die Ermordung Walshs

3. Der Journalismus im demokratischen Argentinien
3.1 Das Erbe der Militärs und das Scheitern Präsident Alfonsins

4. Anhang
4.1 Die letzte peronlstische Regierungsperlode vor dem Proceso
4.2. Die vier Militärregierungen von 1976 - 1983 im Einzelnen
4.3 Auszüge aus Dekreten und Richtlinien zum „Kampf gegen die Subversion" (in Spanisch)
4.4 Ausdrücke aus dem Jargon der Unterdrücker
4.5 Liste von verschwundenen Journalisten
4.6 Gedichte von Juan und Marcelo Gelman und der Offene Brief an die Militärjunta von Rodolfo Walsh
4.7 Erste Seiten aus den 1970ern und 1980ern
4.8 Die argentinische Presselandschaft Mitte bis Ende des vergangenen Jahrhunderts
4.9 Abkürzungen

Bildnachweis

Bibliografie

Internet

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Einführung

Versuche, die Presse zum Schweigen zu bringen haben eine lange Tradition und seit jeher hören wir von Übergriffen gegen die Pressefreiheit seitens des Staates, vor allem in schwierigen und entscheidungsträchtigen Zeiten. Dieses Phänomen kann sowohl in konstitutionellen als auch autoritären Regierungen beobachtet werden. Und jene Übergriffe sind auch nicht schwer zu verstehen: Repressionen, Einschüchterungen und Bedrohungen gegen Presseleute, „nicht gewünschte" journalistische Investigationen zu erschweren, zu verhindern oder gar zu unterdrücken waren immer schon gerne ergriffene Maßnahmen um zu vermeiden, dass für die jeweils Regierenden unangenehme Wahrheiten dem Volke bekannt gemacht würden. Und obwohl die Regierungsformen andere sein mögen, seien es kapitalistische oder kommunistische Länder, so ist das Ziel eines solchen Vorgehens stets dasselbe: das des eigenen Machterhaltes.

Gleichzeitig müssen wir bedenken, dass die großen Kommunikationsmedien selber eine enorme Macht besitzen, was uns zu einem weiteren Aspekt bringt: das Nicht­Existieren einer Information, die absolut wertungsfrei und objektiv wäre. Wenn wir vom Journalismus sprechen, müssen wir wissen, dass der Grat zwischen Information und Propaganda sehr schmal sein kann, und dass in bestimmten Fällen erstere in zweite umschlägt. Zuletzt müssen wir auch im Hinterkopf behalten, dass Journalismus eine Art der sozialen Ausrichtung darstellt. Während in einigen Sektoren der Journalismus versucht, sich die staatlichen Regulationen durch Information geneigt zu machen, wird er für andere als ein Instrument zur Bildung und Erziehung begriffen, dessen Ziel es ist, die Manipulation der Massen durch einige Gruppierungen, welche die politische oder auch wirtschaftliche Macht eines bestimmten Landes innehaben - oder innehaben möchten, zu verhindern.

Information birgt immer auch eine Art von Beeinflussung, weswegen eine Zeitung niemals nur informiert. Viele Journalisten sind angehalten, die Meinung ihrer Redaktion wiederzugeben, statt ihrer eigener. Man informiert, um bestimmte Gruppen und Klassen einer Gesellschaft in eine bestimmte Richtung zu bedienen oder zu beeinflussen. Mit dem Ziel, dass diese Richtung sich in bestimmten Reaktionen und Taten wieder finden mögen. All diese Aspekte lassen uns, bis zu einem gewissen Grade, verstehen, welche Wichtigkeit die Presse hatte, hat und voraussichtlich immer haben wird; auch oder vor allem in einem politisch konfliktreichen Land, wie es Argentinien ist oder zumindest war.

Diejenigen, die über die Produktionsmittel verfügen, verfügen manches Mal auch über die „intellektuelle Produktion". Ein Beispiel für diese Behauptung ist das Argentinien der 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, während der ersten Regierungszeit Generals Juan Domingo Perón. Perón hatte seine politische Karriere als Arbeitsminister unter General Farell begonnen. Als er später schließlich selber Präsident der Nation wurde, gelang es ihm, die argentinische Wirtschaft zum Blühen zu bringen und das Land so unabhängiger von den internationalen Märkten zu machen. Die Situation der Arbeiter verbesserte sich stetig, und damit auch Peróns Ansehen und Beliebtheit. Als sich dann jedoch in den 50er Jahren die wirtschaftliche Situation im Lande verschlechterte, wurde von den Gewerkschaften zu Streiks und Demonstrationen aufgerufen, die verboten und zerschlagen wurden. Die Regierung erließ Gesetze, die jegliche Form des Protests unter Strafe stellte und jede Art von Kritik als „antiperonistische Meinung" verbot. In dem Bemühen, abweichende Meinungen zu unterdrücken, war es unumgänglich, auch - bzw. vor allem - die Informationsfreiheit zu beschneiden. Beschränkte man anfänglich noch die Anzahl der Seiten einer Zeitung, wurde der Staat nach und nach zum alleinigen Lieferant für Papier - und somit zum „Herrscher" über den für die Presseindustrie unverzichtbaren Rohstoffes*.

Doch ohne Zweifel begann das dunkelste Kapitel für den argentinischen Journalismus mit dem Militärputsch vom 24. März 1976, in „der Nacht, die 2.876 Tage andauerte". Als tausende Menschen entführt, gefoltert und ermordet wurden. Als Kinder systematisch den Eltern entzogen und ihrer Identität beraubt wurden. Als die Angriffe und Bedrohungen gegen Journalisten in Ermordungen gipfelten und Millionen von Publikationen aus dem Handel genommen wurden, um eingestanzt oder verbrannt zu werden und so für immer zu verschwinden.

Die vorliegende Arbeit ist - anhand einiger symbolischer Fälle, die aufgrund ihrer Wichtigkeit oder Signifikanz für den argentinischen Journalismus stellvertretend für viele andere stehen - allen Opfern der Gewalt, im besonderen denen der schreibenden Zunft gewidmet, gleich welche Art der Repression sie erleiden mussten. Es möchte auf die Situation aufmerksam machen, die die Pressemitarbeiter** in jener Zeit erleiden mussten und die Konflikte und Probleme aufzeigen, mit denen sie sich konfrontiert sahen, wenn sie sich der „offiziellen Meinung" entzogen - nicht ohne zu verschweigen, dass viele sich anpassten und bevorzugten zu schweigen.

Die Arbeit ist in drei Teile aufgegliedert. Der erste Teil beleuchtet kurz den geschichtlichen Kontext und die wirtschaftliche Situation Argentiniens, als der Militärputsch 1976 in Argentinien stattfand. Der zweite Teil widmet sich der Situation der Pressemitarbeiter während dieser Zeit und erzählt, stellvertretend für viele andere Fälle, das Schicksal dreier besonders bekannter argentinischer Journalisten. Das letzte Kapitel versucht das Thema Pressefreiheit im demokratischen Argentinien zu erläutern. Ferner möchte das vorliegende Werk zum Weiterlesen anregen, weswegen an vielen Satzenden Klammern mit einem „vgl." und weiteren Stichworten angeführt werden. Generell sollen die Stichworte und genannten Namen einladen, im Internet eigenständig weiter ins Thema einzutauchen.

Im umfangreichen Anhang sind viele Texte und Daten zusammen getragen, um einen Überblick über die damalige Situation zu geben. Die Arbeit ist im Jahre 2002 eingereicht und im Sommer 2010 neu überarbeitet und erweitert worden. Für Anregungen, Verbesserungsvorschläge oder Berichtigungen bin ich dankbar und freue mich auf regen Austausch. in der beschriebenen Zeit hatte das Internet und die elektronischen Medien noch nicht Einzug gehalten, so dass dem Papier eine enorm wichtige Rolle bei der Verbreitung von Information zuteil wurde. auch wenn immer nur die männliche Form benutzt wird, sind selbstverständlich auch immer die weiblichen Vertreter gemeint

1. Von Perón bis Videla

1.1 Die politische Situation des Landes in den 1950ern und 1960ern

Im Jahre 1955 setzte das Militär den regierenden Juan Domingo Perón ab und schickten ihn ins Exil nach Spanien. Vorangegangen war eine große Krise im Jahre 1952, während der u. a. Lebensmittel und Treibstoff limitiert wurden. Trotzdem hatte Perón nach wie vor eine große Anzahl an Sympathisanten in Argentinien, die der Meinung waren, nur er könne der schlechten wirtschaftlichen Lage im Lande ein Ende setzen. Gleichzeitig sorgten die verschiedenen Militärregierungen, die Peróns Regierungszeit folgten, dafür, dass die Wirtschaft sich weiter verschlechterte und die alltägliche Gewalt zunahm[1] (vgl. Militärregierungen unter Lonardi, Aramburu, Frondizi, Guido, Illia, Onganía, Levingston, Lanusse, Cámpora und Lastizi sowie OperaciónMasacre, LeyMarciaiund Levantamiento Vallé).

Zwischen den Anhängern Peróns, den sogenannten peronistas hatten sich derweil mittlerweile zwei Flügel gebildet: der rechte Flügel des „gewerkschaftlichen" Peronismus (peronismo sindicai) sowie der linke Flügel des „revolutionären" Peronismus (peronismo de base oder peronismo revolucionario). Aus dem linken Flügel entstanden verschiedene Organisationen, von denen zwei eine besonders wichtige Role einnahmen: das Ejército Revolucionario del Pueblo, ERP (übersetzt etwa Revolutionäre Volksarmee) und die Montoneros, welche aus der peronistischen Jugendbewegung hervorgingen. Diese beiden Gruppierungen machten vor allem durch Anschläge gegen militärische Einrichtungen von sich Reden, die wiederum Gegenschläge seitens der Militärs zur Folge hatten. Obwohl die große Mehrheit der Intellektuellen die Ideen des revolutionären Peronismus teilten, waren sie gegen die radikale, gewalttätige Vorgehensweise der Montoneros und des ERP. Der rechte Flügel des Peronsimus indes teilte weder die politische Überzeugung der Linken noch die Vorgehensweise und verurteilte aufs Schärfste solche Anschläge[2]. Während sich unter den Rechten Vandor als neue Führungspersönlichkeit zu profilieren begann (vgl. Vandorismus), glaubten die Linken nach wie vor an Juan Perón als alleinigen Heilsbringer. Daher initiierten sie im Jahre 1964 die sogenannte Operación Retorno, die die Rückkehr Peróns nach Argentinien zum Ziel hatte. Perón seinerseits unterstützte von seinem spanischen Exil aus die Bestrebungen der Linken. Als er jedoch wenig später tatsächlich wieder ins Land zurückkehrte, sollte sich diese Unterstützung als ledigliche Berechnung herausstellen und es kam zum zur trauriger Berühmtheit gelangtem Massakervom Flughafen Eizeiza im Jahre 1973 (vgl. Masacre de Eizeiza, José López Rega)[3]. Dieses Massaker hatte zur Folge, dass die peronistische Bewegung nun vollends untereinander verfeindet war und auch Perón selbst sich von seinen Anhängern distanzierte.

1.1.1 Die letzte Regierung Juan Domingo Peróns

Als der bereits 77jährige und herzkranke Juan Perón im Jahre 1973 nach Argentinien zurückgekehrt war und zum dritten Male zum Präsidenten gewählt wurde, sah er sich anderen Konditionen ausgesetzt als in früheren Zeiten. Das Haushaltsdefizit war enorm und die Währung hatte eine starke Abwertung erfahren. Um diese Probleme zu bekämpfen, wurde ein Sozialpakt verabschiedet, der u. a. die Einfrierung der Löhne und Gehälter vorsah (vgl. Pacto Sodai). Somit wurden bereits in den unmittelbaren Anfängen seiner Regentschaft die Hoffnungen seiner Gefolgschaft enttäuscht, ein gerechteres Argentinien zu schaffen. Im Gegenteil: Während einer Rede auf dem Plaza de Mayo sagte sich Perón öffentlich vom linken Flügel der Peronisten los, was zur Folge hatte, dass die Montoneros in den Untergrund gingen und von dort weiter operierten[4]. Ab diesem Moment herrschte ein absolutes Chaos im Land; die wachsenden Unruhen wurden mit Gewalt unterdrückt und Antiterrorgesetze erlassen. Peróns ehemaliger Privatsekretär und seinerzeitiger Sozialminister López Rega hatte längst mit der sogenannten Triple A, oder AAA, eine eigene Geheimpolizei aufgebaut, deren mörderisches Treiben Perón nicht unbemerkt geblieben sein dürfte. Nach Peróns Tod am 30. Juni 1974 dann übernahm Peróns dritte Ehefrau und Vizepräsidentin María Estela „Isabél" Martínez de Perón die Regierungsgeschäfte ihres Mannes und sollte so den Weg für Jorge Videlas mörderische Militärdiktatur ebnen.

1.1.2 Isabél Perón oder der Versuch einer Regierung

Die ehemalige Tänzerin Isabél erbte von ihrem verstorbenen Mann nicht nur eine korrupte Partei und eine gänzlich unglaubwürdig gewordene Politik, sondern auch eine mittlerweile erbärmliche wirtschaftliche Situation. Aufgrund ihrer Unfähigkeit, die schweren Probleme des Landes anzugehen, nahm sie lieber Urlaub und übergab die Regierungsgeschäfte u. a. ihrem Stellvertreter José López Rega, der bereits Juan Peróns höchst umstrittener Berater gewesen war und auch "der Hexer" genannt wurde[5]. Der so wichtig gewesene Sozialpakt, der diverse Instrumente zur Eindämmung der Krise vorsah, konnte von ihr nicht umgesetzt werden und wenig später wurde der Ausnahmezustand im Lande ausgerufen.

In diesem politischen Chaos entstanden neben den verschiedenen linksorientierten Gruppen auch paramilitärische Vereinigungen, den Grupos de Tarea, GTs, die sich meist aus Polizisten, Militärs und anderen rechtsgerichteten „Sicherheitskräften" zusammensetzten und zum Ziel hatten, „subversive Elemente", also regierungskritische Personen, zu beseitigen. Eine dieser Vereinigungen war die berüchtigte, bereits erwähnte Alianza Anticomunista Argentina (Antikommunistische Allianz Argentiniens), die AAA, welche von López Rega selbst gegründet wurde. Die AAA und ihr Kampf gegen die Subversion bestand in der willkürlichen Ermordung von Menschen, die als „subversiv" eingestuft wurden. Bereits wenige Monate später galten viele tausend Menschen als vermisst oder ermordet[6]. Eine beliebte Art der Abschreckung bestand darin, ermordete Leichen mit dem Zeichen der AAA, dessen führender Kopf der damalige Chef der Polizei von Buenos Aires Alberto Villar war, zu brandmarken und auf öffentlichen Plätzen zu postieren[7].

Um die öffentliche Ordnung im Staate wieder herzustellen und die Kontrolle über den aus dem Fugen geratenen Kampf gegen die Subversion wieder zu erhalten, erließ der Interimspräsident Italo Luder zwei Dekrete, die es dem Militär erlaubten, in diesem Kampf zu intervenieren und mit Gewalt gegen guerrilleros vorzugehen. Besagte Dekrete stellten so die Möglichkeit dar, straffrei zu handeln und schon bald sollten den Militärs diese Erlässe als konstitutionelle Legitimation dienen,

Menschenrechtsverletzungen zu begehen unter dem Deckmantel, lediglich die "Order der konstitutionellen Regierung" zu erfüllen und gemäß der so genannten Obedencia Debida, der Gehorsamspflicht, zu handeln[8].

Im September 1975 ernannte Isabél Perón Jorge Videla in einer schicksalhaften Entscheidung zum Armeechef. Videla seinerseits machte bereits kurz nach seiner Ernennung keinen Hehl aus seinem eigentlichen Begehren. In seiner Weihnachtsansprache desselben Jahres stellte er der Regierung ein Ultimatum: die öffentliche Ordnung umgehend wieder herzustellen und dem Chaos ein Ende zu bereiten[9]. Sollte dies nicht innerhalb der nächsten drei Monate gelingen, drohte er mit einem Putsch. Am 24. März 1976 ließ Videla seinen Worten Taten folgen: Die Regierung Isabél Peróns wurde abgesetzt, nach Neuquén gebracht, und die Streitkräfte bestehend aus Heer, Marine und Luftwaffe übernahmen unter seiner Führung die Macht.

1.2. Die Machtübernahme der Militärs und der „Prozess zur Nationalen Reorganisation"

Dass sich die Militärs an die Macht geputscht hatten, wurde anfänglich sowohl im In­ais auch Ausland begrüßt. Man ging davon aus, dass es sich erneut um eine „dictablandà', eine „weiche" Diktatur (Wortspiel im Spanischen dictadura, dura = hart, dictablanda, blanda = welch) handeln würde, von denen es in Argentinien seit den 30er Jahren so viele gegeben hatte. Und in der Tat: anfänglich schien es sich um eine Machübernahme ohne Blutvergießen zu handeln[10]. Doch schon bald wurden die systematischen (Menschen-) Rechtsverletzungen unübersehbar. Zwar handelte es sich nicht um eine „offene Repression" wie beim chilenischen Putsch im Jahre 1973; die argentinischen Machthaber hatten von ihren Nachbarn gelernt, dass mit Oppositionellen gefüllte Fußballstadien internationale Proteste zur Folge hatten. Daher sahen sie von offener Brutalität ab und machten das „Verschwindenlassen" von Personen zu ihrer politischen Waffe[11].

Der Militärputsch begründete sich vor allem auf das seit langem vorherrschende Machtvakuum und dem wirtschaftlichen Chaos. Dazu gesellte sich der Kampf gegen die Subversion, wobei als eigentliches Ziel die „Wiedererrichtung einer stabilen Demokratie" galt. Als erste Maßnahme wurde das Gesetz zur „nationalen Reorganisation", der Acta para el Proceso de Reorganización Nacional verkündet, in dem die Hauptziele der Diktatur aufgeführt waren. Laut diesem begründete sich das Regime zynischerweise vor allem auf den Prinzipien der „christlichen Moral"[12]. Wenige Jahre später sollte bekannt werden, dass - neben den barbarischen Morden - die Junta keines ihrer gesteckten Ziele erreicht hatte. So verfünffachte sich etwa die Auslandsverschuldung, die eigentlich reduziert werden sollte, und die Inflation brachte es auf unglaubliche 5170%[13].

Am 31. März 1976 dann wurden sämtliche politischen Parteien verboten. Der Kongress wurde aufgelöst sowie jegliche politische Arbeit untersagt. Die Religions-, Studien-, und nicht zuletzt die Pressefreiheit wurden stark beschnitten. Die Militärregierung allein konnte Richter des Obersten Gerichtshofes bestimmen und abberufen. Dies wiederum hatte in logischer Konsequenz die Abhängigkeit der Judikative von der Exekutive zur Folge. Ferner wurde die Todesstrafe unter dem Vorwand die subversiven Straftaten so verhindern zu können, wieder eingeführt.

1.2.1 Der „antisubversive" Kampf

„Unser Ziel ist die Errichtung einer repräsentativen Demokratie" (Jorge Videia vor ausländischen Journalisten, La Nación 13.05.1976)

Im Oktober 1975 wurde die so genannte Directiva del Comandante Generai del Ejército No. 404/75, die „Direktive des Armeegenerals Nr. 404/75" (vgl., siehe Anhang 4.3) herausgegeben, in der per Gesetz der Kampf gegen die Subversion festgelegt wurde[14]. Laut selbigem bestand die „Mission des Militärs" darin, „offensiv gegen die Subversion zu operieren (...) um subversive Organisationen aufzuspüren und zu beseitigen". Um diese Aufgabe zu erfüllen, wurden Straßenkontrollen, Rasterfahndungen und Überprüfungen von Passanten durchgeführt[15]. Zu diesem Zwecke durchkreuzten mit Soldaten beladene LKW-Konvois besonders frequentierte Strassen und nahmen Personen mit oder ohne Haftbefehl mit[16].

Obwohl der Sieg über die Subversion schon lange verkündet worden war, wurde der Repressionsapparat intakt gehalten. Die Leyes de Seguridad Nacional, die „Gesetze zur Nationalen Sicherheit" (vgl.) die den antisubversiven Kampf legitimierten, die aber nur für eine begrenzte Zeit Anwendung finden sollten, behielten ihre Gültigkeit und wurden schnell zu einem Instrument, um Einschüchterungen und Folterungen anzuwenden. Bald wurden aber nicht mehr nur „subversive Elemente", also Widerstandskämpfer, zu Opfern, sondern auch andere Delinquenten, so dass sich die staatliche Gewalt bald gegen jeden richtete, der sich dem System entgegenstellte[17]. Zur bestmöglichen Kontrolle hatten die argentinischen Streitkräfte {Fuerzas Armadas, FFAA) das Land in verschiedene Zonen und Gebiete eingeteilt, die dem jeweiligen Polizeichef unterstanden. Auch die Grupos de Tarea, wie etwa die AAA, gingen weiterhin ihrer Tätigkeit nach, so dass bald nicht mehr von einer „Zentralregierung" gesprochen werden konnte. Vielmehr wurde in jeder Zone nach dem jeweiligen Gutdünken gehandelt, um im „Kampf gegen die Subversion" die Oberhand zu gewinnen.

Das Ergebnis dieses „schmutzigen Krieges" war verheerend: 30.000 Personen galten bald als verschwunden, mehr als 20.000 wurden inhaftiert, viele Kinder regimekritischer Bürger entführt und etwa 300.000 Argentinier gingen ins Exil. Als Konsequenz blieben Hunderte von Waisen und zerstörten Familien.

1.2.2 Das „Verschwindenlassen" von Personen

Wie bereits erwähnt, vollzog sich die Repression vor allem durch das „Verschwindenlassen" von unliebsamen Personen. Das im Jargon der Entführer genannte „Verschlucken" {chupada) beinhaltete in den meisten Fällen die Entführung, Haft und spätere Ermordung des Opfers. Man weiß heute, dass mehr als 80% der Entführungen in den Wohnungen der vermeintlichen „subversiven Elemente", und somit oft vor Zeugen, durchgeführt wurden. Ein schwer bewaffnetes Überfallkommando {patota) von vier oder fünf Soldaten drang in die Wohnung ein und zerrte den „Oppositionellen" in eines der auf der Straße wartenden Fahrzeuge. Der Transport endete meist in einem der 340 errichteten geheimen Gefangenenlager, den Centros Clandestinos de Detención, CCDs, deren Existenz von den Militärs bis vor kurzem geleugnet wurde[18]. Wenn die gesuchte Person nicht zu Hause war, wartete man auf ihre Rückkehr und errichtete eine so genannte "Rattenfalle" {ratonera). Wenn das Opfer nicht auftauchte, wurden oftmals stattdessen andere Familienmitglieder oder Freunde, die in der Wohnung erschienen, als Geiseln mitgenommen. Kinder der Opfer wurden im besten Falle den Nachbarn gegeben. Meist jedoch wurden sie zur Adoption freigeben. Nicht selten wurden die Kinder in den Familien der Folterer und Mörder der eigenen Eltern aufgezogen. Es sollte sich herausstellen, dass es einen regelrechten Plan zur Kindesentziehung gab und bis heute werden Kinder und Enkelkinder gesucht oder befinden sich die Kinder auf der Suche nach ihrer wirklichen Identität (vgl. Abuelas y Madres de Plaza de Mayo, HIJOS).

Beim Eindringen in die Wohnungen der zu Verhaftenden nahmen die Entführer Einrichtungs- und Wertgegenstände mit, welche als „Kriegsbeute" (botín de guerra) angesehen wurden und für sie einen finanziellen Anreiz darstellten[19]. Vor Ankunft des Spezialkommandos wurde oft ein Stromausfall in der Gegend fingiert, in der der Überfall stattfinden sollte. Vor dem Eingriff, ließ sich die „patota" - was wörtlich übersetzt soviel wie "Halbstarkenbande" bedeutet - bei der zuständigen Polizeibehörde grünes Licht (luz verde) geben. Dies erlaubte ihnen, neben ungestörtem Vorgehen, u. A. auch, den Verkehr für den Überfall umzuleiten. Megafone, Granaten, Bomben und Hubschrauber, die die Gegend überflogen, wurden eingesetzt - Mittel, die einzig und allein zu dem Zwecke dienten, die Opfer und die Nachbarschaft einzuschüchtern und in Angst und Schrecken zu versetzen[20]. Wenn die Familien bei den zuständigen Polizeibehörden anriefen, um den Überfall zu melden, anzuzeigen oder Informationen über den Verbleib des verschleppten Familienmitgliedes verlangten, hüllten diese sich in Schweigen und weigerten sich, weder Anzeigen aufzunehmen, geschweige denn einzugreifen. Die Tatsache, dass sämtliche Behörden an der Verschleierung teilhatten, machte es den betroffenen Angehörigen unmöglich, rechtliche Schritte gegen die Entführung einzuleiten, noch irgendeine Auskunft über den Verbleib des Opfers zu erhalten.

Bei der Überführung in eines der geheimen Gefangenenlager wurden den Opfern die Augen verbunden (tapicaroder encapuchar). Nicht nur, damit es seine Orientierung verlor, sondern auch um ein Gefühl der völligen Hilflosigkeit und Panik zu provozieren. Der Aufenthalt in einem CCD, die, laut Überlebenden, den deutschen KZs nachempfunden waren und nicht selten in Polizeirevieren oder Militärschulen untergebracht waren (vgl. ESMA, Escuela de Mecánica de la Armada), bedeutete die schlimmste Phase für den Vermissten. Denn neben unmenschlichen Lebensbedingungen fanden hier die berüchtigten interrogatorios, die „Befragungen" statt, die nur ein Euphemismus für unter grausamer Folter erzwungene Geständnisse waren[21].

Zu der körperlichen Folter, die routinemäßig angewandt wurde und die laut dem ehemaligen General Vilas das einzige Ziel hatte, die Persönlichkeit des Opfers "früher oder später zu brechen", kam die psychische. Die Vermissten mussten lernen, als ebensolche zu leben: im Bewusstsein ihren Familien und Angehörigen, die sie ohne Unterlass suchten, keinerlei Lebenszeichen zukommen lassen zu können. Die Angehörigen wiederum wussten angesichts der auf Plätzen exponierten Leichen auf der einen, und des Verschwinden von Personen auf der anderen Seite nicht, wie sie handeln sollten. Vor lauter Angst, das eigene Vorgehen könnte dem geliebten Familienmitglied womöglich das Leben kosten, harrten sie oft in verzweifelter Untätigkeit aus. Diese Apathie hatte für die Unterdrücker den angenehmen Nebeneffekt, dass sich, da sich die Familien von Vermissten oft aus dem öffentlichen Leben zurückzogen, zumindest in der Anfangszeit der Diktatur keinerlei Solidarität unter den betroffenen Menschen bildete[22].

1.2.3 Die Unterteilung der Opfer nach Beruf und Jahren

Während zu Beginn der Militärregierung als subversiv galt wer in klandestinen Vereinigungen wie etwa den Montoneros agierte, breitete sich der suspekte Personenkreis sehr bald rapide aus: Arbeiter, Gewerkschafter, Personen jüdischer Herkunft, Studenten und ihre Vereinigungen, Professoren und Lehrer, Rechtsanwälte, Ärzte - vor allem Psychoanalytiker -, Schriftsteller und Journalisten, kurz, alle „kritischen Stimmen" wurden als Staatsfeinde deklariert, gegen die zu kämpfen sei. Die intellektuellen Kreise wurden von den Streitkräften als „Periferie der Subversion" angesehen[23]. Das hatte eine dramatische Flucht von „klugen Köpfen" zur Folge, denn die große Mehrheit der Intellektuellen des Landes floh angesichts dieser gefährlichen Situation.

Wie bereits erwähnt, fand die Repression und Verfolgung im Jahre 1976 ihren Höhepunkt. Das unten aufgeführte Schema verdeutlicht dies anschaulich. Demnach wurden in den Jahren 1976 und 1977 3525 bzw. 2746 dokumentierte (!) Fälle von Verschwundenen gezählt. Die Betonung liegt hier auf „dokumentierte Fälle", da die CONADEP nur diese bearbeitet hat bzw. bearbeiten konnte. Diese Zahlen müssen jedoch mittlerweile als nicht mehr korrekt bezeichnet werden, da die Zahl der Vermissten heute mit 30.000 angegeben werden. Nichts desto trotz zeigt das Blockdiagramm in anschaulicher Weise, dass in den Jahren 1976 und 1977, den ersten beiden Jahren der Machtübernahme durch die Militärs, die Repression und Gewalt besonders evident war.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 1: Verhaftungen auf offener Straße gehörten bald zum Alltag, Foto: ILA-Tito la Penna

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Comisión Nacional sobre la Desaparición de Personas: Nunca más-informe de la CONADEP, Eudeba, 1984

Bei der Unterteilung der Opfer nach Berufen ergibt sich folgendes Bild[24]:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: CONADEP: Nunca más, Eudeba, 1984

Nach der Statistik stellen Arbeiter und Studenten die am meisten verfolgte Gruppe dar, da vor allem sie politisch aktiv und organisiert waren und am stärksten gegen die vorherrschenden Umstände rebellierten. Mehr als 50% der Verschwundenen stammen aus diesem Sektor.

Der Prozentsatz von verschwundenen Journalisten liegt bei 1,6%, was einer Zahl von 94 dokumentierten (!) Fällen entspricht[25], die tatsächliche Ziffer jedoch weit höher liegt (siehe vorige Seite und Fußnote). Es ist nicht verwunderlich, dass so viele Vertreter eines bestimmten, klar eingegrenzten Berufes verschleppt wurden, denn es ist offensichtlich, dass so versucht wurde, eine wichtige und einflussreiche Gruppe verstummen zu lassen und jegliches Infragestellen der Regierung aus Bevölkerungskreisen zu unterdrücken.

Die Zeit der besonders brutalen Unterdrückung fällt in die ersten beiden Jahre der Diktatur 1976 und 1977, als sich General Videla, Agosti und Massera als Herren über Leben und Tod fühlten. Bereits während der ersten beiden Monate nach ihrer Machtübernahme fanden die meisten Entführungen statt. Anfang 1976 wurden 45 Pressemitarbeiter ihrer Freiheit beraubt. Die Zahl der Fälle weitete sich schnell auf 75 aus und während der folgenden acht Monate wurden weitere 30 Journalisten verhaftet. Ferner wurden mehrere hundert ohne Gerichtsverfahren in Haft gehalten, während gleichzeitig tausende aus Angst um Leib und Leben ins Exil gingen[26].

Natürlich soll und darf in diesem Zusammenhang nicht verschwiegen werden, dass viele Mitarbeiter aus dieser Zunft nicht opponierten, sondern sich im Gegenteil zum Instrument des Regimes machten. Vor allem die großen Publikationen sahen davon ab, sich offen der vorgegebenen Linie zu widersetzen, was im Kapitel 2.4 näher betrachtet wird. Doch viele mutige Journalisten weigerten sich, mit dem Unrechtsregime kollaborierten.

2. Das Schicksal von Journalisten und Schriftstellern während der Diktatur

2.1 Erlässe zur Beschneidung der Pressefreiheit und Einschüchterungen gegen regimekritische Journalisten

Es Hegtjenseits unseres Bestrebens, eine linientreue und nicht objektive Presse zu haben. (Videla vor Vertretern der Tagezeitungen, Decíamos Ayer)

Im Gegensatz zu den vorherigen Militärregierungen aus den 1950er und 1960er Jahren (siehe Anhang), war es ein erklärtes Ziel dieser Junta, die Presse zum Schweigen zu bringen. Abgesehen von zusätzlichen Erlässen und Gesetzen, trachteten die Militärs danach, die Verbreitungskanäle zu kontrollieren, um so die Kontrolle darüber zu erhalten, dass die Presse ausschließlich zum eigenen Machterhalt dienen möge. Noch am selben Tage des Putsches, wurde durch den Bando No. 19 mitgeteilt, dass „jedwede Verbreitung, Verteilung oder Bewerbung von Nachrichten, Mitteilungen oder Bildern, die den Zweck haben, die Arbeit der Streit-, Sicherheits- oder Polizeikräfte zu stören, zu beschädigen oder zu entwürdigen, mit zehn Jahren Haftstrafe" geahndet würde. Das beinhaltete auch die Verbreitung der Directiva 404/75, nach der das Land in Zonen aufgeteilt wurde und in der die „besonderen Methoden der Befragung" spezifiziert wurden (siehe S. 9 und 10). Auf unbestimmte Zeit habe derjenige mit einer Haftstrafe zu rechnen, der „Handlungen, Worte oder Bilder von subversiven oder terroristischen Gruppen oder Personen in Umlauf" brächte[27]. Umgekehrt gehörten Entführungen, Ermordungen und Verschleppungen ab jenem Tag zur gängigen Methode, das Land und seine Bewohner zu unterjochen.

[...]


[1] Waldmann, Peter/Garzón Valdéz, Ernesto: El poder militar en la Argentina 1976-1978, Galerna, 1983, S.66

[2] Heuer, W./Oberreit, W.: Argentinien zwischen Peronismus & Videla Diktatur, vis, 1979, S. 49

[3] Aral, Susanne: Richtig reisen, Argentinien-Chile-Paraguay-Uruguay, Dumont, 1994, Ss. 60-61

[4] Guissani, Pablo: Montoneros-la soberbia armada, Planeta, 1987, S. 57

[5] Gredé, Carl: Wie oft hat man mich umgebracht?, Jungbrunnen, 1984, S. 15

[6] Verbitsky, Horacio: Rodolfo Walsh y la prensa clandestina 1976-1978, de la Urraca, 1985, S. 16

[7] Münster, Arno: Argentinien. Guerrilla und Konterrevolution, Trikont, 1977, S. 85

[8] siehe auch Gesetz 23.521 Obedencia Debida, in: Boletín Oficial del 09/06/1987

[9] siehe auch Discurso de Jorge Videla, in: D'Andrea Mohr, José Luis: Memoria Debida, Colihue, 1999, CD-R

[10] Gredé, Carl: Wie oft hat man mich umgebracht?, Jungbrunnen, 1984, S. 43

[11] Scheerer, Thomas: Nachwort für deutsche Leser, in: Hamburger Institut für Sozialforschung, Nunca Más, Beltz, S. 250

[12] García Méndez, Emilio: Recht und Autoritarismus in Lateinamerika, Vervuert, 1985, S. 130

[13] http://old.clarin.com/diario/2001-03-24/index diario.html, 12/08/2001

[14] siehe Boletín Oficial del 31/03/1976, in: D'Andrea Mohr, José Luis: Memoria Debida, COLIHUE, 1999, CD

[15] D'Andrea Mohr, José Luis: Memoria Debida, COLIHUE, 1999, CD-R

[16] Verbitsky, Horario: Rodolfo Walsh y la prensa clandestina 1976-1978, de la Urraca, 1985, S. 98

[17] Waldmann, Peter/Garzón Valdéz, Ernesto: El poder militar en la Argentina 1976-1981, Galerna, 1983, S. 80

[18] Hambuger Institut für Sozialforschung: Nie Wieder, Beltz, 1987, S. 34

[19] Hamburger Institut für Sozialforschung: Nie Wieder, Beltz, 1987, Ss. 17-19

[20] D'Andrea Mohr, José Luis: Memoria Debida, COLIHUE, 1999, CD-R

[21] Hamburger Institut für Sozialforschung: Nie Wieder, Beltz, S. 37

[22] Hamburger Institut für Sozialforschung: Nie Wieder, Beltz, 1987, S. 133

[23] Gabetta, Carlos: Todos somos subversivos, Bruguera, 1984, S. 32

[24] Die Daten stützen sich auf die Erhebung des Informe de la Comisión Nacional sobre la Desaparición de Personas, CONADEP, Nunca más. Es muss darauf hingewiesen werden, dass diese Erhebung hierbei auf 8.961 Fällen von Verschwundenen basiert, während Menschenrechtsgruppen von 30.000 Fällen ausgehen. Die verschiedenen Zahlen lassen sich z. T. dadurch erklären, dass die CONADEP nur angezeigte Fälle zu Grunde legt. Viele Fälle sind allerdings nicht dokumentiert, weil die Familienangehörigen entweder nicht wussten, an wen sie sich wenden sollten, oder weil die Dokumente zur Tat von den Militärs zerstört wurden. Siehe auch Madres I/2: Trampas de Nunca Más, Buenos Aires, 1985

[25] http://www.nexis.com/associatedpress/associated/ian1996.htm. 12/07/2001

[26] D'Andrea Mohr. José Luis: Memoria Debida. COLIHUE. 1999. S. 48

[27] Blaustein, Eduardo/Zubieta, Martín: Decíamos Ayer - la prensa argentina bajo el Proceso, COLIHUE, 1998,S. 96

Ende der Leseprobe aus 76 Seiten

Details

Titel
...getreu der Verpflichtung, Zeugnis abzulegen in schwierigen Zeiten...
Untertitel
Journalisten und Schriftsteller während des "Proceso" in Argentinien
Hochschule
Technische Hochschule Köln, ehem. Fachhochschule Köln
Autor
Jahr
2010
Seiten
76
Katalognummer
V153779
ISBN (eBook)
9783640662890
ISBN (Buch)
9783640663057
Dateigröße
2260 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Welche Stellung hatte die Presse in Argentinien während der Militärdiktatur? Wer kollaborierte, wer opponierte? Dieses Werk gibt einen guten Überblick über die Presselandschaft und ihre Protagonisten zur Zeit des Proceso. In der deutschen, neu überarbeiteten Version sind sowohl sämtliche Daten aktualisiert als auch umfangreiche, im Anhang befindliche Film- und Buchempfehlungen zu finden. Zur Buchmesse im Oktober, wo Argentinien Gastland sein wird, genau das Richtige!
Schlagworte
Journalisten und Schriftsteller während des Procesos in Argentinien
Arbeit zitieren
Inés Hoelter (Autor:in), 2010, ...getreu der Verpflichtung, Zeugnis abzulegen in schwierigen Zeiten..., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153779

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