Im folgenden Text wird die Frage verfolgt, ob sich die rechtlichen Vorgaben zur barrierefreien Informationstechnik für Menschen mit Behinderung positiv auf den Ansatz des Diversity Managements auswirken (können). Dies beinhaltet zwangsläufig ein Bündel weiterer Fragen, u.a. was unter Barrierefreiheit eigentlich zu verstehen ist, welche rechtlichen Vorgaben es überhaupt gibt, wie diese zusammenhängen und welche Möglichkeiten oder Problematiken sich daraus ergeben.
Diese Fragen sind nicht nur für Menschen mit Behinderung selbst von Belang, sondern auch für Organisationen, die Diversity Management als Konzept einführen wollen oder bereits integriert haben, und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine private oder öffentliche Organisation handelt.
Wegen der Komplexität des Themas, sowohl was den rechtlichen wie auch technischen Bereich angeht, erscheint es unumgänglich zu sein, in den folgenden Erörterungen Schwerpunkte hinsichtlich der Betrachtungsweise zu setzen. Aus diesem Grund wird versucht, die rechtlichen Betrachtungen stets mit dem Diversity Management sowie mit Menschen mit Behinderung in Bezug zu setzen und auch aus dieser Sichtweise heraus die thematische Leitlinie zu führen; die Perspektive ist dabei jene aus Unternehmens- oder Leitungssicht.
Die weiteren Ausführungen zur Barrierefreiheit beziehen sich auf Systeme der Informationsund Kommunikationstechnologie (IKT) und hier speziell auf alle Formen der Computertechnologie sowohl hard- als auch softwareseitig, nicht jedoch auf den Bau-, Nahverkehrs- oder andere Bereiche, auf die sich ebenfalls gesetzliche Vorschriften zur Barrierefreiheit beziehen.
Abschließend bleibt anzumerken, daß der folgende Text auch als sozialinformatischer Beitrag der Klientenzentrierten Sozialinformatik verstanden werden soll, da Barrierefreiheit untrennbar mit Teilhabesicherung verbunden ist, somit einen elementaren Bestandteil Sozialer Arbeit und über die informationstechnologischen Akzente auch ein sozialinformatisches Tätigkeitsfeld
darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. - Einleitung.
- 2. Begriffsdefinitionen.....
- 2.1 Barrierefreiheit und Accessibility:
- 2.2 Behinderung.
- 2.3 Diversity Management (DIM)....
- 3. - Rechtliche Grundlagen.......
- 3.1 – Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG).......
- 3.2 Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes (BGG) ....
- 3.3 Behindertengleichstellungsgesetze der Länder (BGG NRW & BGG Bayern).
- 3.4 - Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV)...
- 3.5 - Bildschirmarbeitsverordnung ..
- 3.6 WCAG, W3C und WAI........
- 4. – Problematiken des Geltungsbereichs der BITV Bund und BITV der Länder sowie
- der Normadressaten und Zielgruppen......
- BITV Bund.
- 5. — AGG, Diversity Management und Barrierefreiheit....
- 5.1. Die fünf informationstechnischen Stufen der Barrierefreiheit..
- 5.1.1 Computer literacy.....
- 5.1.2 Hardware-Ebene .....
- 5.1.3 Software-Ebene - Betriebssysteme
- 5.1.4 - Software-Ebene - Anwenderprogramme
- 5.1.5 - Internetnutzung.....
- 5.1. Die fünf informationstechnischen Stufen der Barrierefreiheit..
- 6. - Abschließende Anmerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Frage, ob die rechtlichen Vorgaben zur barrierefreien Informationstechnik für Menschen mit Behinderung positive Auswirkungen auf den Ansatz des Diversity Managements haben (können). Im Zentrum stehen die Begriffsdefinitionen, die rechtlichen Grundlagen, die Problematiken des Geltungsbereichs der BITV, sowie die Verbindung zwischen AGG, Diversity Management und Barrierefreiheit.
- Definition und Abgrenzung von Barrierefreiheit und Accessibility.
- Rechtliche Grundlagen für Barrierefreiheit und Diversity Management.
- Problematiken des Geltungsbereichs der BITV.
- Zusammenhänge zwischen AGG, Diversity Management und Barrierefreiheit.
- Die fünf informationstechnischen Stufen der Barrierefreiheit.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss der rechtlichen Vorgaben zur barrierefreien Informationstechnik auf das Diversity Management. Sie erläutert die Bedeutung der Frage für Menschen mit Behinderung und Organisationen, die Diversity Management umsetzen wollen. Die Komplexität des Themas wird hervorgehoben und die Schwerpunkte der Betrachtungsweise sowie die Perspektive aus Unternehmens- oder Leitungssicht definiert.
2. Begriffsdefinitionen
Dieses Kapitel klärt die wichtigsten Bezugsbegriffe, darunter Barrierefreiheit und Accessibility, Behinderung und Diversity Management. Es beleuchtet die Unterschiede zwischen den Begriffen und betont die Bedeutung der Nutzungsmöglichkeit neben der reinen Zugänglichkeit.
3. Rechtliche Grundlagen
Der Schwerpunkt liegt auf den rechtlichen Grundlagen zur Barrierefreiheit, darunter das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes (BGG), die Behindertengleichstellungsgesetze der Länder (BGG NRW & BGG Bayern), die Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV), die Bildschirmarbeitsverordnung und die WCAG, W3C und WAI. Der Text analysiert die einzelnen Gesetze und Verordnungen und ihre Relevanz für die Barrierefreiheit.
4. Problematiken des Geltungsbereichs der BITV
Dieses Kapitel beleuchtet die Problematiken des Geltungsbereichs der BITV Bund und BITV der Länder, insbesondere in Bezug auf die Normadressaten und Zielgruppen. Es stellt die Frage, wie die BITV die unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung im Kontext der Informationstechnik gerecht werden kann.
5. AGG, Diversity Management und Barrierefreiheit
Das Kapitel untersucht die Verbindung zwischen dem AGG, Diversity Management und Barrierefreiheit. Es beleuchtet die fünf informationstechnischen Stufen der Barrierefreiheit - Computer literacy, Hardware-Ebene, Software-Ebene, Internetnutzung - und diskutiert deren Bedeutung im Kontext von Diversität und Inklusion.
Schlüsselwörter
Barrierefreiheit, Accessibility, Behinderung, Diversity Management, Rechtliche Grundlagen, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG), Behindertengleichstellungsgesetz (BGG), Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV), Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Sozialinformatik, Teilhabesicherung.
- Quote paper
- Dipl.-Sozialarbeiter (FH), Dipl.-Sozialpädagoge (FH) Uwe Janatzek (Author), 2009, Rechtliche Bedingungen der barrierefreien Informationstechnik und Diversity Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154338