Sportveranstaltungen und insbesondere Fußballveranstaltungen sind gesellschaftliche Phänomene, welche auf der ganzen Welt weit verbreitet und leicht verständlich sind. Sie bieten einen hohen Unterhaltungswert und ziehen die Massen an. Aufgrund der Massenattraktivität spielen die Übertragungsrechte an den Fußballspielen, sowohl für Fernsehanstalten als auch für Vereine, eine bedeutende Rolle. Auf der einen Seite sind die Fernsehanstalten stark daran interessiert diese Rechte inne zu haben, denn sie garantieren neben hohen Einschaltquoten und Reputationsgewinn auch marktstrategische Vorteile. Auf der anderen Seite sind die Fußballvereine an hohen Fernsehgeldern interessiert, da sie ihre finanzielle und sportliche Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Man könnte sagen, dass sich der Profifußball und die Medien in einem Abhängigkeits- bzw. Förderungsverhältis befinden. Anhand dieser Zusammenhänge wird deutlich, dass die Vermarktungsform bezüglich der Übertragungsrechte, für sämtliche Akteure von großer Bedeutung ist.
Es herrscht eine fortwährende Diskussion um die „richtige Vermarktungsform“, die den größten Nutzen für Vereine, Fernsehanstalten und Konsumenten hat. Dabei stehen sich zwei unterschiedliche Ansichten gegenüber. Zum einen die Zentralvermarktung, bei der eine zentrale Institution, die Verträge bezüglich der Fernsehübertragungsrechte, mit den Fernsehanstalten aushandelt und dann die Erlöse auf die Vereine aufteilt. Zum anderen die Einzelvermarktung, bei der die Vereine direkt mit den Fernsehanstalten verhandeln, ohne dass sie in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt werden.
In einer freien Marktwirtschaft würden die Vereine in Konkurrenz zu einander stehen und die Übertragungsrechte eigenständig an den Meistbietenden veräußern. Dieses Vorgehen ist nicht nur rational, sondern auch ökonomisch am effizientesten. Im professionellen Fußball liegt die Problematik darin, dass sich Monopolstellungen einzelner Vereine, die im Wettbewerb entstehen können, negativ auf die Attraktivität eines Ligawettbewerbes auswirken. Da gerade der hohe Spannungsgrad eines Ligawettbewerbes, den Fußball für die Massen attraktiv macht, sehen einige Kritiker die Zentralvermarktung als bestes Mittel, zur Aufrechterhaltung der sportlichen Ausgeglichenheit und damit höchstmöglichen Attraktivität.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einzelvermarktung versus Zentralvermarktung von Fernsehübertragungsrechten
- Argumente für die Einzelvermarktung der Fernsehübertragungsrechte durch die einzelnen Vereine
- Argumente für die Zentralvermarktung der Fernsehübertragungsrechte
- Ausgeglichenheit und Qualität eines Ligawettbewerbs
- Determinanten des sportlichen Erfolges
- Finanzielle Mittel
- Unvorhersehbare Umstände
- Spezifische Gegebenheiten
- Determinanten der Qualität eines Ligawettbewerbs
- Attraktivität der Liga
- Konkurrenzfähigkeit der Liga im internationalen Vergleich
- Instrumente der Aufrechterhaltung der sportlichen Ausgeglichenheit
- Determinanten des sportlichen Erfolges
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Notwendigkeit der Zentralvermarktung von Fernsehübertragungsrechten für einen attraktiven und qualitativ hochwertigen Ligawettbewerb im Profifußball. Der Fokus liegt dabei auf den Faktoren, die den sportlichen Erfolg der Vereine beeinflussen.
- Analyse der Argumente für Einzel- und Zentralvermarktung
- Bedeutung finanzieller Mittel für den sportlichen Erfolg
- Einfluss der Zentralvermarktung auf die Attraktivität des Ligawettbewerbs
- Bewertung der Auswirkungen auf die Konkurrenzfähigkeit der Liga im internationalen Vergleich
- Alternative Lösungsansätze zur Aufrechterhaltung der sportlichen Ausgeglichenheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Fernsehübertragungsrechte für Fußballvereine und Fernsehanstalten heraus und führt in die Thematik der Einzel- und Zentralvermarktung ein.
Kapitel 2 beleuchtet die Argumente für die Einzelvermarktung. Es wird argumentiert, dass die Einzelvermarktung wettbewerbsfördernd und effizient ist. Die „Neuen Medien“ und die Auslandsvermarktung gewinnen an Bedeutung. Kleine Fernsehsender erhalten durch die Einzelvermarktung Zugang zu Übertragungsrechten und die Meinungsvielfalt wird gestärkt.
Kapitel 3 befasst sich mit den Determinanten des sportlichen Erfolges und der Qualität eines Ligawettbewerbs. Es wird deutlich, dass finanzielle Mittel, aber auch unvorhersehbare Umstände und spezifische Gegebenheiten den Erfolg beeinflussen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Vermarktung von Fernsehübertragungsrechten im Profifußball, insbesondere der Zentralvermarktung. Zentrale Themen sind die Auswirkungen auf die Attraktivität des Ligawettbewerbs, die sportliche Ausgeglichenheit und die Konkurrenzfähigkeit der Liga im internationalen Vergleich. Darüber hinaus werden die Argumente für Einzel- und Zentralvermarktung sowie die Rolle der Medien im Profifußball beleuchtet.
- Quote paper
- Wojciech Juszczak (Author), 2010, Zentralvermarktung der Fernsehübertragungsrechte von Spielen der Fußballligen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154100