„Wir erleben gerade tektonische Umbrüche in der Welt.“ So antwortete Hans-Dietrich Genscher, eine herausragende politische Persönlichkeit der Nachkriegszeit, der ehemalige Außenminister und Vizekanzler am 10. Oktober 2008 in einem Interview der Süddeutschen Zeitung hinsichtlich einer Befragung über die US-Präsidentschaftswahl 2008. Seit der Bekanntgabe der Nominierung zum ersten schwarzen Präsidentschaftskandidaten, Barack Obama, in der Geschichte der USA, verfolgte nicht nur die USA selbst, sondern auch Europa und vor allem Deutschland die US-Wahlen mit großer Spannung. Dem Wahlkampf der Vereinigten Staaten wurde so viel Interesse aus deutscher Sicht bekundet, wie noch keinem anderen.
Historisch fällt der Wahlkampf ohnehin aus dem Rahmen. Zum ersten Mal seit mehreren Jahrzehnten trat weder der amtierende Präsident, noch der Vizepräsident zur Wahl an. Somit ermöglichte diese Situation den „open seat“ . Die Kandidaten hatten die Chance sich ohne den Vorteil des Amtsinhabers gleichwertig zu präsentieren.
Doch diese Tatsache spielt hinsichtlich der Interesse an der Wahl nur eine nebensächliche Rolle. Es sind die politischen, gesellschaftlichen und geschichtlichen Hintergründe der USA in Beziehung zu Europa und vor allem auf Deutschland, die eine signifikante Rolle im Bezug auf die Begeisterung der US-Wahlen spielen.
Aufgrund der Bush-Administration mit den Kriegen im Irak und Afghanistan, sowie die schlechte wirtschaftliche Lage wegen der aktuellen Finanzkrise erhofft sich Amerika eine Veränderung, einen Neuanfang. Aber die Hoffnung besteht nicht nur im Westen, sondern auch im Osten der Welt. Die Regierung von George W. Bush schwächte die transatlantische Freundschaft zu Europa und somit auch zu Deutschland. Zwar konnten sich die Bundesrepublik und die Bush Regierung wieder zu einer Zusammenarbeit nach der Krise im Irakkrieg einigen, doch das negative Image gegenüber den USA blieb bei den Bürgern bestehen.
Der deutsch-amerikanische Koordinator der BRD, Karsten Voigt erklärt im Interview mit dem Auswärtigen Amt am 21. Februar 2008, dass sich Deutschland nach einem Amerika sehnt, mit dem es sich identifizieren kann. „[…] es gab US-Präsidenten, wie John F. Kennedy, die in Deutschland als Idole verehrt wurden, solche Zeiten wünscht sich Deutschland zurück.“
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Zwei Persönlichkeiten und ihre biografischen Besonderheiten
- John F. Kennedys biografischen Besonderheiten
- Barack Obamas biografischen Besonderheiten
- Biografische Parallelen und Differenzen
- JFK, der jüngste Präsident der Vereinigten Staaten
- Politische/historische Hintergründe: Amerika - Deutschland
- JFK in Berlin
- Gründe des Berlinbesuchs für die USA und Deutschland
- JFK-Fieber
- Die Rede am Rathaus Schöneberg
- JFKs Einfluss durch seine Berlin Reise in Deutschland
- Obama der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten
- Politische/historische Hintergründe: USA - Deutschland
- US-Präsidentschaftswahlen - Obama besucht Berlin
- Gründe des Berlinbesuchs für die USA und Deutschland
- Obamania
- Obamas Berlinrede an der Siegessäule
- Hoffnungen - Obamas Einfluss in Europa am Beispiel Deutschland
- Obama, ein schwarzer Kennedy?
- Historische und politische Hintergründe im Vergleich
- Politischen Gründe eines Berlin Besuchs im Vergleich
- Die Bedeutung der Reden im Vergleich
- Die Emotionalität der Menschen im Vergleich
- Einfluss des Kennedy-Mythos auf Barack Obama
- Nachwort und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von John F. Kennedy und Barack Obama auf Deutschland, indem sie die biografischen Hintergründe beider Präsidenten beleuchtet und ihre Besuche in Berlin vergleicht. Es wird analysiert, wie die jeweiligen Reden und die damit verbundene öffentliche Begeisterung ("JFK-Fieber" und "Obamania") die deutsch-amerikanische Beziehung beeinflussten und welche Hoffnungen und Erwartungen mit beiden Präsidenten verbunden waren.
- Biografischer Vergleich Kennedy und Obama
- Analyse der Berlin-Besuche beider Präsidenten
- Der Einfluss der Reden Kennedys und Obamas auf die deutsche Bevölkerung
- Der Vergleich der öffentlichen Reaktion auf beide Präsidenten (JFK-Fieber vs. Obamania)
- Die Rolle des "Kennedy-Mythos" im Kontext der Wahrnehmung Obamas
Zusammenfassung der Kapitel
Zwei Persönlichkeiten und ihre biografischen Besonderheiten: Dieses Kapitel legt die biografischen Grundlagen für den Vergleich der beiden US-Präsidenten. Es beleuchtet Kennedys und Obamas Werdegang, ihre politischen Anfänge und stellt wichtige biografische Parallelen und Unterschiede heraus, die für das Verständnis ihrer späteren politischen Rollen und ihres Einflusses auf Deutschland relevant sind. Der Fokus liegt auf der Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in ihren Lebensläufen, die später ihre politische Handlungsweise und die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen sollten.
JFK, der jüngste Präsident der Vereinigten Staaten: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Kennedys Besuch in Berlin, insbesondere auf die politischen und historischen Umstände, die zu diesem Besuch führten, sowohl aus amerikanischer als auch deutscher Perspektive. Es beschreibt die immense Begeisterung ("JFK-Fieber") und analysiert die Bedeutung seiner Rede am Rathaus Schöneberg im Kontext des Kalten Krieges und der damaligen deutsch-amerikanischen Beziehungen. Die Analyse beinhaltet die Untersuchung der strategischen Ziele der USA und die Wirkung Kennedys auf die Berliner Bevölkerung.
JFKs Einfluss durch seine Berlin Reise in Deutschland: Dieser Abschnitt analysiert die langfristigen Auswirkungen von Kennedys Berlin-Besuch auf die Wahrnehmung der USA in Deutschland. Es wird untersucht, wie seine Rede und seine Persönlichkeit die deutsch-amerikanische Beziehung nachhaltig prägten und das Bild der USA in der deutschen Öffentlichkeit beeinflussten. Der Fokus liegt auf der konkreten Auswirkung des Besuchs über den unmittelbaren Kontext hinaus.
Obama der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten: Ähnlich wie das Kapitel zu Kennedy, konzentriert sich dieser Abschnitt auf Obamas Besuch in Berlin und die damit verbundenen politischen und historischen Umstände. Er beschreibt die "Obamania" und analysiert seine Rede an der Siegessäule, wobei die Parallelen und Unterschiede zu Kennedys Besuch herausgearbeitet werden. Auch hier wird der strategische Hintergrund des Besuchs aus US-amerikanischer und deutscher Sicht beleuchtet.
Hoffnungen - Obamas Einfluss in Europa am Beispiel Deutschland: Dieses Kapitel analysiert die Hoffnungen und Erwartungen, die mit Obamas Präsidentschaft in Deutschland verbunden waren. Es untersucht, wie seine Wahl und sein Besuch in Berlin die deutsch-amerikanische Beziehung beeinflussten und welche konkreten Auswirkungen dies auf die europäische Politik hatte. Der Fokus liegt auf der konkreten Auswirkung von Obamas politischer Agenda auf Deutschland und Europa.
Obama, ein schwarzer Kennedy?: In diesem Kapitel wird der in den Medien viel diskutierte Vergleich zwischen Obama und Kennedy eingehend untersucht. Es werden die historischen und politischen Hintergründe, die Gründe für die Berlin-Besuche beider Präsidenten sowie die Bedeutung ihrer Reden im Vergleich analysiert. Abschließend werden die unterschiedlichen emotionalen Reaktionen der Bevölkerung auf beide Präsidenten verglichen und analysiert.
Schlüsselwörter
John F. Kennedy, Barack Obama, Berlin, Deutschland, USA, Kalter Krieg, deutsch-amerikanische Beziehungen, Präsidentschaftswahlen, politische Reden, öffentliche Meinung, "JFK-Fieber", "Obamania", historischer Vergleich, politische Symbolik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vergleich Kennedy und Obama - Einfluss auf Deutschland
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit vergleicht den Einfluss von John F. Kennedy und Barack Obama auf Deutschland. Im Mittelpunkt stehen die biografischen Hintergründe beider Präsidenten, ihre Besuche in Berlin und die Analyse der öffentlichen Reaktionen ("JFK-Fieber" und "Obamania").
Welche Aspekte werden im Detail untersucht?
Die Arbeit analysiert die politischen Reden Kennedys und Obamas in Berlin, die strategischen Ziele der USA hinter den Besuchen, die langfristigen Auswirkungen auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen und den Vergleich der öffentlichen Begeisterung für beide Präsidenten. Zusätzlich wird der Einfluss des "Kennedy-Mythos" auf die Wahrnehmung Obamas untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu den biografischen Besonderheiten Kennedys und Obamas, den Details der Berlin-Besuche beider Präsidenten, der Analyse ihrer Reden und der öffentlichen Reaktionen darauf ("JFK-Fieber" und "Obamania"), sowie einem Vergleich beider Präsidenten und dem Einfluss des Kennedy-Mythos auf Obama.
Wie werden Kennedy und Obama verglichen?
Der Vergleich erfolgt anhand ihrer Biografien, der politischen und historischen Hintergründe ihrer Berlin-Besuche, der Bedeutung ihrer Reden und der emotionalen Reaktionen der deutschen Bevölkerung. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren politischen Karrieren und ihrer Wirkung auf Deutschland herausgearbeitet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: John F. Kennedy, Barack Obama, Berlin, Deutschland, USA, Kalter Krieg, deutsch-amerikanische Beziehungen, Präsidentschaftswahlen, politische Reden, öffentliche Meinung, "JFK-Fieber", "Obamania", historischer Vergleich, politische Symbolik.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss von Kennedy und Obama auf Deutschland zu untersuchen und die Bedeutung ihrer Berlin-Besuche im Kontext der deutsch-amerikanischen Beziehungen zu analysieren. Der Vergleich beider Präsidenten soll ein tieferes Verständnis ihrer Wirkung auf die deutsche Öffentlichkeit ermöglichen.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird geboten?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über die jeweiligen Inhalte, darunter die biografischen Grundlagen, die Analyse der Berlin-Besuche, die Untersuchung der Reden und der öffentlichen Reaktionen, und den Vergleich beider Präsidenten im Hinblick auf ihre Wirkung auf Deutschland.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Personen, die sich für die deutsch-amerikanischen Beziehungen, die Geschichte des Kalten Krieges, die Wirkung von politischen Führungspersönlichkeiten und den Vergleich von Kennedy und Obama interessieren. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke.
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- Kathrin Unger (Author), 2009, Kennedy und Obama - Vergleich des Einflusses zweier US-Präsidenten auf Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154393