Projektfinanzierung

Ablauf, Merkmale, Unterschiede zur klassischen Unternehmensfinanzierung


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

16 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Vorgehensweise

2. Projekt
2.1 Projektbegriff
2.2 Projektstruktur
2.3 Projektrisiken

3. Finanzierungsvorgang
3.1 Ablauf
3.2 Merkmale
3.3 Unterschiede zur klassischen Unternehmensfinanzierung.

4. Resümee

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 (Projektorganisation)

Abb. 2 (Ablauf einer Projektfinanzierung)

Abb. 3 (Klassische Finanzierung / Projektfinanzierung)

1. Einleitung

1.1 Problemstellung

Großprojekte, wie beispielsweise der Bau von Flughäfen oder Staudämmen, bringen Investitionsbedarf und Risiken mit sich, die für einzelne Unternehmen alleine nicht zu bewältigen sind. Das Hauptproblem bei derartigen Großprojekten ist die Akquise des notwendigen Kapitals. Ein weiteres Problem ist, dass in den seltensten Fällen ein Un- ternehmen allein das nötige Know-how besitzt um ein Großprojekt allein durchzuführen.

1.2 Zielsetzung

Ziel dieser Ausarbeitung ist es den theoretischen Ansatz der Projektfinanzierung zu er- läutern. Hierbei sollen Chancen und Risiken der Projektfinanzierung als Alternative zu konventionellen Finanzierungsformen aufgezeigt werden.

1.3 Vorgehensweise

In Kapitel 2 werden die Charakteristika eines Projektes und der innere Aufbau einer Projektfinanzierung behandelt. Es wird außerdem ein Überblick über die Risiken einer Projektfinanzierung gegeben. Darauf folgend wird in Kapitel 3 der aktuelle Forschungs- stand zum Ablauf der Projektfinanzierung wiedergegeben und die Unterschiede zu klas- sischen Finanzierungsformen aufgezeigt.

2. Projekt

2.1 Projektbegriff

„Ein Projekt ist ein komplexes Vorhaben, welches zeitlich durch einen definierten An- fangs- und Endtermin begrenzt ist sowie durch die Einmaligkeit seiner Bedingungen, wie z.B. Projektziele, Projektabgrenzung, an der Umsetzung mitwirkende Organisatio- nen und Ressourcen etc., gekennzeichnet ist.“1

Der Begriff der Projektfinanzierung wird in der Literatur auf verschiedene Weise defi- niert.2 Im Rahmen dieser Ausführungen wird Projektfinanzierung i.S.v. IAS 47, und somit als die Finanzierung einer sich selbst tragenden Wirtschaftseinheit verstanden, die ausschließlich zu diesem Zweck gegründet worden ist.3

2.2 Projektstruktur

Der Aufbau eines Projektes ist stets individuell, setzt sich jedoch in der Regel aus einem sog. Betreiberkonsortium, oder auch Projektträger, zusammen. Die Besetzung eines sol- chen Betreiberkonsortiums wird im Folgenden beschrieben und ist aus Abb.1 ersichtlich. Die Projekteigentümer werden auch als Sponsoren bezeichnet und erbringen den größ- ten Anteil des Eigenkapitals, der in das Projekt mit einfließt. Sie gründen eine sog. Zweckgesellschaft, oder auch Special Purpose Vehicle (SPV). Während der gesamten Laufzeit des Projektes sind die Initiatoren eines Projektes, soweit nicht anders vertrag- lich vereinbart, zu haften.

Bereits zu einem frühen Zeitpunkt werden Bauunternehmer vertraglich an das Projekt gebunden. Diese werden im Kontext der Projektfinanzierung auch als Engeneering Contractors bezeichnet. Um den Absatz bzw. die Nutzung des Produktes sicher zu stel- len werden auch Abnehmer vertraglich an deren Abnahmeverpflichtung gebunden. Ei- nes der großen Risiken bei Großprojekten stellt die Gefahr dar, das Projekt nicht fertig stellen zu können. Damit die Grundlage für die Fertigstellung gegeben ist, werden eben- falls Lieferanten in die Projektorganisation mit einbezogen.

Um Genehmigungen und Auskünfte rechtzeitig erteilt zu bekommen, sind Behörden und der Staat im Allgemeinen als Partei in einem Projekt angesiedelt. Versicherungen sind hier zweckmäßig Vertreten und sichern die hohen, u.a. finanziellen, Risiken ab. Da eine vollkommene Absicherung nicht realisierbar ist, bleiben jedoch stets Restrisiken. Banken und andere Kreditgeber beschäftigen sich mit dem Zufluss von Fremdkapital in das Projekt.

Der gesamte Ablauf des Projektes wird von Beginn an von diversen Beratern, wie bei- spielsweise Juristen oder Wirtschaftsprüfern, begleitet.4

Zweckgesellschaft

Eine Zweckgesellschaft im Kontext der Projektfinanzierung, oder auch Special Purpose Vehicle, ist eine „Juristische Person, die zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe ge- gründet wird und deren einziger Unternehmensgegenstand die Finanzierung eines Pro- jekts ist.“5

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1 (Projektorganisation) 6

2.3 Projektrisiken

Im Rahmen dieser Ausarbeitung wird Risiko als die Unsicherheit über zukünftige Ent- wicklungen ergebende Möglichkeit des Eintritts von unerwarteten Ereignissen verstan- den.

Die Durchführung von Großprojekten ist einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Hierfür muss explizites Risikomanagement praktiziert werden. Diese Einschätzung der Risiken sowie deren Möglichkeiten zur Prävention werden in einer Machbarkeitsstudie geprüft, wobei die Risiken wie folgt kategorisiert werden können:7

Technische Risiken

Diese Art der Risiken ist Teil eines jeden Projektes. Weiter verbreitet sind technische Risiken in Projekten, bei denen ein hoher Anteil der Investitionen in Anlagen fließt. Hierbei können verschiedene technische Aspekte dazu beitragen, dass ein technisches Risiko eintritt.

Besonders durch technische Risiken wird das sog. Fertigstellungsrisiko beeinflusst. Hier wird eine fristgerechte Fertigstellung des Gesamtprojektes verzögert, was zu hohen Kosten führen kann. Um diesen, das Projekt gefährdenden, Aspekten vorzubeugen kön- nen z.B. angemessene Vertragsstrafen mit den Lieferanten und Engeneering Contractors vereinbart werden. Des Weiteren sind Vereinbarungen von Pauschalpreisen ein geeigne- tes Mittel um dieses Risiko zu minimieren.8

Auf den Eintritt eines technischen Risikos folgt i.d.R. ein wirtschaftliches Risiko.

Wirtschaftliche Risiken

Monetäre Risiken verkörpern den größten Teil dieser Gruppe und haben i.d.R. negative Auswirkung auf den Cashflow des Projektes. Insbesondere für internationale Projekte kann hier das Wechselkursrisiko genannt werden. Ein weiteres, weit verbreitetes, Bei- spiel stellt das Zinsänderungsrisiko dar. Diesem Risiko kann durch Einhaltung der gol- denen Finanzierungsregel9 und entsprechenden vertraglichen Zinsvereinbarungen mit den beteiligten Banken entgegengewirkt werden.

Die größte Gefahr der wirtschaftlichen Risiken ist die drohende Illiquidität, der durch Bildung von Rücklagen der Sponsoren begegnet werden kann. Auch Versicherungen für den Fall, dass der Betrieb nicht wie gewohnt aufgenommen bzw. fortgeführt werden kann, sind ein erprobtes Mittel zur Risikoreduktion.10

Ein weiteres Risiko dieses Segments sind die Marktrisiken, die sich wiederum aus Preis- und Absatzrisiko zusammensetzen. Da eine Prognose der Absatzmengen oder erzielbaren Preisen bei langen Projektlaufzeiten schwierig zu treffen ist, ist es hilfreich die zukünftigen Abnehmer in der Projektorganisation zu berücksichtigen. Hierzu exis- tieren verschiedene Varianten, um die Abnehmer an diesem Risiko zu beteiligen.11

Sonstige Risiken

Risiken, die nicht zu den zuvor genannten Gruppierungen gehören, sind in dieser Kate- gorie geführt. Eines dieser Risiken ist z.B. das politische Risiko. Um diesem zu begeg- nen sollten auch Vertreter der Staaten in die Projektplanung mit einbezogen werden. Hier kann es oft nötig werden diese am monetären Erfolg des Projektes zu beteiligen.12 Weitere Risiken birgt die Unvorhersehbarkeit von Kriegen, Naturkatastrophen und Streiks. Diese werden unter dem Begriff „Force-Majeure-Risiko“ gehandelt und sind ebenfalls durch Versicherungen entschärfbar.13

[...]


1 http://www.management-knowhow.de, Abruf am 22.10.2009; vgl. DIN 69 901.

2 Eine ausführliche Beschreibung der gängigsten Definitionen findet sich in Frank, H. (1986), S. 13-17.

3 vgl. Tytko, D. (1999), S. 76.

4 vgl. Jahrmann, F. (2003), S.219f.

5 http://www.bankkonditionen.at, Abruf am 15.10.2009.

6 In Anlehnung an: Jahrmann, F. (2003), S.220.

7 vgl. Ueckermann, H. (1990), S20f.

8 vgl. Jahrmann, F. (2003), S. 221.

9 vgl. Hüttner, M., et.al. (2004), S. 271.

10 vgl. Ueckermann, H. (1990), S. 22.

11 vgl. Nevitt, P. (1989), S. 278-290; Ueckermann, H. (1990), S. 109.

12 vgl. Ueckermann, H. (1990), S. 25.

13 vgl. Ueckermann, H. (1990), S. 25.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Projektfinanzierung
Untertitel
Ablauf, Merkmale, Unterschiede zur klassischen Unternehmensfinanzierung
Hochschule
FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule
Veranstaltung
International Finance & Accounting
Note
1,7
Autor
Jahr
2009
Seiten
16
Katalognummer
V154022
ISBN (eBook)
9783640670666
ISBN (Buch)
9783640670642
Dateigröße
461 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Projektfinanzierung, Finanzierung, Special Purpose Vehicle, Zweckgesellschaft, Recurse, Non-Recurse, Limited-Recurse, Risk-Sharing, Projektrisiken, Projekt, Projektorganisation, Technische Risiken, Wirtschaftliche Risiken, Off-Balance-Sheet-Financing, Cashflow-related-lending, cash flow, Unternehmensfinanzierung, Full-Recurse, Financing
Arbeit zitieren
Sebastian Theis (Autor:in), 2009, Projektfinanzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154022

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