Diese Arbeit beleuchtet die fiskalischen Rettungsprogramme innerhalb der Europäischen Union, mit denen die Regierungen versuchen, die realwirtschaftlichen Folgen der aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise zu bekämpfen. Insbesondere wird untersucht, welche positiven und/oder negativen externen Effekte die nationalen Konjunkturprogramme auf benachbarte Länder haben und inwiefern Wettbewerbsaspekte bei der Zusammensetzung der Pakete eine Rolle spielen. Abschließend wird die Notwendigkeit der supranationalen Koordination der Konjunkturpakete erläutert, um zu einem wohlfahrtsmaximierenden Ergebnis zu gelangen.
Kapitel 1: Entstehungsgeschichte und die Entwicklung der Finanz- und Wirtschaftskrise beschrieben. Der Leser soll verstehen, worauf sich die riesigen staatlichen Konjunkturprogramme gründen und wodurch sie notwendig geworden sind.
Kapitel 2: Warum sind die geldpolitischen Möglichkeiten der Krisenbekämpfung bereits weitgehend ausgeschöpft und warum rückt nun die Fiskalpolitik in den Vordergrund. Es wird ein Blick auf die Anfänge und die Entstehung der fiskalpolitischen Theorie geworfen und es wird beschrieben, welche verschiedenen fiskalpolitischen Instrumente den Regierungen zur Verfügung stehen. Zudem wird die empirische Wirksamkeit expansiver Fiskalpolitik betrachtet und es wird untersucht, welche Ziele die Regierungen mit ihren aktuellen Konjunkturpaketen verfolgen. Ein wichtiger Punkt dabei ist auch, welche Rolle die Staatsverschuldung in diesem Zusammenhang spielt.
Kapiel 3: Beschreibung der direkten und indirekten fiskalpolitischen Maßnahmen der europäischen Länder Deutschland, Spanien, Frankreich und Österreich im Einzelnen. Danach wird noch das Konjunkturpaket der Europäischen Union vorgestellt. Es werden zudem die von den Regierungen gewünschten Implikationen der Maßnahmen auf die jeweilige heimische Wirtschaft erläutert.
Kapiel 4: Untersuchung der verschiedenen Arten von externen Effekten der Fiskalpolitik auf benachbarte Länder. In einem aus dem Gefangenendilemma abgeleiteten Modell wird die Anreizproblematik zur Durchführung expansiver Fiskalpolitik für kleine, offene Volkswirtschaften beleuchtet. Darauf folgend wird im Rahmen eines theoretischen Modells diskutiert, inwiefern Wettbewerb zwischen den Ländern die Zusammensetzung der Konjunkturpakete beeinflusst. Abschließend wird untersucht, inwieweit die Notwendigkeit einer supranationalen Koordination der Konjunkturpakete besteht und welche Möglichkeiten es dabei gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Übersicht
- Der Einfluss der US-Immobilienkrise auf die globale Realwirtschaft
- Expansive Fiskalpolitik in einer offenen Volkswirtschaft
- Geld- vs. Fiskalpolitik - Was liefert die besseren Lösungsansätze für die aktuelle Krise?
- Die expansive Fiskalpolitik zwischen Theorie und Empirie
- Die Weltwirtschaftskrise von 1930
- Das IS-LM-Modell
- Kredit- und Bürgschaftsprogramme im Rahmen fiskalpolitischer Maßnahmen
- Empirische Wirksamkeit expansiver Fiskalpolitik
- Nationale Wirkungsweise expansiver Fiskalpolitik
- Einfluss der Staatsverschuldung auf die Wirkung von Fiskalpolitik
- Konjunkturpakete in der Praxis
- Deutschland
- Direkte fiskalpolitische Maßnahmen der Bundesregierung
- Indirekte fiskalpolitische Maßnahmen der Bundesregierung
- Wirtschaftspolitische Implikationen der deutschen Konjunkturpakete
- Spanien
- Direkte fiskalpolitische Maßnahmen der spanischen Regierung
- Indirekte fiskalpolitische Maßnahmen der spanischen Regierung
- Wirtschaftspolitische Implikationen der spanischen Konjunkturpakete
- Frankreich
- Direkte fiskalpolitische Maßnahmen der französischen Regierung
- Indirekte fiskalpolitische Maßnahmen der französischen Regierung
- Wirtschaftspolitische Implikationen der französischen Konjunkturpakete
- Österreich
- Direkte fiskalpolitische Maßnahmen der österreichischen Regierung
- Indirekte fiskalpolitische Maßnahmen der österreichischen Regierung
- Wirtschaftspolitische Implikationen der österreichischen Konjunkturpakete
- Das Konjunkturpaket der Europäischen Union
- Überblick über die Konjunkturpakete der europäischen Länder
- Auswirkungen expansiver Fiskalpolitik im europäischen Kontext
- Externe Effekte expansiver Fiskalpolitik
- Externe Effekte durch internationale Handelsverflechtungen
- Externe Effekte über den Realzinsausgleich innerhalb der EWU
- Anreizproblematik für offene Volkswirtschaften
- Wettbewerbsverzerrungen durch Konjunkturpakete
- Verzerrungen in der Empirie
- Verzerrungen in der Theorie
- Supranationale Koordination der Konjunkturpakete
- Wirksamkeit expansiver Fiskalpolitik in offenen Volkswirtschaften
- Externe Effekte von Konjunkturpaketen auf benachbarte Länder
- Wettbewerbsverzerrungen durch Konjunkturpakete
- Anreizproblematik für kleine, offene Volkswirtschaften
- Notwendigkeit supranationaler Koordination von Konjunkturpaketen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Ökonomik von fiskalischen Rettungsprogrammen im Kontext der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, die ihren Ursprung in der US-Immobilienkrise hat. Sie untersucht die Notwendigkeit und Wirksamkeit expansiver Fiskalpolitik in offenen Volkswirtschaften und analysiert die Auswirkungen dieser Politik auf das Wettbewerbsgefüge innerhalb der Europäischen Union. Die Arbeit beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen externen Effekte der nationalen Konjunkturprogramme und argumentiert für die Notwendigkeit einer supranationalen Koordination der fiskalpolitischen Maßnahmen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel erläutert die Entwicklung der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, die ihren Ausgangspunkt in der US-Immobilienkrise hat. Es beschreibt die Ausbreitung der Krise und die Notwendigkeit staatlicher Rettungspakete. Das zweite Kapitel widmet sich der expansiven Fiskalpolitik als Instrument der Krisenbekämpfung. Es untersucht die theoretischen Grundlagen und die empirische Wirksamkeit dieser Politik, wobei die Rolle der Staatsverschuldung hervorgehoben wird. Das dritte Kapitel analysiert die Konjunkturpakete der europäischen Länder Deutschland, Spanien, Frankreich und Österreich im Detail. Es beschreibt die direkten und indirekten fiskalpolitischen Maßnahmen und erläutert die angestrebten wirtschaftspolitischen Implikationen. Das vierte Kapitel befasst sich mit den externen Effekten der fiskalpolitischen Maßnahmen, insbesondere mit den Auswirkungen auf den Wettbewerb innerhalb der Europäischen Union. Es untersucht die Anreizproblematik für kleine, offene Volkswirtschaften und argumentiert für die Notwendigkeit einer supranationalen Koordination der Konjunkturpakete.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen: expansive Fiskalpolitik, Konjunkturpakete, Finanz- und Wirtschaftskrise, externe Effekte, Wettbewerb, supranationale Koordination, Staatsverschuldung, offene Volkswirtschaften, Europäische Union.
- Quote paper
- Markus Aigner (Author), 2009, Ökonomik von fiskalischen Rettungsprogrammen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154194