Denkt man heute an das friedfertige Land im Norden, erahnt man nicht, dass Schweden einst eine gefürchtete europäische Großmacht war. Diese Periode größter Machtentfaltung dauerte im Vergleich zu anderen Großmächten allerdings nur sehr kurz an: es waren nicht einmal 75 Jahre.
Der Eintritt in den Kreis der Großmächte gelang dem Schwedenkönig Gustav II. Adolf im Dreißigjährigen Krieg. Noch heute wird er daher in Schweden verehrt. Als Garantiemacht des Westfälischen Friedens war man offiziell als Großmacht anerkannt. Das Zurückdrängen Schwedens zum europäischen Mittelstaat gelang dem Zaren Peter I. im Großen Nordischen Krieg. Sein Gegenspieler auf schwedischer Seite war Karl XII. Im Frieden von Nystad 1721 verlor Schweden die Ostsee-herrschaft an Russland. Der Niedergang Schwedens als Großmacht bedeutete den Aufstieg einer neuen.
Der Schwedischenkönig Karl XII. ist eine sehr interessante Figur. Von vielen Historikern bewundert und von vielen verkannt ist er in der Historiographie eine sehr kontrovers diskutierte Figur. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er auf dem Schlachtfeld in anderen Ländern. Aber welche Motivationen trieben ihn an? War er nur ein gekrönter Soldat, dessen Halsstarrigkeit, Leichtsinn und Besessenheit Schwedens Untergang einläuteten? Oder war er vielmehr ein genialer Feldherr und glänzender Truppenführer, dessen realistische Pläne scheiterten? Diese Frage werde ich im Hauptteil meiner Hausarbeit behandeln.
Zuvor werde ich aber auf die Ereignisse zwischen dem Westfälischen Frieden 1648 und der Krönung Karls XII. 1697 eingehen, damit die verschiedenen Umstände bei dem Amtsantritt Karls XII. nachvollzogen werden können. Im zweiten Teil des geschichtlichen Rückblicks werde ich auf die Ereignisse im Nordischen Krieg eingehen. Zum Ende meiner Hausarbeit werde ich versuchen die Kontroverse zusammenzufassen und eine eigene Bewertung Karls XII. vorzunehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schweden von 1648 bis 1697
- Der Große Nordische Krieg
- Darstellung Karl XII. in der deutschen Historiographie
- Im 18. Jahrhundert
- Im 19. Jahrhundert
- Nach der Reichsgründung
- Im Dritten Reich
- In der BRD
- In der DDR
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Analyse der kontroversen Figur des schwedischen Königs Karl XII. in der deutschen Historiographie. Sie untersucht dessen Motivationen und Hintergründe, sowie die Bewertung seiner Rolle im Großen Nordischen Krieg und seinen Einfluss auf den Niedergang Schwedens als Großmacht.
- Schwedens Aufstieg und Niedergang als Großmacht
- Karl XII. als Militärstratege und Politiker
- Die Rolle des Großen Nordischen Krieges
- Die Kontroverse um Karl XII. in der Historiographie
- Der Einfluss der Zeitumstände auf die Bewertung Karls XII.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas und die Forschungsfrage dar. Sie beleuchtet die Rolle Schwedens als Großmacht und die kontroverse Persönlichkeit Karls XII.
- Schweden von 1648 bis 1697: Dieses Kapitel beleuchtet die Zeit zwischen dem Westfälischen Frieden und der Krönung Karls XII. Es analysiert die Herausforderungen, die Schweden als Großmacht bewältigen musste, und die Reformen Karls XI., die den Grundstein für die Machtposition Karls XII. legten.
- Der Große Nordische Krieg: Das Kapitel fokussiert auf die Ereignisse des Großen Nordischen Krieges. Es beschreibt die Entstehung des Konflikts, die beteiligten Akteure und die wichtigsten Schlachten.
Schlüsselwörter
Schwedische Großmacht, Karl XII., Großer Nordischer Krieg, Historiographie, Militärgeschichte, Skandinavien, Ostseeherrschaft, Russischer Aufstieg, Politik, Strategie, Kontroverse, Bewertung.
- Arbeit zitieren
- M. Ed. Torsten Gruber (Autor:in), 2006, König Karl XII. von Schweden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154208